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Fünfte Pleite in Folge Wimmer und Wolfsburg verschärfen Werders Krise
Im DFB-Pokal draußen und in der Fußball-Bundesliga endgültig im Niemandsland angekommen: Werder Bremen hat am Samstag beim 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg, für den Patrick Wimmer beide Tore erzielte, seinen Negativlauf fortgesetzt.
Verantwortlich dafür war zunächst die Qualität bei Standardsituationen der "Wölfe", allerdings auch ein entscheidender Fehler von Werder-Keeper Michael Zetterer und der Bremer Chancenwucher. Für die Mannschaft von Trainer Ole Werner war es bereits die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge, nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus unter der Woche bei Arminia Bielefeld (1:2) ist nun auch in der Bundesliga das internationale Geschäft außer Reichweite.
Zetterer ermöglicht Wimmer ein Rücken-Tor
Ganz anders sieht es in Wolfsburg aus. Mit nun 37 Punkten hat sich der VfL an die Top 6 der Liga herangepirscht und seinerseits nach dem Ausscheiden im Pokal eine ergebnistechnisch starke Reaktion gezeigt. Entscheidend dafür war auch das erste Tor von Wimmer nach einem Eckball. Zetterer verpasste die Hereingabe und der Österreicher drückte den Ball mit dem Rücken ins Tor (6.). Es war bereits der achte VfL-Treffer nach einem Eckball - Bestwert in der Liga.
Danach konnte sich Werder aber wenig vorwerfen lassen. Die Werner-Mannschaft spielte gut und kam zu einer Vielzahl an Chancen - allerdings erwischte Wolfsburgs Torhüter Marius Müller einen herausragenden Tag. Beim Schuss von Andre Silva an den Außenpfosten musste der ehemalige Schalker noch nicht eingreifen (19.), sowohl den Kopfball von Oliver Burke (21.) als auch im Eins-gegen-eins gegen Jens Stage (29.) parierte er dann stark bis herausragend.
Wimmer-Hammer schockt Werder
Bremen vergab die Chancen und Wolfsburg bestrafte das dann eiskalt. Wimmer probierte es mit einem Schuss aus großer Distanz und hatte das Glück, das Milos Veljkovic den Ball so abfälschte, dass Zetterer zu sehr irritiert wurde, um abzuwehren - das 2:0 kurz nach dem Wiederanpfiff (48.).
Auf diesen Rückschlag konnte Werder nicht so schnell reagieren. Als die nächste große Gelegenheit kam, fehlte die Kaltschnäuzigkeit auch weiterhin - und der starke Müller war noch immer da. Der Wolfsburger Torhüter gewann auch das nächste Privatduell gegen Stage, als der Mittelfeldspieler aus sechs Metern zum Abschluss kam (69.).
Tatsächlich gab es für Werder doch noch ein Erfolgserlebnis. Das Tor von Mitchell Weiser kam aber zu spät (90.) - auch, weil Stage in der 93. Minute noch den Pfosten traf. So fuhr die effizientere und glücklichere Mannschaft einen Sieg ein. Die Expected-Goals-Statistik von 1,91:0,87 zeigte aber auch, dass für Bremen an diesem Nachmittag deutlich mehr drin gewesen wäre.
"Wenn die Mannschaft so auftritt wie heute, fällt es etwas leichter, damit zu leben. Das Auftreten war positiv, auch das Spielerische war positiv. Das einzige, was uns gefehlt hat, war, die Effektivität des Gegners zu haben", sagte Werder-Coach Werder der Sportschau.
Sonderlob für Müller von Hasenhüttl
Wie Werder war auch Wolfsburg unter der Woche aus dem Pokal ausgeschieden durch ein 0:1 bei RB Leipzig - und freute sich darüber, sofort mit einem Sieg zurückgeschlagen zu haben. "Das Ausscheiden hat sehr an uns genagt. Es ist wichtig, dass wir direkt eine Reaktion gezeigt haben und in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind", sagte VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl im Sportschau-Interview. "Wir haben aber zu viel angeboten, wenn wir Müller nicht im Tor gehabt hätten, wäre es richtig unangenehm geworden."
Bremen in Leverkusen, Wolfsburg gegen St. Pauli
Für Bremen geht es am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen weiter (08.03.2025, 15.30 Uhr). Währenddessen muss sich Wolfsburg gegen den FC St. Pauli beweisen.