DFL-Investor Fans protestieren weiter und fordern neue Abstimmung
Die Fanszenen im deutschen Fußball wollen auch im neuen Jahr gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL protestieren. Zudem fordern sie wegen des Falls Hannover 96 eine neue Abstimmung.
Unter dem Titel "Es ist noch nicht zu Ende - Nein zu Investoren in der DFL!" schreibt das Bündnis "Fanszenen Deutschlands" in einer am Freitag (12.01.2024) verbreiteten Mitteilung: "Wir werden nicht lockerlassen und sind bereit, gegen den weiteren Ausverkauf und negativen Einfluss von außen auf unseren Fußball zu kämpfen. Es ist noch nicht zu Ende…"
Ultras des SC Freiburg kündigten an, schon am Samstag im ersten Bundesligaspiel des Jahres gegen den 1. FC Union Berlin wieder zu Beginn zwölf Minuten lang auf Support verzichten zu wollen. Die Fans aus Berlin würden ebenfalls schweigen, heißt es in der Mitteilung.
Schon beim ersten Bundesligaspiel des Jahres zwischen dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim war von den Münchner Fans ein Banner gezeigt worden, auf dem "Es ist noch nicht zu Ende - Nein zu Investoren in der DFL!" zu lesen war.
Fan-Proteste: Gegen Investor und für 50+1-Regel
Der Protest, so heißt es in der Mitteilung, richte sich nicht nur gegen den Einstieg eines Investors, sondern auch für die Einhaltung der 50+1-Regel. Diese sahen die "Fanszenen Deutschlands" bei der Abstimmung über den potenziellen Investor verletzt. Am 11. Dezember 2023 kam bei der Vollversammlung der 36 DFL-Klubs exakt die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit zustande.
Aufgrund des veröffentlichten Abstimmungsverhaltens und durchgesickerten Informationen ist davon auszugehen, dass Martin Kind als Geschäftsführer von Hannover 96 für den Einstieg stimmte. Der Hannover 96 e.V., der nach der 50+1-Regel das Sagen haben müsste, hatte Kind jedoch den Auftrag gegeben, mit "Nein" zu stimmen. Mit Verweis auf die geheime Wahl verweigerte Kind im Nachgang eine Auskunft über sein Abstimmungsverhalten, auch dem eingetragenen Verein gegenüber.
Die "Fanszenen Deutschlands" fordern daher "eine erneute Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel".
Schokotaler und Tennisbälle zum Protest
Nach der Abstimmung im Dezember hatte es in etlichen Stadien, auch bei Spielen der 3. Liga, Proteste gegen den Einstieg eines Investors gegeben. Verbreitet war das zwölf Minuten lange Schweigen, zudem wurden von manchen Fanszenen Tennisbälle und Süßigkeiten wie Schoko-Goldtaler aufs Spielfeld geworfen.