Skispringen in Willingen WM-Countdown - Knackiges Programm für die Skispringer

Stand: 01.02.2023 16:56 Uhr

Nach der durchwachsenen Vierschanzentournee läuft für die deutschen Skispringer jetzt der Countdown für den Saison-Höhepunkt. Vor der WM im slowenischen Planica (21. Februar bis 5. März) geht es allerdings zunächst für drei Tage auf die Schanze in Willingen, wo auch die Skispringerinnen im Einsatz sein werden. An drei Tagen wird gesprungen, los geht es am Freitag mit einem Mixed-Wettkampf. Am Samstag und Sonntag steht für Frauen und Männer jeweils ein Einzel an.

Die Mühlenkopfschanze in Willingen ist mit 145 Metern die weltweit größte Skisprungschanze. Das Weltcup-Springen lockt jedes Jahr Zehntausende Fans aus aller Welt ins Sauerland. Auch für die DSV-Skiadler sind die Wettbewerbe ein Highlight im Kalender. "Geile Schanze - geile Stimmung - gute Form - drei Wettkämpfe", die kurze Einstimmung von Andreas Wellinger auf das, was am Wochenende kommt. "Immer cooles Event mit vielen Zuschauern", unterstreicht auch Karl Geiger. Und mit Gänsehaut rechnet Selina Freitag, "wenn der Kessel tobt."

Geiger nach Auszeit zurück im Weltcup-Zirkus

Vorzeigeflieger Geiger meldet sich rechtzeitig zum Heim-Weltcup zurück im Team. Der zuletzt formschwache Olympia-Dritte hatte das Skifliegen am Kulm in Österreich ausgelassen und die kurze Auszeit genutzt, um mit Blick auf die WM an seinen Sprüngen zu feilen. "Das lief sehr gut, uns stand eine sehr gute, optimal präparierte Schanze bei sehr guten Verhältnissen zur Verfügung. Karl hat einige sehr gute Sprünge gezeigt", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher optimistisch.

Beim Heimspiel ist Geiger wie Rückkehrer Philipp Raimund wieder am Start. "Ich fühle mich besser, ich habe wieder etwas mehr Sicherheit zurückgekriegt. Das war der richtige Zeitpunkt, um nochmal aus dem Wettkampfrhythmus rauszugehen", sagte der Oberstdorfer, der weiter an seinen Sprüngen arbeiten will - auch, um auf der Schanze wieder "viel Freude und gute Laune" zu haben.

Die brauchen auch die Teamkollegen, denn nicht nur bei Geiger läuft es in der Saison nicht rund. Markus Eisenbichler kämpft nach einem überraschenden dritten Platz in Sapporo wieder um Konstanz in seinen Sprungdarbietungen, auch Wellinger sucht nach Stabilität. Am Kulm flog er als Vierter sein bislang bestes Saisonergebnis ein.

Bis der Knoten platzt

Noch ist für die Skiadler Zeit, an der WM-Form zu feilen. Das Programm für die deutschen Männer ist allerdings dicht gepackt. Nach Willingen geht es für einen Weltcup-Stopp in die USA nach Lake Placid. Die WM-Generalprobe geht dann im rumänischen Rasnov über die Bühne.

Bereit für Gänsehaut-Momente

Für die Frauen um Spitzenkraft Katharina Althaus gilt es zunächst in Willingen, weiter gut zu performen. Im Team seien "alle gesund und gut drauf", berichtet Trainer Maximilian Mechler und hofft auf gute Bedingungen für sein Sextett.

Das Wochenende in Willingen wird auch wichtig für Selina Freitag, denn die hat "noch eine Rechnung offen mit der Schanze, weil letztes Jahr bin ich ja gestürzt". Aber, "dass wird dieses Jahr anders", kündigte die 21-Jährige selbstsicher an.

Danach geht es nicht nur für Freitag in zwei großen Schritten weiter Richtung WM: Nach einem Stopp im österreichischen Hinzenbach treffen sie beim letzten Testlauf vor der WM in Rasnov wieder auf die Teamkollegen.

Das Aufgebot für Willingen:

Männer: Finn Braun (SV Baiersbronn), Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), Karl Geiger (SC Oberstdorf), Martin Hamann (SG Nickelhütte Aue), Stephan Leyhe (SC Willingen), Justin Lisso (WSV Schmiedefeld), Pius Paschke (SC Kiefersfelden), Philipp Raimund (SC Oberstdorf), Luca Roth (SV Messstetten), Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), David Siegel (SV Baiersbronn) und Andreas Wellinger (SC Ruhpolding)

Frauen: Katharina Althaus (SC Oberstdorf), Selina Freitag (SG Nickelhütte Aue), Luisa Görlich (WSV 08 Lauscha), Pauline Hessler (WSV 08 Lauscha), Anna Rupprecht (SC Degenfeld), Juliane Seyfarth (WSC Ruhla).