Pléa vergibt und rettet Gladbach und Freiburg teilen sich die Punkte
Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Bundesliga am Samstag (04.03.2023) nur remis gegen den SC Freiburg gespielt. Alassane Pléa spielte eine Schlüsselrolle bei den Gladbachern, die die letzten Minuten in Unterzahl spielten.
Es ist eine Punkteteilung, mit der sie beim SC Freiburg vermutlich gut leben können. In der Tabelle liegt der Klub mit 42 Punkten auf Rang fünf, punktgleich mit Leipzig auf Champions-League-Platz vier. Gladbach klettert um eine Position und ist nun Neunter (30 Punkte).
"Wir haben uns mit Ball keine Chancen herausgespielt", gab der Ex-Gladbacher Matthias Ginter nach der Partie unumwunden zu, "wenn man den Spielbverlauf sieht, kann man mit dem Punkt schon zufrieden sein."
Chancen hat vor der Pause nur Gladbach - doch ein Tor fällt nicht
Den besseren Start in dieses Spiel erwischte Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft von Trainer Daniel Farke gewann nicht mehr Zweikämpfe als Freiburg und auch beim Ballbesitz nahmen sich beide Teams nicht viel, aber Gladbach hatte Tormöglichkeiten. Und was waren das für Möglichkeiten.
Die erste hatte Marcus Thuram in der 12. Minute, als er im Strafraum an den Ball kam, aber nach Vorlage von Alassane Pléa mit einem Flachschuss an Freiburgs Torhüter Mark Flekken scheiterte. Sieben Minuten später waren nur die Rollen bei Borussia anders verteilt, aber das Ergebnis war dasselbe: Diesmal spielte Thuram zu Pléa, er stand sogar frei vor dem Tor - und scheiterte doch an Flekken, der mit dem Knie parierte.
Beinahe wäre Gladbach kurz vor der Pause doch noch in Führung gegangen, als Ramy Bensebaini nach einer Ecke zum Kopfball kam. Er traf den Ball gut und er zielte auf die lange Ecke, doch dort hatte sich Freiburgs Lucas Höler postiert und rettete kurz vor der Torlinie (38.).
Freiburg zunächst wie ausgewechselt
In den ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff bot sich den Zuschauenden dann ein ganz anderes Bild. Plötzlich liefen die Gladbacher oft nur hinterher, gefährlich wurde es nur noch nach Freiburger Offensivaktionen. Beinahe hätte Freiburgs Rolland Sallai den schönsten Angriff zur Führung vollendet, als er aus 14 Metern mit dem rechten Fuß auf die lange Ecke zielte.
Sein Schuss war gut, ziemlich gut, doch die Parade von Gladbachs Torhüter Tobias Sippel war besser. Sippel, der den verletzten Stammtorhüter Jonas Omlin vertrat, wehrte den Ball mit der rechten Hand so eben noch ab (51. Minute).
Thuram fällt, aber die Strafstoß-Freude ist von kurzer Dauer
Anschließend fing sich Gladbach wieder - und sorgte selbst für den nächsten Aufreger. Es lief die 65. Minute, als Thuram von links in den Strafraum und in den Zweikampf mit Freiburgs Nicolas Höfler zog. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied zunächst auf Foulspiel und damit auf Strafstoß, nur meldete sich dann der VAR. Brand schaute sich die Szene noch einmal am Monitor an und revidierte seine Entscheidung, es war die richtige Schlussfolgerung.
Pléa hat noch eine hunterprozentige Chance - und trifft wieder nicht
Neun Minuten später hätte Gladbach eigentlich in Führung gehen müssen, nachdem sich Thuram auf der linken Seite im Dribbling gegen drei Freiburger durchgesetzt hatte. Sein Flachpass in den Strafraum landete vor den Füßen von Pléa, nur setzte der den Ball aus acht Metern knapp am langen Toreck vorbei.
Am Ende war Pléa dann trotzdem ein Gladbacher Held, immerhin rettete er seiner Mannschaft womöglich das Remis. In der 89. Minute hatte Höfler scharf in den Strafraum der Borussia gepasst, dort stand der eingewechselte Merlin Röhl. Doch zum Schuss kam er nicht, weil Pléa mit einer Grätsche gerade noch klärte.
Bensebaini fängt sich eine sehr vermeidbare Gelb-Rote ein
Kurz zuvor, wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, hatten die Fernsehkameras Gladbachs Trainer Daniel Farke eingefangen, zufrieden sah er nicht aus. Sekunden zuvor hatte Schiedsrichter Brand Freistoß für Freiburg gepfiffen, was Borussias Linksverteidiger Bensebaini so sehr erzürnte, dass er den Ball ins Seitenaus kickte.
Dafür bekam Bensebaini Gelb, nur meckerte er dann und sahl Gelb-Rot (87.). Auch sein Trainer Daniel Farke sah Gelb: "Ich hab' noch nie eine Gelbe Karte gesehen, oder wäre ermahnt oder vom Platz geschickt worden - aber jetzt ist es so wie es ist." Insgesamt übte Farke Kritik an der Schiedsrichterleistung: "Die Gelb-Rote Karte für Bensebaini war klar überzogen."
"Gladbach hatte die eine oder andere Chance mehr", konstatierte Freiburgs Coach Christian Streich am Sportschau-Mikrofon, "in der ersten Halbzeit haben wir ein paar Sachen fußballerisch nicht so gut gemacht, weil wir zu langsam gespielt haben. Aber dann haben wir in der zweiten Halbzeit gut gespielt. Dann hat die Kraft nachgelassen."
Freiburgs Mammutaufgabe in der Europa League
Bevor es in der Liga weitergeht, ist Freiburg in der Europa League bei Juventus Turin gefordert (Donnerstag, 09.03.2023 um 21.00 Uhr).
In der Bundesliga empfängt der SC Freiburg die TSG 1899 Hoffenheim (Sonntag, 12.03.2023 um 15.30 Uhr). Borussia Mönchengladbach muss einen Tag vorher bei RB Leipzig bestehen (15.30 Uhr).