Zwei frühe Tore entscheiden Doppel-Hack - Gladbach ringt Stuttgart nieder
Zwei frühe Tore von Robin Hack haben Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga den Weg zum 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart bereitet. Im zweiten Durchgang am Sonntag (14.01.2024) war es aber eine Zitterpartie für die Gastgeber, die kaum noch Entlastung fanden und erst spät die Entscheidung besorgten.
Den Auftakt der Partie hätten sich die Gladbacher allerdings nicht besser malen können. Nach gerade mal 21 Sekunden spielte Shootingstar Rocco Reitz seinen Kollegen Robin Hack frei, der gegen die noch völlig unsortierte Stuttgarter Abwehr knallhart ins lange Eck vollstreckte. "Kann man mal machen", sagte Torschütze Hack nach der Partie mit einem Schmunzeln.
Stuttgart defensiv extrem anfällig
Danach bekamen die Gäste so langsam Kontrolle über das Mittelfeld, waren nach hinten aber weiterhin extrem anfällig. In der 9. Minute steckte Hack den Ball am Strafraum auf Franck Honorat durch, der am stark reagierenden Alexander Nübel scheiterte. Der Linienrichter hob zwar noch die Abseitsfahne, allerdings zu Unrecht.
Diese Szene offenbarte aber erneut, wie leicht sich das Überraschungsteam der Hinrunde in der letzten Linie ausmanövrieren ließ. In der 20. Minute spielte Alassane Plea die Kugel wieder in die Schnittstelle zwischen Waldemar Anton und Dan-Axel Zagadou, auch Pascal Stenzel bekam überhaupt keinen Zugriff - Hack nutzte den erneut riesigen Freiraum hinter der Kette gnadenlos zum 2:0.
Gladbachs Hack fordert noch mehr von sich
Hack weiter zur Sportschau: "Das war ein super Spiel von uns, wir haben dann auch gut nachgelegt. Die Taktik, etwas tiefer zu stehen und dann Räume zum Kontern zu haben, kommt mir natürlich entgegen. Aber ausruhen werde ich mich auf diesen beiden Toren nicht, das muss ich bestätigen - ich will immer noch mehr."
"In der ersten Halbzeit haben wir unseren Ballbesitz nicht ausgenutzt. Haben viele einfache Fehler gemacht. Viele wichtige Zweikämpft nicht für uns entschieden", sagte Stuttgarts Waldemar Anton nach der bitteren 1:3-Niederlage. "Dann kassieren wir schnell zwei Tore und laufen dem Rückstand hinterher. Das ist schwierig in Gladbach."
Stuttgarts Coach Hoeneß: "Im letzten Drittel einfach zu unpräzise"
VfB-Coach Sebastian Hoeneß ärgerte sich: "Wir kommen denkbar schlecht in das Spiel, gehen nach 21 Sekunden in Rückstand. Das hat uns aus dem Konzept gebracht, wir waren nicht in der Verfassung, in der du sein musst, um so ein Spiel zu beginnen. Auch danach, als wir mehr Druck gemacht haben, waren wir im letzten Drittel einfach zu unpräzise."
Sein Kollege Gerardo Seoane hingegen analysierte zufrieden: "Diesmal waren wir vorne effektiv, das hat den Unterschied zu vielen Spielen gemacht, in denen wir eine Führung noch hergegeben haben."
Weigl ermöglicht Stuttgarts Undav die erste Chance
Erst eine Leichtsinnsaktion von Julian Weigl, der vor dem eigenen Strafraum ins Dribbling ging und die Kugel verlor, brachte nach einer halben Stunde dann auch Stuttgart die erste Torchance - Deniz Undav traf aber nur den linken Außenpfosten.
Undav zeigte auch drei Minuten später, dass er Gladbach große Probleme bereiten kann: Nach einer weiten Flanke von Maximilian Mittelstädt tauchte Gladbach-Keeper Moritz Nicolas unter dem Ball durch, Undav vergab die Chance aber, weil er nochmal querspielen wollte, statt das leere Tor anzuvisieren.
Undav zum dritten - aber Vagnoman trifft
In Abwesenheit der beim Afrika-Cup beschäftigten Serhou Guirassy und Silas Katompa Mvumpa blieb auch nach dem Seitenwechsel die Abteilung Torgefahr allein an Undav hängen. In der 48. Minute setzte er sich nach einer Ecke geschickt nach hinten ab, bekam am Elfmeterpunkt den Ball, den Nicolas dann noch so gerade um den Pfosten lenken konnte. In der 56. Minute bekam der Angreifer aber endlich mal Unterstützung: Rechtsverteidiger Josha Vagnoman schaltete sich vorne ein und drosch den Ball von der Strafraumgrenze zum 1:2-Anschlusstreffer ins linke Eck.
Dieses Tor bewirkte auf beiden Seiten viel. Stuttgart erinnerte sich an den Fußball der Hinrunde, kombinierte flüssig, entfachte Dauerdruck, allerdings weiter ohne die ganz große Durchschlagskraft im Zentrum. Gladbach begann zu zittern, nach Führungen hat in dieser Saison keine andere Mannschaft so viele Punkte liegengelassen - dieses Gefühl bei den Gastgebern war fast greifbar.
Konter zum 3:1 liegengelassen - dann trifft Jordan
Erst zehn Minuten vor Schluss gaben die Borussen überhaupt nochmal einen Torschuss ab, der hätte allerdings das Spiel beruhigen müssen. Doch Hack spitzelte die Kugel nach einem Alleingang über das halbe Spielfeld knapp am Tor vorbei.
Als an der Seitenlinie gerade die Nachspielzeit von sieben Minuten angezeigt wurde, machten die Gladbacher dann aber doch den Deckel drauf: Manu Koné traf nach einem Konter den rechten Pfosten, den Abpraller drückte der eingewechselte Jordan Siebatcheu zum 3:1 über die Linie.
VfB in Bochum, "Fohlen" empfangen Augsburg
Der VfB trifft am kommenden Spieltag auf Bochum (Samstag, 20.01.2024 um 15.30 Uhr, die Borussia hat einen Tag später den FC Augsburg zu Gast (17.30 Uhr).