Endspiele um die Landespokale Von Mecklenburg bis Südbaden - alle Partien am Finaltag der Amateure
Traditionsvereine unter sich, reine Amateurduelle und "David gegen Goliath": Am Finaltag der Amateure spielen die 21 Landesverbände des DFB ihren Pokalsieger aus. Der wird zudem mit dem Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals belohnt. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zu den 21 Partien am 3. Juni.
Baden: 1. CfR Pforzheim (Oberliga) - FC-Astoria Walldorf (Regionalliga)
In den vergangenen Jahren war Waldhof Mannheim Stammgast im Landespokal-Finale. Doch in dieser Saison flog der Drittligist schon im Viertelfinale raus - und zwar gegen Astoria Walldorf. Das macht den Regionalligisten gegen Pforzheim zum Favoriten. Walldorf spielt nach 2021 wieder um den Pokal, der bisher letzte Triumph gelang im Jahr 2016.
Und Astoria hätte damals anschließend im DFB-Pokal um ein Haar im Viertelfinale gestanden. In der Saison 2016/17 scheiterte das Team nach Siegen gegen den SV Darmstadt 98 und den VfL Bochum erst im Achtelfinale knapp mit 5:6 nach Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld. In Sachen Elfmeterschießen ist auch der CfR Pforzheim ein gebranntes Kind. Er unterlag bei der bisher einzigen Finalteilnahme 2018 dem Karlsruher SC nur ganz knapp bei der Entscheidung vom Punkt.
Bayern: FV Illertissen (Regionalliga) - FC Ingolstadt 04 (3. Liga)
Illertissen steht zum dritten Mal in Serie im Finale und möchte als Titelverteidiger erneut in den DFB-Pokal einziehen. Verdient hat sich das Team das vor allem mit einem Viertelfinalsieg gegen den Drittligisten 1860 München. Jetzt geht es im eigenen Stadion gegen den FC Ingolstadt. Der spielt auch in Liga drei. Und deshalb ist Regionalligist Illertissen erneut Außenseiter. Kuriose Geschichte: Trainer der "Schanzer" ist Michael Köllner. Der stand zuvor bei 1860 München an der Linie und scheiterte im Landespokal, na klar, in Illertissen. Jetzt kann er es mit seinem neuen Klub besser machen. Oder erlebt er ein Déjà-vu?
Berlin: TuS Makkabi (Oberliga) - Sparta Lichtenberg (Verbandsliga)
Es ist das Außenseiterduell schlechthin. In Berlin kämpfen Verbandsligist Sparta Lichtenberg und Oberligist TuS Makkabi um den Landespokal. Die Lichtenberger demütigten den elfmaligen Titelträger BFC Dynamo mit 5:1, Makkabi stoppte Titelverteidiger Viktoria Berlin und gewann 3:2. Betreut wird das Makkabi-Team von der Berliner Trainerlegende Wolfgang Sandhowe. Der 69-Jährige arbeitet seit 1990 bei Berliner Klubs, stand aber auch bei großen Vereinen wie Eintracht Braunschweig, Carl-Zeiss Jena oder dem 1. FC Magdeburg unter Vertrag - und er war sogar mal Co-Trainer unter Jupp Derwall bei Galatasaray Istanbul. Für den deutsch-jüdischen Sportverein und für den Arbeiterklub aus dem Osten der Stadt ist es das erste Finale um den Landespokal.
Brandenburg: Energie Cottbus (Regionalliga) - FSV Luckenwalde (Regionalliga)
Der FC Energie Cottbus und sein Trainer Claus-Dieter Wollitz können ja nicht so recht voneinander lassen. "Kulttrainer Pele" hat vor rund zwei Jahren den ehemaligen Bundesligisten nach 2009 und 2016 schon zum dritten Mal übernommen. Jetzt kann er Geschichte schreiben und den Titelverteidiger aus der Lausitz zum elften Gewinn des Landespokals führen. Der Klub würde damit am SV Babelsberg vorbeiziehen und wäre alleiniger Rekordhalter in diesem Wettbewerb. Wollitz weiß sogar, wie DFB-Pokal geht. Als Spieler holte er 1996 den Pokal mit dem 1. FC Kaiserslautern. Auch Cottbus stand schon mal im Finale, scheiterte 1997 aber am VfB Stuttgart. Für Luckenwalde wäre es der erste Sieg nach zwei Finalniederlagen, eine davon 2017 gegen Cottbus.
Bremen: FC Oberneuland (Oberliga) - SG Aumund-Vegesack (Oberliga)
Der FC Oberneuland hat es mit Glück und Geschick ins Finale geschafft. Gleich dreimal musste das Team ins Elfmeterschießen. Im Halbfinale schaltete der FC aber dann den klassenhöheren Titelverteidiger Bremer SV aus. Die Runde der letzten vier Klubs hatte es ohnehin in sich, denn auch Aumund-Vegesack kam gegen Schwachhausen erst per Elfmeterschießen weiter. Mit Aumund-Vegesack hat Oberneuland noch eine Rechnung offen. Der Klub beendete 2013 die Oberneuländer Serie von fünf Landespokal-Erfolgen. Im Finale gab es einen klaren 4:0-Sieg.
Hamburg: TSV Sasel (Oberliga) - FC Teutonia 05 Ottensen (Regionalliga)
Teutonia 05 Ottensen ist so etwas wie ein Emporkömmling im Hamburger Fußball. 2016 spielte das Team noch in der Landesliga, als Regionalligist ist längst schon vom Aufstieg in die 3. Liga die Rede, und jetzt ist das Team zum zweiten Mal in Serie ins Landespokalfinale eingezogen und gegen den TSV Sasel Titelverteidiger. Unvergessen ist das Drama, das sich rund um das DFB-Pokalspiel gegen Leipzig abspielte. Da das Stadion Hoheluft wegen des Kunstrasens ungeeignet war, brauchte der Verein eine Ausweichstätte. Doch da es gegen Leipzig ging, winkte St. Pauli ab. Im Stadion von Dessau wurde dann der Rasen beschädigt. Am Ende wurde die Partie bei RB angepfiffen, Teutonia verlor 0:8. Für den TSV Sasel ist es nach 2020 die zweite Endspiel-Teilnahme. Für den frisch gebackenen Oberliga-Meister wäre ein Sieg die Krönung einer dann perfekten Saison.
Hessen: FSV Frankfurt (Regionalliga) - TSV Steinbach Haiger (Regionalliga)
In Hessen rechneten viele Fans mit einem Finale zwischen dem Traditionsverein und Rekordpokalsieger Kickers Offenbach und dem Drittligisten Wehen Wiesbaden. Doch es kam anders. Der FSV Frankfurt setzte sich gegen Offenbach durch, und Steinbach Haiger kegelte Wehen Wiesbaden raus und sorgte damit für eine Überraschung. Oder auch nicht. Denn für den TSV ist es die vierte Finalteilnahme in Serie. 2020 konnte das Team den Pokal gewinnen - und zwar, gutes Omen, im Finale gegen den FSV Frankfurt. Der wartet schon seit 1990 auf einen Sieg im Landespokal und hat jetzt Heimrecht. Der Endspielort, das Stadion am Bornheimer Hang, ist die Spielstätte des FSV. Das hat dem Team aber 2020 bei der Finalniederlage gegen Steinbach Haiger auch nichts genutzt.
Mecklenburg-Vorpommern: Rostocker FC (Oberliga) - FSV Einheit 49 Ueckermünde (Verbandsliga)
Für Ueckermünde ist der Einzug ins Finale der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und auch eine kleine Sensation. Denn der Sechstligist aus Vorpommern setzte sich im Halbfinale überraschend gegen den Vorjahresfinalisten Greifswald aus der Regionalliga durch und hatte zuvor auch schon gegen den ebenfalls höherklassigen Titelverteidiger aus Neustrelitz gewonnen. Mit einem Endspiel-Erfolg könne sein Team "die Sahne vom Cappuccino holen", sagte Trainer Thorsten Bergin: "Ein Traum ist wahr geworden." Hoffnungen machen sich freilich auch die Rostocker. Der FC wäre nach dem FC Hansa und dem SV Warnemünde der dritte Klub aus der Hansestadt, der den Landespokal gewinnt.
Mittelrhein: 1. FC Düren (Regionalliga) - Viktoria Köln (3. Liga)
Als der 1. FC Düren 2020 den Mittelrheinpokal zum bisher einzigen Mal gewann, war der Klub bei der Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde im Glück - und im Unglück zugleich. Denn die Dürener bekamen zwar mit Bayern München das ganz große Los, wegen der Corona-Pandemie musste die Partie aber als Geisterspiel in München angepfiffen werden. Trainiert wird das Team von Boris Schommers. Der hat sogar Bundesliga-Erfahrung, er coachte 2019 interimsweise den 1. FC Nürnberg, konnte den Abstieg aber nicht mehr verhindern. Gegen den Drittligisten aus Köln ist Düren Außenseiter. Die Viktoria ist Titelverteidiger, Rekordsieger und hat im Sportpark Höhenberg auch noch ein Heimspiel.
Niederrhein: Rot-Weiss Essen (3. Liga) - Rot-Weiß Oberhausen (Regionalliga)
Das hat Tradition. Beide Revierklubs spielten sogar schon in der Fußball-Bundesliga gegeneinander. Doch das ist lange her, zwischen 1969 und 1971 war das. Als Drittligist und Rekordsieger ist Essen Favorit, denn das Team erwartet den Regionalligisten aus Oberhausen an der heimischen Hafenstraße. "Dann gewinnen wir halt in Essen", sagte "Kleeblatt"-Trainer Mike Terranova. Schon das dritte Mal kämpfen die beiden Klubs jetzt im Finale des Niederrheinpokals um das Ticket für den DFB-Pokal. 2015 gewann RWE, 2018 behielt RWO die Oberhand. Die Oberhausener können selbstbewusst anreisen, warfen sie doch schon den Drittligisten MSV Duisburg aus dem Wettbewerb.
Niedersachsen: Atlas Delmenhorst (Regionalliga) - VfL Osnabrück (3. Liga)
In Niedersachsen gibt es seit 2019 einen eigenen Wettbewerb für die Amateure von der fünften Liga abwärts und einen für Dritt- und Regionalligisten. Und die treffen am Finaltag aufeinander. Das hat der niedersächsische Verband für dieses Jahr so beschlossen. Drittligist Osnabrück hat die Chance, sich durch den dann insgesamt fünften Erfolg zum alleinigen Rekordsieger zu machen. Gegen den Regionalligisten Atlas Delmenhorst ist der VfL auch Favorit, muss aber auswärts antreten. Und die Delmenhorster haben im Halbfinale auch schon völlig überraschend den Drittligisten Oldenburg ausgeschaltet. Gut für Atlas: Da sich der VfL schon über die 3. Liga für den DFB-Pokal qualifiziert hat, hat auch Delmenhorst dort einen Platz schon sicher.
Den zweiten Pokalwettbewerb hat im Übrigen Fünftligist TuS Bersenbrück gewonnen und sich damit für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert. Der Klub aus dem Landkreis Osnabrück gewann am Montag (29.05.2023) das Endspiel gegen den Oberliga-Meister SC Spelle-Venhaus mit 3:0 (2:0).
Rheinland: TuS Immendorf (Bezirksliga) - FC Rot-Weiß Koblenz (Regionalliga)
Es ist schon jetzt ein Pokal-Märchen. Die TuS Immendorf spielt in der Bezirksliga, das ist die siebte Liga. Damit ist der Klub aus dem 1.300-Einwohner-Stadtteil von Koblenz der unterklassigste Verein am Finaltag der Amateure. Auf dem Weg ins Endspiel warf das Team mit dem Ahrweiler BC und TuS Koblenz schon zwei Oberligisten raus, Regionalligist Rot-Weiß Koblenz sollte also gewarnt sein im Stadtduell. Geschichtsträchtig ist der Spielort. Im Stadion Oberwerth, der Heimspielstätte von Rot-Weiß, wurden schon vier Leichtathletik-Weltrekorde aufgestellt - unter anderem von Edwin Moses und Carl Lewis.
Saarland: 1. FC Saarbrücken (3. Liga) - SV Elversberg (3. Liga)
Im Saarland haben sich am Ende die beiden Drittligisten durchgesetzt - allerdings mit Ach und Krach. Saarbrücken musste beim FC Homburg ebenso in die Verlängerung (3:2) wie Elversberg beim SV Auersmacher (3:1). Für die Sportvereinigung ist es eine Art Jubiläum. Der Klub hat es doch tatsächlich zum zehnten Mal in Serie ins Landespokalfinale geschafft. Bei den bisher neun Endspielen in Folge sprangen fünf Siege heraus - zuletzt drei hintereinander. Auf den 1. FC Saarbrücken traf Elversberg seit 2014 dabei viermal. Und die Bilanz ist unentschieden: Zweimal gewann Elversberg, zweimal der FCS, der mit elf Erfolgen auch Rekordsieger ist und nun im heimischen Ludwigspark antreten darf. Für den DFB-Pokal haben sich übrigens beide Teams schon über die 3. Liga qualifiziert. Dem Saarland steht deshalb dort ein dritter Platz zu. Den ermittelten die beiden unterlegenen Halbfinalisten in einem Entscheidungsspiel. Homburg besiegte Auersmacher 4:1.
Sachsen: 1. FC Lokomotive Leipzig (Regionalliga) - Chemnitzer FC (Regionalliga)
Der Chemnitzer FC ist in Sachsen die Pokalmannschaft schlechthin. In den vergangenen 15 Jahren stand der Rekordpokalsieger zwölfmal im Endspiel und kegelte auf dem Weg dorthin auch regelmäßig höherklassige Teams aus dem Wettbewerb. In diesem Jahr erwischte es den Drittligisten Erzgebirge Aue. Doch auch der Gegner aus Leipzig ließ sich da nicht lumpen und besiegte im Halbfinale den Drittligisten Zwickau. Der 1. FC Lokomotive war früher mal einer der größten Vereine der DDR und das Aushängeschild der Messestadt Leipzig - bis ein großer Getränkehersteller sein Team dort installierte. Chemnitz gegen Lok, diese Paarung gab es im Landespokal-Finale zuletzt schon zweimal. 2017 gewann der CFC, 2021 der 1. FC Lok. Der darf jetzt im heimischen Bruno-Plache-Stadion antreten.
Sachsen-Anhalt: FC Einheit Wernigerode (Oberliga) - Hallescher FC (3. Liga)
Wernigerode steht zum zweiten Mal in Folge im Landespokal-Finale. Im vergangenen Jahr gab es eine 0:5-Klatsche gegen den 1. FC Magdeburg, auch jetzt ist das Team aus dem Harz gegen Drittligist Hallescher FC Außenseiter. Oder etwa doch nicht? 2022 fügte der FC Einheit dem HFC eine bittere Pleite im Halbfinale zu. Klar, dass Halle jetzt auf die Revanche brennt. Sollte es aber Wernigerode wieder schaffen und erneut in den DFB-Pokal einziehen, will man es dort besser machen als im vergangenen Jahr, als es gegen den SC Paderborn beim 0:10 zweistellig wurde. Weil sich Magdeburg damals schon über die 3. Liga qualifiziert hatte, bekam auch Wernigerode seinerzeit einen Platz im DFB-Pokal.
Schleswig-Holstein: SC Weiche Flensburg 08 (Regionalliga) - VfB Lübeck (Regionalliga)
Lübeck und der DFB-Pokal, da war doch mal was. 2004 hatte der Klub unter Trainer Dieter Hecking im Halbfinale den späteren Double-Gewinner Werder Bremen am Rande einer Niederlage, verlor an einem denkwürdigen Pokalabend aber unglücklich. Nicht wenige sehen den VfB deshalb als "Pokalsieger der Herzen" - obwohl er gar nicht im Endspiel stand. Im Landespokal-Finale gegen den SC Weiche Flensburg 08 ist Lübeck als Titelverteidiger und frisch gebackener Drittliga-Aufsteiger Favorit. Der SC Weiche darf zwar nicht im eigenen Stadion, aber zumindest in Flensburg antreten und holte den Cup zuletzt zweimal - 2018 und 2021.
Südbaden: FC 08 Villingen (Oberliga) - SV Oberachern (Oberliga)
Als Nico Huber vom SV Oberachern im vergangenen Jahr im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach mit einem durchaus sehenswerten Treffer das zwischenzeitliche 1:8 erzielte, da jubelte das gesamte Team mit den Fans so, als hätte er gerade den Siegtreffer gemacht. Das war eine Szene, die den Pokal ausmacht. Klar, dass der SV Oberachern gerne wieder auf die große Bühne möchte. Auf dem Weg dorthin muss das Team aber gegen den FC Villingen bestehen, und der ist Rekordpokalsieger in Südbaden. Schon elfmal stand der Klub in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde, einen Sieg gab es noch nie.
Südwest: VfR Wormatia Worms (Regionalliga) - TSV Schott Mainz (Oberliga)
Ein wenig Gerangel gab es schon vor dem Anpfiff. Eigentlich wollte der Verband das Finale in Worms ausspielen. In die dortige Arena passen mehr als 5.600 Fans. Die Mainzer hatten allerdings etwas dagegen, deshalb entschied man sich für Pirmasens. Der TSV Schott geht als Titelverteidiger ins Rennen. Worms gewann den Landespokal schon siebenmal, zuletzt 2018. Wormatia ist der klassenhöchste Verein im Wettbewerb, in der Regionalliga lief es aber nicht sonderlich gut, deshalb wird es wohl ein Spiel auf Augenhöhe.
Thüringen: FC Carl Zeiss Jena (Regionalliga) - FSV Wacker Nordhausen (Oberliga)
Jenas Pokaltradition ist lang. 1981 stand das Team sogar mal im Finale des Europapokals der Pokalsieger und verlor mit Trainer Hans Meyer in Düsseldorf gegen Dinamo Tiflis. Da verwundert es nicht, dass der Klub in Thüringen Rekordsieger ist und zuletzt dreimal in Serie den Landespokal gewann. Auch gegen Nordhausen ist das Team Favorit, zumal Carl Zeiss ein Heimspiel hat. Begründung des Verbandes: Nur in einem Stadion wie dem in Jena könne man dem erhöhten Sicherheitsrisiko gerecht werden. Darüber ärgerten sich die Gäste so sehr, dass sie sogar Einspruch beim Verbandsgericht einlegten. Der wurde aber gewiesen, und zwar unter anderem wegen eines Formfehlers. Nordhausen hatte versäumt, die Gerichtsgebühr rechtzeitig zu bezahlen.
Westfalen: SpVgg Erkenschwick (Verbandsliga) - FC Gütersloh (Oberliga)
In Westfalen zeigte sich der Pokal für die Underdogs von seiner besten Seite. Die Regionalligisten Preußen Münster, Rot Weiss Ahlen, SC Wiedenbrück, Wattenscheid 09, SV Rödinghausen, Kaan-Marienborn und auch der Drittligist SC Verl flogen nacheinander raus. Am Ende blieben Oberligist Gütersloh und Verbandsligist Erkenschwick übrig. Die SpVgg brachte es fertig, mit Münster und Ahlen gleich zwei Favoriten rauszukegeln. Erkenschwick gewann den Landespokal schon zweimal, und stand in der Saison 1967/68 sogar schon einmnal im DFB-Pokal-Achtefinale gegen Bayern München (1:3). Für Gütersloh wäre es der erste Erfolg. In Sachen Spielort gibt es eine Final-Premiere. Der Westfalia-Sportpark in Hamm-Rhynern wurde neu gebaut und erst im vergangenen September eröffnet. Für beide Teams wäre es die Krönung der Saison, denn sowohl Erkenschwick als auch Gütersloh sind aufgestiegen.
Württemberg: Stuttgarter Kickers (Oberliga) - TSG Balingen (Regionalliga)
Balingen nimmt nach 2020 und 2021 den dritten Anlauf, den Landespokal zu gewinnen. Zweimal hatte der Regionalligist gegen Rekordsieger SSV Ulm klar das Nachsehen. Jetzt geht es gegen den Oberligisten Stuttgarter Kickers. Der ist allerdings Titelverteidiger und hat im Stadion auf der Waldau auch noch Heimrecht. Die Kickers haben im Gegensatz zu Bahlingen sogar schon Erfolge im DFB-Pokal vorzuweisen. 1987 standen sie dort im Finale, das gegen den Hamburger SV allerdings mit 1:3 verloren ging. 2000 kamen sie bis ins Halbfinale und scheiterten dort erst nach Verlängerung gegen Werder Bremen.