Auch Kiels Machino trifft doppelt Marmoush-Show beschert Frankfurt Platz zwei
Omar Marmoush hat Eintracht Frankfurt im Alleingang zum Bundesliga-Sieg bei Holstein Kiel geführt. Auf der anderen Seite glänzte auch Shuto Machino - er bekam jedoch weniger Unterstützung. Beim 4:2 (1:1)-Erfolg der Eintracht, die nun erster Verfolger des FC Bayern München ist, gelang beiden Stürmern ein Doppelpack. Marmoush glänzte zudem als Vorbereiter für Igor Matanovic und Tuta.
Die erste Halbzeit war ein Auf und Ab, Frankfurt startete dominant, dann war Kiel besser, am Ende wieder die Eintracht - doch durchgehend war es so, dass beide Teams je einen Hauptdarsteller hatten: Auf Holstein-Seite war das Machino, bei den Gästen Marmoush. Wenn es gefährlich wurde, dann stand einer der beiden im Mittelpunkt.
Toppmöller lobt Marmoush
"Omar ist im Moment sehr gut in Form", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller zu seinem Matchwinner Marmoush. "Er ist sehr unangenehm zu verteidigen, kann in die Tiefe gehen, ist aber auch mit dem Ball am Fuß gut. Das macht es für den Gegner so schwer."
Marcel Rapp ärgerte sich über die Anfangsphase: "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen". Kiels Trainer erkannte aber auch die Qualität des Gegners an. "Eintracht Frankfurt hat einen anderen Anspruch als Holstein Kiel. Wir haben aber auch nciht mehr auf dem Top-Niveau gespielt", so Rapp.
Kiels Machino und Frankfurts Marmoush sorgen für die Highlights
Marmoush hatte zunächst zweimal Pech, dass erst Timon Weiner im KSV-Tor prächtig reagierte (16. Minute) und dann sein Schuss aus acht Metern abgeblockt wurde (18.). Doch dann zeigte der Ägypter seine Klasse im Konter, er war bei seinem Sprint von der Mittellinie aus nicht zu stoppen und profitierte davon, dass Weiner beim Schuss ins kurze Eck nicht ganz auf der Höhe war - das 1:0 und vierte Spiel in Folge mit einem Marmoush-Treffer (25.).
Kiel reagierte allerdings hervorragend. Machino brachte eine Flanke auf Lewis Holtby, der von Robin Koch ins Stolpern gebracht wurde - Elfmeter. Und den verwandelte Machino sicher zum 1:1 (28.). Acht Minuten später jubelte der Japaner schon wieder, weil Schiedsrichter Tobias Stieler zuvor aber ein Foulspiel erkannt haben mochte, wurde es nichts aus der Kieler Führung (36.).
Stattdessen war Marmoush ganz nah dran an seinem zweiten Treffer. Erst zeigte Weiner beim Flachschuss des 25-Jährigen allerdings seine ganze Klasse (45.), dann versuchte der Eintracht-Stürmer, den gegnerischen Torhüter mit einem Lupfer zu überlisten. Der blieb aber einfach stehen und nahm den Ball dankbar auf (45.+1).
Eintracht und Kiel nach Ecken erfolgreich
Das Ende des ersten Durchgangs war aber längst nicht das Ende der Show der beiden Topstürmer - denn sie ging direkt weiter. Marmoush tauchte schon kurz nach dem Wiederanpfiff vor Weiner auf und zwang den Torhüter zur nächsten Glanztat (47.). Die folgende Ecke brachte der SGE-Star dann selbst hinein, und das punktgenau auf den Kopf von Matanovic, der das 2:1 erzielte (47.).
Und wieder hatte Kiel die passende Antwort parat. Auch auf der anderen Seite segelte wenig später eine Ecke hinein und der Ball fiel vor den linken Fuß von Machino, der flach ins kurze Eck verwandelte - zum zweiten Mal der Ausgleich (50.).
Marmoush schießt Frankfurt auf den zweiten Platz
Nun war Marmoush wieder an der Reihe - erneut glänzte der Frankfurter als Vorbereiter und legte Hugo Larsson die große Möglichkeit zur erneuten Führung auf, doch der Schwede scheiterte an einem großartigen Reflex von Weiner, den folgenden Nachschuss setzte Matanovic über das Tor (61.). Und dann übernahm es Marmoush eben selbst: In der 65. Minute erzielte er mit einem abgefälschten Schuss das 3:2.
Es war Marmoushs sechster Saisontreffer und damit überflügelte der Eintracht-Angreifer sogar Harry Kane vom FC Bayern München, der bisher fünfmal getroffen hatte. Dann legte er auch noch seine dritte Torvorlage der Saison nach. Seine tolle Ballbehandlung und Übersicht ermöglichte Marmoush den Assist auf Tuta, der aus kurzer Distanz für die Entscheidung sorgte (74.).
Zwei Tore, zwei Vorlagen - diese erneute Glanzleistung führte dazu, dass Frankfurt auf Rang zwei vorrückte, sich immer mehr in den Kampf um die Champions-League-Plätze einmischt - sofern Marmoush diese Form aufrechterhalten kann. Kiel, das keine Chance mehr auf das Comeback hatte, zahlte dagegen trotz Machino wieder Lehrgeld. Der Aufsteiger bleibt mit nur einem Punkt Tabellenletzter und verdiente sich erneut nur Schulterklopfer für eine gute Leistung. Das wird aber nicht reichen, um die Liga zu halten.
Kiel in Leverkusen, Frankfurt gegen München
Holstein Kiel fährt am kommenden Spieltag zum deutschen Meister nach Leverkusen (05.10., 15.30 Uhr). Auf die SGE wartet der Rekordmeister aus München (06.10., 17.30 Uhr).