Gladbach bejubelt den späten Siegtreffer

Spätes Tor bringt Sieg Gladbachs Cvancara schockt Union ganz spät

Stand: 28.09.2024 17:35 Uhr

Ein spielerischer Leckerbissen war das nicht: Borussia Mönchengladbach und Union Berlin haben sich am Samstag in der Fußball-Bundesliga lange aneinander abgearbeitet. Am Ende gelang BMG ganz spät der Glückstreffer zum 1:0 (0:0).

Dafür zeichneten zwei Einwechselspieler verantwortlich: Robin Hacks Flanke nutzte der tschechische Stürmer Tomas Cvancara (90.+6) zum goldenen Kopfballtreffer. Gladbach feiert damit den ersten Heimsieg im Borussia-Park seit Februar 2024.

Svensson hadert mit der Nachspielzeit

"Es freut mich extrem für die Mannschaft und die Zuschauer", sagte Gladbach-Trainer Gerardo Seoane nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon. "Wir waren lange nicht effizient genug. Wir sind aber nicht aus dem Tritt geraten und sind bis zum Schluss drangeblieben."

Ulli Schäfer, Sportschau, 28.09.2024 11:35 Uhr

Sein Gegenüber Bo Svensson war bedient - und konnte sich einen Seitenhieb auf Schiedsrichter Daniel Schlager nicht verkneifen: "Wir bekommen ein bitteres Gegentor, eine Flanke, die wir nicht gut verteidigen. Und der Schiedsrichter hat acht Minuten Nachspielzeit gefunden - ohne VAR-Einsatz. Und so haben wir das Spiel verloren."

Unions Schema: Flanke von Rothe auf Hollerbach

Es war ein zerfahrener Beginn. Dabei startete Union Berlin durchaus etwas forscher, die Gäste provozierten durch frühzeitiges Stören der Hausherren einige Gladbacher Ballverluste. Meist ging es dann schnell in Richtung Borussia-Tor - und zwar über die linke Seite von Tom Rothe.

Gladbach bot Union dort zu viel Raum, zweimal durfte Rothe scharf in den Strafraum flanken: Einmal verzog Benedict Hollerbach seinen Abschluss am Fünfmeterraum knapp (8.), wenig später musste Gladbachs Torhüter Moritz Nicolas einen weiteren Versuch nach diesem Schema von Hollerbach parieren (11.).

Gladbach wird über Volley-Schüsse gefährlich

Von den Gastgebern war bis dahin nicht allzu viel Konstruktives in der Offensive zu sehen - doch aus dem Nichts hatte dann der Sechser, Philipp Sander, die Führung auf dem Fuß. Sanders Volleyschuss nach Hereingabe von Kevin Stöger zog hauchzart über die Latte (17.)

Letzterer probierte es knapp zehn Minuten später auch selbst mit einer Direktabnahme, die ebenfalls knapp über den Querbalken flog (26.). Vorangegangen war ein präzise vorgetragener Angriff über Alassane Pléa und Luca Netz, die mit einem Doppelpass die Defensive der "Eisernen" aushebelten.

Berlin stand mittlerweile deutlich tiefer, attackierte nicht mehr so früh. Gladbach hatte mehr Ballbesitz und entschied rund 57 Prozent der Zweikämpfe für sich. Die Borussia durfte es auch noch ein, zwei Mal vor der Halbzeitpause mit halbwegs vielversprechenden Angriffen versuchen, bei denen sprang jedoch nichts heraus.

Viele Behandlungspausen und wenig Spielerisches

In die zweite Hälfte starteten die Teams ziemlich verhalten. Zwar hatte Union Berlin mehr vom Spielgeschehen, Gladbach rannte erstmal nur hinterher, doch die Gäste konnten daraus kein Kapital schlagen. Tim Kleindienst durchbrach dann die Lethargie mit einer Kopfballchance, doch sein Abschluss war für Union-Torwart Frederik Rönnow kein Problem (58.).

Danach passierte spielerisch wenig, dafür gab es viele Behandlungspausen. Ko Itakura lag nach einem Zweikampf auf dem Boden und hielt sich die Schulter. Außerhalb des Feldes wurde er aber vom medizinischem Team für spieltüchtig befunden (61.). Ähnlich lief es bei Diogo Leite, der nach einem Zusammenprall mit Mitspieler Rani Khedira liegenblieb - auch er konnte weitermachen (64.).

Vertessen trifft nur Pfosten, Cvancara ins Netz

Anders Nathan Ngoumou, der sich den Oberschenkel hielt: Für ihn kam der spätere Siegtorschütze Cvancara (76.). Zuvor hatte auch Union-Trainer Bo Svensson einen verletzungsbedingten Wechsel vornehmen müssen, Hollerbach musste nach einem Ellenbogentreffer von Joe Scally, der Gelb sah (69.), vom Platz. Er wurde durch den Ex-Gladbacher Laszlo Benes ersetzt (72.).

An der einzigen gefährlichen Union-Szene in der Schlussphase hatte Benes seinen Anteil: Ein langer Ball des Slowaken fand in der Spitze Yorbe Vertessen, der sich gegen zwei Gladbach durchsetzte und seinen Schuss an den linken Außenpfosten setzte (85.).

Am Ende durfte dann aber doch Gladbach dank seiner Joker-Kombination jubeln: Hack, in der 72. Minute für Stöger hereingekommen, bediente mit seiner Flanke Cvancara, der den Ball per Kopf im Netz versenkte.

Gladbach bei Augsburg, Union gegen Dortmund

Für Borussia Mönchengladbach geht es kommende Woche zum FC Augsburg (04.10., 20.30 Uhr). Union Berlin empfängt derweil Borussia Dortmund (05.10., 15.30 Uhr).