Augsburgs Fredrik Jensen (r.) jubelt mit Felix Uduokhai über seinen Treffer gegen Hoffenheim

Bundesliga, 21. Spieltag Jensen trifft spät - Augsburg jubelt gegen die TSG

Stand: 19.02.2023 22:47 Uhr

Es sah schon nach einer Nullnummer aus - dann traf der FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga doch noch zum 1:0 (0:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Zuvor waren gleich zwei Augsburger Tore vom VAR kassiert worden.

Von Olaf Jansen

Nach der erneuten Pleite und nun schon elf Spielen ohne Sieg wird es für die Kraichgauer im Abstiegskampf immer brenzliger. Bis auf einen Schuss des eingewechselten Andrej Kramaric in der 82. Minute zeigten die Gäste einen äußerst harmlosen Offensiv-Auftritt und gingen verdient als Verlierer vom Platz.

Pellegrino Matarazzo hatte gehandelt. Nach dem 1:3 gegen Bayer Leverkusen zu seinem Einstand als Trainer der TSG krempelte er seine Startformation in Augsburg gehörig um. Unter anderem durfte der erst 18-jährige Umut Tohumcu im zentralen Mittelfeld beginnen, Angreifer Andrej Kramaric schmorte zunächst auf der Bank.

Engels trifft - VAR hat etwas dagegen

Matarazzo wollte mehr eigene Offensivaktionen, mehr Durchsetzungsvermögen im eigenen Angriff. Was er aber zu sehen bekam, war der vermeintliche 0:1-Rückstand nach nur acht Minuten: Augsburgs Angreifer Mergim Berisha hatte sich auf der linken Angriffsseite den Ball geangelt und an den 16er zurückgespielt. Dort nahm Arne Engels die Kugel mit rechts an, um sie mit links - abgefälscht - im Hoffenheimer Tor zu versenken. Schiri Patrick Ittrich hatte zunächst auf "Tor" entschieden, ließ sich aber vom VAR belehren - der Treffer fand wegen eines Handspiels von Engels keine Anerkennung.

Hoffenheim versuchte, ins Spiel zu kommen und tat dies mit Tugenden, die dem Team bisher eher fremd waren: Man kämpfte. Gegen die sattsam bekannte Augsburger Zweikampfstärke setzte die TSG eigene Härte - vor allem die zentralen Verteidiger Anthony Brooks, Ozan Kabak und Kevin Vogt langten einige Male ordentlich zu. Es entwickelte sich ein Kampfspiel - wenig erbauend für jene Fans, die sich spielerisch starke Aktionen erhofft hatten.

Kaum Spielerisches - Augsburg macht Dampf

Die erste ordentliche Szene war erst nach 33 Minuten zu sehen: Hoffenheim kam über Christoph Baumgartner durchs Zentrum, verlagerte nach rechts zu Pavel Kaderabek, dessen Flanke bei Angelino landete, der aus vollem Lauf aber nur noch in den Ball hineinstolpern und ihn nicht aufs Tor bringen konnte.

Für den restlichen Teil der ersten Hälfte mussten sich die Gäste aber zunehmendem Druck der Gastgeber erwehren. Zweimal Ermedin Demirovic und je einmal Berisha und Elvis Rexhbecaj verpassten nur knapp den Augsburger Führungstreffer.

Auch Demirovic jubelt umsonst - zweiter Augsburger Treffer aberkannt

Die Augsburger Dominanz schien sich kurz nach dem Seitenwechsel auch im Resultat niederzuschlagen: Demirovic hatte sich in der 47. Minute nach einem kuriosen "Flipper-Tor" zunächst über das 1:0 freuen können, da wurde Schiri Ittrich erneut vom VAR korrigiert. Augsburgs Kelvin Yeboah hatte im Vorfeld des Treffers gegen Hoffenheims Vogt den Ellbogen eingesetzt. Auch dieses Tor zählte nicht.

Die Aufregung vor allem auf der Augsburger Bank war nun groß, Schiri Ittrich musste gleich mehrfach eskalierende Betreuer der Gastgeber zur Ordnung rufen. Dem Spielfluss war dies ganz und gar nicht zuträglich. Die Partie zerfaserte zunehmend - zumal auch die Kräfte der Akteure angesichts der intensiv geführten Duelle nachließen.

Jensen trifft doch noch zum 1:0

Matarazzo versuchte, dies mit Wechseln aufzufangen, neben Kramaric kam der erst 17-jährige Tom Bischof. Neben Tohumcu und dem zur zweiten Halbzeit eingewechselten Fisnik Asllani (20) war nun schon der dritte Youngster für die TSG auf dem Rasen. Man spürte das, Hoffenheim wurde stärker und hatte in der 82. Minute die bis dahin größte Chance auf den Segtreffer: Asllani hatte von der Grundlinie zurückgepasst und Kramaric gefunden. Dessen Direktabnahme aus 12 Metern konnte FCA-Keeper Rafal Gikiewicz aber parieren.

Was den Hoffenheimern verwehrt blieb, gelang dem FCA in der 88. Minute: Nach einem Eckstoß verlängerte Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw den Ball an den zweiten Pfosten, wo Fredrik Jensen die Kugel über die Linie drückte. 1:0 - regelrecht erzwungen. Und der FCA hatte die TSG noch tiefer in den Abstiegs-Schlamassel gedrückt.

Augsburg muss zur Hertha

Am 22. Spieltag muss der FC Augsburg bei Hertha BSC antreten (Samstag, 25.02.2023 um 15.30 Uhr). Zur selben Zeit ist Hoffenheim zu Hause gegen Dortmund gefordert.