
Unentschieden gegen Stuttgart Kiel hamstert nächsten Punkt im Abstiegskampf
Nach dem Sieg bei Union Berlin hat Holstein Kiel im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga das nächste Lebenszeichen gesendet. Mit einem 2:2 (1:1) gegen den VfB Stuttgart sammeln die "Störche" den nächsten Punkt für den Klassenerhalt.
Die Stuttgarter Führung durch Jamie Leweling (15. Minute) glich am Samstag Steven Skrzybski (30.) noch vor der Pause aus. Neun Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Skrzybski (46.) auf 2:1. Nach einer Roten Karte gegen Stuttgarts Leonis Stergiou (52.) spielte Kiel sogar in Überzahl, kassierte aber kurz darauf durch Ermedin Demirovic (55.) das 2:2.
Mit 17 Punkten bleibt Holstein Kiel zwar 17., aber trotz Bochums 3:2-Überraschungscoup bei Bayern München im Rennen um den Klassenerhalt. "Mit der Leistung bin ich sehr, sehr zufrieden, mit dem Ergebnis nicht", meinte Holstein-Trainer Marcel Rapp gegenüber der Sportschau, "das hätte ich vor dem Spiel nicht gedacht." Der VfB Stuttgart, der jetzt vier Spiele in Folge nicht gewonnen hat, rangiert mit 37 Punkten auf Platz neun, hat aber immer noch die Europacup-Plätze im Visier.
"Ich bin nicht zufrieden", gab VfB-Coach Sebastian Hoeneß im Sportschau-Gespräch zu: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, auch wenn der Punkt zu wenig ist."
Stuttgart mit "kreativer" Abwehrreihe
Auf stolze sechs Innenverteidiger musste VfB-Trainer Sebastian Hoeneß im hohen Norden verzichten - und er reagierte kreativ auf die argen Personalprobleme: Die beiden gelernten Außenverteidiger Stergiou und Ramon Hendriks bildeten gemeinsam mit dem eigentlichen Sechser Angelo Stiller die Dreierkette des VfB. Kiel startete selbstbewusst in die Partie und näherte sich mehrfach vielversprechend dem Stuttgarter Tor.
Aber die Gäste schlugen mit ihrem ersten gefährlichen Angriff zu. Leweling veredelte eine starke Vorarbeit von Enzo Millot aus halbrechter Position nach feiner Ballmitnahme mit einem strammen Schuss aus der rechten Strafraumhälfte ins lange Eck zur glücklichen Führung. Ein Klassenunterschied war auch im Anschluss nicht zu erkennen - und nach einer knappen halben Stunde offenbarte die schwäbische Notabwehr erstmals folgenschwere Mängel.
Doppelpack von Kiels Skrzybksi
Skrzybski nutzte eine unfreiwillige Kopfball-Vorarbeit des VfB-Verteidigers Hendriks nach einem Einwurf eiskalt aus. Das 1:1 hatte im Anschluss Bestand - allerdings nur bis sehr kurz nach Wiederanpfiff. Gerade einmal neun Sekunden brauchte Skrzybski, um mit seiner herrlichen Bogenlampe aus rund 20 Metern den etwas zu weit vorne platzierten VfB-Keeper Alexander Nübel zu überrumpeln. Für Skrzybski war es der sechste Treffer in den vergangenen fünf Einsätzen, seine letzten sechs Torschüsse fanden allesamt den Weg ins gegnerische Gehäuse.
Und es kam noch bitterer für die Stuttgarter Rumpfabwehr. Skrzybski luchste dem unaufmerksamen Stergiou den Ball ab und war vom VfB-Verteidiger nur durch eine Notbremse zu stoppen. Nübel lenkte den folgenden Freistoß von Shuto Machino an die Latte.
Stuttgarts Demirovic mit dem Ausgleich aus dem Nichts
Es sah nicht gut aus für die Schwaben - und doch durften sie noch einmal jubeln. Nick Woltemade bediente den eingewechselten Demirovic, der zum 2:2 einnetzte. Stuttgart verteidigte danach leidenschaftlich den Punkt. Kiel fehlte der letzte Punch, um doch noch drei Punkte einzusammeln.
Kiel in Heidenheim, Stuttgart gegen Leverkusen
Holstein Kiel spielt am Sonntagnachmittag das wegweisende Kellerduell beim 1. FC Heidenheim (16.03.2025, 17.30 Uhr). Später am Tag hat Stuttgart Bayer 04 Leverkusen zu Gast (19.30 Uhr).