Sieg vor Arsenal-Rückspiel Guerreiros Traumtor erlöst Bayern gegen Köln
Der FC Bayern München hat das Bundesliga-Spiel zwischen den Champions-League-Partien gegen den FC Arsenal erfolgreich bestritten. Gegen den 1. FC Köln gab es am Samstag (13.04.2024) dank Raphael Guerreiro einen knappen 2:0 (0:0)-Sieg. Der Portugiese erzielte in der 65. Minute das erlösende Traumtor, Thomas Müller traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Endstand.
"Da war deutlich Luft nach oben in unserer Leistung. Wir haben das Mindeste getan, um zu gewinnen, und das Mindeste getan, um das Spiel am Mittwoch vorzubereiten. Aber da müssen wir uns deutlich steigern", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel, der die Partie aufgrund einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgen musste, im Sportschau-Interview.
Eberl-Warnung an Bayern im Vorfeld
Bayerns Sportvorstand Max Eberl hatte im Vorfeld alles gegeben, um die Sinne für die Partie, die von den Viertelfinalspielen in der Champions League gegen den FC Arsenal (Hinspiel 2:2) ummantelt wird, zu schärfen. "Ich erwarte, dass die Mannschaft auch gegen Köln so eine Leistung zeigt. Die Jungs wissen, um was es geht", sagte Eberl.
Soweit die Theorie, doch offen war, wie sehr die Spieler das in die Praxis umsetzen würden. Schließlich geht es für die Bayern in dieser Saison nur noch in der Königsklasse um den Titel. In der Liga bleibt nicht mehr als das Sichern des zweiten Platzes. Zu sehr ist Bayer Leverkusen in den vergangenen Wochen enteilt und konnte bereits an diesem Wochenende erstmals deutscher Meister werden.
Köln nutzt Startschwäche der Münchner nicht
In der Anfangsphase sah vieles danach aus, als seien die Worte Eberls nicht angekommen. Köln, das mit dem Rückenwind des späten 2:1-Sieges beim VfL Bochum mit neuem Selbstvertrauen und wiedergewonnener Hoffnung auf den Klassenerhalt nach München gereist war, hatte in den ersten 20 Minuten zwei Topchancen - doch scheiterte wie so oft in dieser Saison im Abschluss.
In der neunten Minute schoss zunächst Faride Alidou aus sechs Metern knapp am bayrischen Tor vorbei. Sargis Adamyan hatte danach nach einer Flanke von Max Finkgräfe eine noch größere Möglichkeit, sein Kopfball, den er völlig frei aus sechs Metern setzen durfte, ging aber genau in die Tormitte auf Sven Ullreich (20.). Der Keeper war eine von sieben Umstellungen im Vergleich zum Arsenal-Hinspiel. Und die Bayern brauchten in ihrer neuen Besetzung eine lange Anlaufzeit.
Bayern scheitert zweimal am Pfosten
Doch dann stürmten die Bayern los - und gaben ein wahres Chancenfeuerwerk ab. Sie blieben jedoch glücklos. Guerreiro scheiterte erst frei vor dem Tor an Marvin Schwäbe (29.), dann schoss Harry Kane an den Innenpfosten (34.). Der Engländer verfehlte kurz darauf auch aus kurzer Distanz per Flachschuss das lange Eck (38.) und köpfte dann in die Arme des fliegenden Schwäbe (41.). Mathys Tel sorgte dann für den 20. Aluminiumtreffer der Münchner in dieser Saison (43.).
So ging es trotz vieler guter Möglichkeiten auf beiden Seiten torlos in die Halbzeitpause - auch weil Alidou wenige Sekunden vor dem Tel-Pfostentreffer eine ähnlich gute Kopfballchance wie Adamyan in der Anfangsphase nicht nutzte und völlig freistehend das bayrische Tor verfehlte (43.).
Guerreiros Schuss verschiebt Leverkusens Titelfeier
Das Tuchel-Team vor der Pause mit großer Druckphase, nach ihr aber mit wenig Glanz. Zwar musste Schwäbe gegen Tel nochmal eingreifen (53.), ansonsten hatte Köln zunächst aber wenig Mühe, die Null zu halten - bis zum Geniestreich von Guerreiro.
In der 65. Minute führte Joshua Kimmich eine Ecke kurz zum Portugiesen aus, und der schlenzte den Ball mit einem fantastischen Schuss aus 23 Metern unhaltbar ins lange Eck. Das 1:0 für die Bayern, die damit ihren zweiten Rang absicherten und dafür sorgten, dass Leverkusen sein Spiel gegen Bremen gewinnen muss, um die Meisterschafts-Premiere an diesem Wochenende feiern zu dürfen.
Waldschmidt und Tigges vergeben einzige Kölner Chance
Denn nach dem Treffer passierte in der Partie herzlich wenig. Die Bayern schalteten in den Schon-Modus, um Kräfte zu sparen und sich nicht zu verletzen. Mit Kingsley Coman hatten sie zu Beginn der zweiten Halbzeit bereits einen Spieler aufgrund einer Muskelbündelverletzung für die nächsten Wochen verloren, nun ging es darum, Ressourcen für das Arsenal-Rückspiel zu bewahren.
Das war auch möglich, weil Köln, das als 17. nun vier Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 16 hat, nicht mehr viel einfiel. Die einzige Chance vergaben die Joker-Torschützen des vergangenen Wochenendes. Luca Waldschmidt nutzte einen eklatanten Fehler von Dayot Upamecano nicht, dann parierte Ullreich den Nachschuss von Steffen Tigges (90.). Kurz danach lud Waldschmidt mit einem Fehler Thomas Müller zum Tor zum 2:0 ein (90.+3).