DEL-Finale Ingolstadt dreht Partie in München
Der ERC Ingolstadt hat in der DEL das dritte Playoff-Finalspiel beim EHC Red Bull München gedreht und bleibt so im Meisterschaftsrennen.
Die Ingolstädter bezwangen den EHC am Dienstag (18.04.2023) mit 4:3 (2:2, 0:1, 2:0) und verkürzten in der Best-of-seven-Serie auf 1:2. Die ersten beiden Partien hatte der EHC 2:1 und 7:1 für sich entschieden.
Ben Smith und Justin Schütz glichen im ersten Drittel jeweils die Ingolstädter Führungstreffer durch Wojciech Stachowiak (6. Minute) und Frederik Storm (16.) aus. Tief im zweiten Drittel erzielte Patrick Hager erstmals die Münchner Führung (38.), die Stachowiak mit seinem zweiten Tor egalisierte (55.). Den Siegtreffer setzte Tye McGinn (56.) kurz vor Ende der regulären Spielzeit.
Am kommenden Freitag (21.04.2023, 19.15 Uhr) haben die Ingolstädter nun die Chance, im vierten von sieben möglichen Spielen den Ausgleich zu schaffen.
Stettmer: "Ich bin so alle"
"Ich bin so alle, ich brauche ein, zwei Tage, um das alles zu realisieren", sagte Ingolstadts Goalie Jonas Stettmer, der bei seinem DEL-Startdebüt eine ganz starke Leistung zeigte, bei "MagentaSport", "jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass wir den ersten Sieg geholt haben." Der Münchner Maximilian Daubner wollte sich mit dem Rückschlag nicht lange beschäftigen und kündigte an: "Wir wollen am Freitag sofort wieder zurückschlagen."
EHC mit Torwartsorgen
Ingolstadt musste erneut auf seinen dritten Torwart setzen. Neben dem verletzten Michael Garteig fiel auch der im Halbfinale so starke Ersatzgoalie Kevin Reich mit einer Mittelohrentzündung aus. Der 21-jährige Stettmer, in der laufenden Saison vorwiegend beim Zweitligisten Ravensburg Towerstars zwischen den Pfosten, war bei der 1:7-Pleite am Sonntag zum dritten Mal in einem DEL-Spiel eingewechselt worden.
Nach 141 Sekunden hatte Stettmer gerade mal einen Schuss abgewehrt - zwei Tage zuvor waren zu diesem Zeitpunkt schon vier Tore gefallen. Beim 1:1 war Stettmer chancenlos, als Smith nach einem abgefälschten Schuss den Abpraller verwandelte.
Zehn Sekunden benötigten die Ingolstädter im ersten Powerplay nur, um ihre schwarze Serie zu beenden: Storm erzielte das erste Überzahltor seit sechs Spielen. Doch 29 Sekunden vor Drittelende glich Schütz mit dem Schlittschuh aus - regelkonform ohne Kickbewegung, wie die Schiedsrichter nach Videobeweis feststellten.
Bei einem Alleingang von Hager verhinderte Stettmer mit einem tollen Reflex zunächst die erste Münchner Führung. Dann hatte er Pech, als sein Verteidiger Mat Bodie eine Hereingabe des Münchner Kapitäns ins eigene Tor lenkte. Auf der Gegenseite traf Pietta im Schlussdrittel zunächst die Latte, dann kippte innerhalb von 42 Sekunden das Spiel.