Bochums Torwart Timo Horn guckt enttäuscht

Torwartfehler entscheidet Spiel Bochum kämpft, Horn patzt, Hoffenheim gewinnt

Stand: 01.03.2025 18:20 Uhr

Aus dem Fünf-Punkte-Wochenende für den VfL Bochum ist nichts geworden. Die TSG Hoffenheim verdarb den Ruhrstädtern bei ihrem 1:0 (0:0)-Sieg die Partie. Die Gäste profitierten dabei allerdings von einem eklatanten Torwartfehler des VfL. Beim spielentscheidenden Treffer ließ Timo Horn einen harmlosen Fernschuss durch die Hände gleiten.

"Natürlich muss ich den Ball halten, keine Frage", sagte Horn nach der Partie selbstkritisch zur Sportschau: "Der Ball springt anders weg, als ich das erwartet habe. Aber ich will nicht um den heißen Brei herumreden: Das Ding nehme ich auf meine Kappe und das tut mir extrem leid."

VfL wild entschlossen

Nach den zwei zusätzlichen Punkten, die der VfL tags zuvor vom DFB-Schiedsgericht nach der Skandal-Partie bei Union Berlin (1:1) zugesprochen bekommen hatte, war die Chance natürlich riesig: Mit einem Dreier gegen Hoffenheim winkte die Aussicht auf wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt innerhalb von nur zwei Tagen.

Die Gelegenheit war also günstig und der VfL wild entschlossen, diese auch zu nutzen. Nach zehn Minuten die erste Topchance: Innenverteidiger Jakov Medic war es, der aus kurzer Entfernung von halblinker Position mit einem Kopfball nur den linken Pfosten traf, nachdem Felix Passlack die Kugel aus dem Gewühl heraus weitergeleitet hatte.

Hoffenheim übernimmt nach Bochums starker Anfangsphase

Die ersten Minuten waren stürmisch und lebendig, vor allem aus Bochumer Sicht. Doch die TSG überstand diese Phase ohne größeren Schaden - und warf anschließend zunehmend seine besseren spielerischen Möglichkeiten in die Waagschale. Dirigiert aus einem starken Mittelfeld um Anton Stach und Tom Bischof übernahm die TSG so langsam aber sicher das Spielgeschehen.

Stachs Distanzschuss in der 38. Minute war gefährlich, aber eine sichere Beute von VfL-Keeper Timo Horn. Zwei Minuten später ließ sich Andrej Kramaric zu weit nach rechts abdrängen - sein Schuss strich über die Latte.

Bochum legt eine Schippe drauf

Beim VfL wird in den letzten Wochen viel über die stark verbesserte Stimmung in der Kabine gesprochen. Vielleicht war die auch ein Faktor in der Halbzeitpause - jedenfalls kamen die Bochumer mit eminent viel Schwung aus der Pause.

Die TSG wurde nun mit noch mehr Einsatz und Körperlichkeit in den Zweikämpfen unter Druck gesetzt. Und es entstanden folgerichtig Torchancen. In der 53. Minute wurde der durchgebrochene Tom Krauß von Stach gehalten - den Freistoß aus 17 Metern Torentfernung von Matuis Bero parierte allerdings Oliver Baumann, der nach Verletzungspause ins TSG-Tor zurückgekehrt war.

Bochum kämpft, Horn patzt

Wie im ersten Abschnitt kam die TSG auch in der zweiten Hälfte Minute um Minute stärker zurück ins Spiel. Die zwei Spielkulturen waren sehr auffällig: Hier das Bochumer Kampfspiel, dort die spielerische Rafinesse der TSG.

Sportschau

Letztere setzte sich in der 73. durch, wobei Bochums Keeper Horn zur Seite stand: Bischof zog mit Ball von halbrechts in die Mitte und schoss aus 23 Metern. Der Ball sprang - und glitt dem unglücklichen Horn durch die Finger - es stand 0:1.

Hoffenheim jubelt in Bochum

Tom Bischof (l.) und Gift Orban bejubeln den überraschenden Führungstreffer

TSG verteidigt Führung souverän

Der Rückstand war unglücklich, vielleicht sogar unverdient. Der TSG war's egal. Sie hatte die Partie nun im Griff. Denn Bochum fiel außer Wut und Aktivismus nicht mehr viel ein. Den massiven Mittelfeld-Riegel der TSG bekamen die Gastgeber jedenfalls nicht mehr durchbrochen. Und so wurde es nichts aus dem erhofften Fünf-Punkte-Wochenende.

Bochum in München, Hoffenheim gegen Heidenheim

Bochum hat am nächsten Spieltag die wohl schwerste Aufgabe vor der Brust: Der VfL ist in München zu Gast (08.03.2025, 15.30 Uhr). Den Tag darauf begrüßt Hoffenheim den 1. FC Heidenheim in der eigenen Arena (17.30 Uhr).