Eishockey-WM Deutschland belohnt sich gegen Schweden nicht
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat am Freitagabend beim WM-Auftakt gegen Schweden eine Überraschung verpasst. Bei der WM-Premiere von Trainer Harold Kreis unterlag das DEB-Team nach starkem Beginn mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1).
Das Team um Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm und NHL-Jungstar Moritz Seider war vor 9.179 Zuschauern in Tampere im ersten Drittel die bessere Mannschaft, nutzte aber seine Chancen nicht. Für die Schweden sorgte Oscar Lindberg im Powerplay (42. Minute) für den entscheidenden Treffer.
NHL-Jungstar Seider: "Müssen uns nichts vorwerfen"
"Wir müssen uns nicht viel vorwerfen. Wir haben eine sehr gute Mannschaft lange geärgert. Ich bin sehr stolz auf uns", sagte Seider: "Ich glaube, das ist ein guter Grundstein, den wir gelegt haben."
Auch der Bundestrainer war mit der Leistung "sehr zufrieden", so Kreis nach dem Spiel. "Wichtig ist, dass wir gut gestartet sind. Die Mannschaft hat auf Augenhöhe mit Schweden gespielt. Das müssen wir morgen fortsetzen." Der 64-jährige Kreis hatte Ende 2022 die Nachfolge von Toni Söderholm angetreten, der das deutsche Team vor zwei Jahren ins WM-Halbfinale geführt hatte.
Kreis: "Mit dem gleichen Elan gegen Finnland"
Schon am Samstag (19.20 Uhr) wartet der nächste schwere Brocken: Zweiter Gegner in der Vorrundengruppe A ist Titelverteidiger und Gastgeber Finnland. Das Suomi-Team um Superstar Mikko Rantanen vom Stanley-Cup-Champion Colorado Avalanche dürfte nach der 1:4-Auftaktpleite gegen die USA besonders motiviert sein. "Wichtig ist, dass wir den gleichen Elan und den Esprit mit in das Spiel nehmen", sagte Kreis.
Seider und Wissmann im Einsatz, Gawanke stößt noch zum DEB-Team
Seider und AHL-Verteidiger Kai Wissmann, die erst vor wenigen Tagen zum Team gestoßen waren, standen schon auf dem Eis. Abwehrspieler Leon Gawanke, ebenfalls in den AHL-Playoffs ausgeschieden, wird am Wochenende erwartet. Der Berliner Manuel Wiederer und der Münchner Filip Varejcka waren noch nicht gemeldet, sie verfolgten auf der Tribüne, wie die junge Mannschaft mit sechs WM-Neulingen sehr couragiert und aggressiv begann.
Daniel Fischbuch und Fabio Wagner ließen bei einer Doppelchance die frühe Führung aus (2.). NHL-Rookie John-Jason Peterka ließ seine technischen Fähigkeiten bei einem sehenswerten Solo aufblitzen, doch der Abschluss blieb aus (12.). Der 21-Jährige bildete mit Schweiz-Legionär Dominik Kahun und Frederik Tiffels die erste Sturmreihe. Sturm führte die defensiver ausgerichtete zweite Formation mit Samuel Soramies und Alexander Ehl an.
Die mit acht NHL-Profis angetretenen Schweden hatten zunächst einige Probleme, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Nach dem ersten Drittel standen 9:4 Schüsse für den Außenseiter zu Buche, Kreis konnte mit seinem ersten WM-Durchgang als Chef zufrieden sein. Im Vorfeld der WM hatte der 187-malige Nationalspieler mehr als ein Dutzend Absagen von Stammspielern und Leistungsträgern erhalten.
Schweden dreht erst im zweiten Drittel auf
Im zweiten Drittel kam Schweden zu besseren Chancen, Münchens Meistertorwart Mathias Niederberger bekam mehr zu tun und rettete mehrmals in höchster Not. Auf der Gegenseite hatte Peterka in Überzahl das 1:0 auf dem Schläger (31.). Zwei Sekunden, bevor eine unnötige Strafzeit von Fischbuch abgelaufen war, fälschte Lindberg einen Schuss von Jonatan Berggren unhaltbar für Niederberger ab.