Freitagsspiel in Liga eins Schalke überrollt Hertha BSC im Abstiegskampf
Der FC Schalke 04 hat in der Fußball-Bundesliga in einem intensiv geführten Abstiegsduell Hertha BSC überrollt. Berlin hatte vor allem defensiv eklatante Probleme. S04 schlug die Hauptstädter mit 5:2 (2:1).
Tim Skarke brachte die Gastgeber früh in Front (3.), es war noch keine Viertelstunde gespielt, als Marius Bülter bereits auf 2:0 für S04 stellte. In der Nachspielzeit von Hälfte eins schaffte Berlin durch Stevan Jovetic den Anschluss (45. +3). Nach der Pause erhöhte Simon Terodde nach einem Konter (48.). Tief in der zweiten Hälfte machte Bülter seinen zweiten Treffer, ehe Marco Richter für Ergebniskosmetik aus Berliner Sicht sorgte (84.). Marcin Kaminski sorgte mit einem kunstvoll verwandelten Freistoß aus ca. 18 Metern für den Schlusspunkt (90. +2). Damit sprang Schalke auf dem Relegationsplatz, Berlin ist neuer Tabellenletzter.
Schalkes Trainer Reis: "Der Druck war immens"
"Wir kamen in beide Halbzeiten sehr gut rein, die beiden frühen Tore haben uns sehr geholfen", sagte Schalke-Coach Thomas Reis nach der Partie, "der Druck war immens, ich wollte ihn auf mehrere Schultern verteilen. Die Mannschaft hat sehr viel investiert, es ist sehr wichtig, die drei Punkte hier zu behalten." Sein Berliner Kollege Sandro Schwarz analysierte aufrichtig: "Wir haben einfach in der Summe viel zu schlecht verteidigt, die Gegentore in hohem Maße mit unserem Zweikampfverhalten mitverschuldet. Wir hatten immer mal Phasen, wo wir dran waren, haben aber verdient verloren."
Herthas Abwehr mit Katastrophenstart
Die Hertha erwischte einen Katastrophenstart in der Arena auf Schalke. Die gesamte Abwehr guckte annähernd tatenlos zu, als Skarke sich von der Strafraumkante aus den Ball zurecht legte und rechts oben in den Torwinkel traf. Auch beim zweiten Treffer der Hausherren zeigte die Hintermannschaft keine Gegenwehr: Skarke bediente Bülter im Sturmzentrum unbedrängt per Flanke von rechts, Bülter könnte mit dem Kopf erhöhen. Pech hatte "Königsblau", als Keeper Ralf Fährmann verletzt aus der Partie genommen werden musste. Der Tormann hatte sich bei einem Sprint offenbar eine Muskelverletzung zugezogen.
Offensiv lief bei den Herthanern mehr zusammen. Mehrere gelungene Aktionen hatten zwar noch nicht für große Torgefahr gesorgt. Dafür aber fasste sich Stevan Jovetić in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein Herz und zog aus gut 16 Metern halblinker Position ab: Der Ball drehte sich unhaltbar ins Schalker Tor. Die Gäste aus der Hauptstadt schöpften beim Gang in die Kabine Hoffnung.
Schalke erhöht kurz nach dem Seitenwechsel
Doch ähnlich wie in Spielabschnitt eins schlugen die Schalker wieder schnell zu: Bei einem erneuten Konter lief Kenan Karaman auf der rechten Seite bis zur Grundlinie, passte nach innen, wo Terodde in Torjägermanier richtig stand und den Ball nur noch einschieben brauchte. Auch hier zeigte sich die Verteidigung der Hauptstädter von ihrer entblößten Seite.
Den Sieg für die Gastgeber zurrte wiederum Bülter fest, als er nach einem Fehler der Berliner im Spiel nach vorne einen weiten Ball vor Keeper Oliver Christensen erreichte und aus mehr als 30 Metern ins Tor spitzelte.
Richter verkürzte spät, als wiederum die Hertha einen Konter über Wilfried Kanga erfolgreich abschloss, der in der Mitte den mitlaufenden Richter gesehen und perfekt in Szene gesetzt hatte. Richter erlitt dabei eine Platzwunde am Auge, weil Henning Matriciani im Zurücklaufen den Torschützen offenbar unabsichtlich mit der Hand traf. In der Nachspielzeit verwandelte Kaminski einen Freistoß, den er gefühlvoll über die Mauer und in den linken Winkel hob zum Endstand.
Hertha empfängt Bremen, Schalke in Freiburg
Am 29. Spieltag ist die Hertha zu Hause gegen den SV Werder Bremen gefordert (Samstag, 22.04.2023 um 15.30 Uhr). Schalke spielt einen Tag später beim SC Freiburg (15.30 Uhr).