
Bayern lässt Bayer rankommen Champions League beschert der Bundesliga einen Titelkampf
Der Vorsprung des FC Bayern München ist in der Fußball-Bundesliga auf sechs Punkte geschmolzen. Für Bayer Leverkusen könnte das Ausscheiden aus der Champions League zum Vorteil werden.
Bayer Leverkusen träumt plötzlich wieder von der Titelverteidigung. Nach dem Last-Minute-Sieg beim VfB Stuttgart (4:3) schaute die Werkself wie so oft in den vergangenen Wochen nach München. In der Champions League war der deutsche Doublesieger gegen den Rekordmeister in beiden Spielen chancenlos, in der Bundesliga war der Rivale enteilt - und doch ist die Meisterschaft plötzlich wieder spannend. Weil Leverkusen spät jubelte und München bei Union Berlin (1:1) patzte, bahnt sich doch noch ein Titelrennen an.
Robert Andrich: "Wollen ihnen so lange wie möglich auf den Sack gehen"
Sechs Punkte fehlen Bayer aktuell auf Bayern, was dem Verfolger reicht, um eine klare Botschaft an den Tabellenführer zu senden. "Wir geben bis zum Ende alles und werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Wofür das reicht, werden wir sehen. Wir wollen ihnen so lange wie möglich auf den Sack gehen", sagte Leverkusens Nationalspieler Robert Andrich im Sportschau-Interview.
Sein Trainer Xabi Alonso machte aber klar, dass es nicht in der Hand seiner Mannschaft liegt, ob wirklich noch Spannung aufkommt. "Wir werden sehen, ob Bayern uns noch die Chance gibt. Wir werden weiter Vollgas geben und so viel Druck wie möglich machen", sagte der Spanier. Denn klar ist: Leistet sich München keinen Ausrutscher mehr, kann Leverkusen machen, was es will, es würde nichts mehr passieren.
Max Eberl betont: Titelrennen nicht entschieden
Bayern-Mittelfeldspieler Joshua Kimmich glaubt "nicht, dass wir das Zittern bekommen", wie er im ZDF-Sportstudio sagte. Sein Sportvorstand Max Eberl mahnte aber an: "Die Meisterschaft entschieden? Das hört man zwar immer wieder, aber wir müssen die Punkte noch machen, um sie zu entscheiden." Und da könnte dem FC Bayern etwas zur Last werden, wovon sie selbst Leverkusen befreit haben: die Champions League.
Zwischen den beiden Königsklassen-Duellen hatten beide Teams in der Bundesliga ihre Heimspiele verloren. Nachdem die Entscheidung gefallen war, ließ München nun wieder Federn. Es wäre auch nur allzu menschlich, wenn im Ligaalltag unbewusst der Sparmodus eingelegt wird, um alle nötigen Kräfte in der Champions League parat zu haben, wo jede Partie nahezu ein Endspiel ist.
Spieltag | Gegner |
---|---|
27. | FC St. Pauli (H) |
28. | FC Augsburg (A) |
29. | Borussia Dortmund (H) |
30. | 1. FC Heidenheim (A) |
31. | 1. FSV Mainz 05 (H) |
32. | RB Leipzig (A) |
33. | Borussia Mönchengladbach (H) |
34. | TSG Hoffenheim (A) |
FC Bayern hat rund um Inter Spiele, die vergangene Saison verloren gingen
Für den FC Bayern stehen gegen Inter Mailand bald zwei dieser Spiele an, am 8. und 16. April kommt es zu den Duellen gegen das italienische Topteam. Dazwischen ist Borussia Dortmund in München in der Bundesliga zu Gast, danach geht es zum 1. FC Heidenheim - diese beiden Partien verloren die Bayern in der vergangenen Saison. Und vor dem Champions-League-Viertelfinale ist die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany beim FC Augsburg zu Gast, der seit zehn Ligaspielen ungeschlagen ist.
Die Stolpergefahr für München ist also durchaus da, ganz speziell rund um die Inter-Aufeinandertreffen, die - Spiel für Spiel gesehen - ein wohl noch wichtigeres Momentun innehaben. Entsprechend mutig kann Leverkusen auf die kommenden Wochen schauen, aber die Mannschaft muss sich auch bewusst sein, dass sie selbst nicht mehr ausrutschen darf - anders als zuletzt gegen Werder Bremen (0:2).
Spieltag | Gegner |
---|---|
27. | VfL Bochum (H) |
28. | 1. FC Heidenheim (A) |
29. | 1. FC Union Berlin (H) |
30. | FC St. Pauli (A) |
31. | FC Augsburg (H) |
32. | SC Freiburg (A) |
33. | Borussia Dortmund (H) |
34. | 1. FSV Mainz 05 (A) |
Bayer Leverkusen ist noch im DFB-Pokal dabei
Nach der Länderspielpause gibt es auch für Bayer noch einen möglichen Störfaktor mit Sicht auf den Titelkampf, bei Arminia Bielefeld geht es um den Einzug ins Finale des DFB-Pokals. Da ist die Wahrscheinlichkeit aber trotz der Überraschungen des Drittligisten größer, geräuschloser durchzukommen als bei Spielen gegen Serie-A-Spitzenreiter Inter Mailand.
Die Königsklasse könnte für Leverkusen zum großen Vorteil werden, das Restprogramm sieht in Gänze auch eher danach aus, als wäre es eines, das dem Verfolger neue Chancen bieten könnte. Bayer muss jedoch auf diese Gelegenheiten warten und darf keine davon ungenutzt lassen. Dann beschert die Champions League der Bundesliga tatsächlich noch einen Titelkampf.