Parallel-Riesenslalom Ski-WM - Schmid triumphiert in Méribel und holt Gold
Riesen-Überraschung in Meribel beim Parallel-Riesenslalom: Alexander Schmid holte Gold für das deutsche Team. Lena Dürr und Linus Straßer waren früh ausgeschieden.
Schmid holte sich am Mittwoch nach dem undankbaren vierten Platz vor zwei Jahren diesmal den Titel. Im Finale schlug er den Österreicher Dominik Raschner in zwei Läufen deutlich. Im ersten Durchgang fuhr er einen Vorsprung von fünf Zehntelsekunden heraus, weil dem Österreicher ein Fahrfehler unterlaufen war. Im zweiten Lauf baute der 28-Jährige den Vorsprung noch einmal deutlich aus, gewann mit neun Zehntel Vorsprung. Es war die erste Medaille für das deutsche Team bei den diesjährigen Weltmeisterschaften.
"Ich kann es noch gar nicht richtig glauben", sagte Schmid im Ziel. "Nach dem gestrigen Teamevent war mir klar: Ab jetzt muss ich mich auf mich fokussieren und Leistung bringen. Das hat geklappt. Ich bin superglücklich", so der Sieger.
Bei den Frauen siegte Marie Therese Tviberg aus Norwegen, die im Finale Wendy Holdener aus der Schweiz deutlich bezwang.
Dürr, Straßer und Schmid für Deutschland qualifiziert
Nach der Qualifikation am frühen Dienstagabend, welche in Courchevel ausgetragen wurde, kämpften die 16 Qualifizierten Rennläuferinnen und Rennläufer im Achtelfinale in Meribel in direkten K.o.-Duellen um Gold, Silber und Bronze. So traf in beiden Konkurrenzen der Beste auf den 16., der Zweite auf den 15. und so weiter.
Im Achtelfinale legte die deutsche Mitfavoritin Lena Dürr einen gelungen Start in den Tag hin. Sie besiegte die US-Amerikanerin Nina O'Brien in beiden Läufen knapp, aber insgesamt eben ausreichend, um in die nächste Runde einzuziehen. Deutlich wurde schon hier: Die beiden gesteckten Kurse waren nicht exakt gleichschnell. Der rote Kurs war um Nuancen langsamer, entsprechend mussten die jeweils zwei Läufe etwas differenziert betrachtet werden.
Im Viertelfinale kam für die Deutsche das Aus. Gegen die spätere Siegerin Marie Therese Tvieberg aus Norwegen verlor sie in beiden Läufen hauchdünn und musste sich aus dem Wettbewerb verabschieden.
Straßer schon im Achtelfinale raus
Die Parallel-Rennen feierten bei der Ski-WM 2021 in Cortina d‘Ampezzo ihre Premiere. Erstmals wurde seinerzeit beim Kampf Frau gegen Frau und Mann gegen Mann bei einer Ski-Weltmeisterschaft Medaillen vergeben. In diesem Jahr ging es also in der zweiten Auflage um Medaillen.
Bei den Männern hatten sich die beiden Deutschen Linus Straßer und Alexander Schmid für die Endläufe qualifiziert. Schmid, 2021 in Cortina undankbarer Vierter, setzte sich im Achtelfinale gegen den Italiener Filippo Della Vite durch. Und auch Linus Straßer hatte es mit einem italienischen Konkurrenten zu tun. Und schied relativ überraschend schon im Achtelfinale aus. Gegen Luca De Aliprandini gewann er zwar den ersten Lauf - auf dem langsameren Kurs mit fünf Hundertstel Sekunden Vorsprung. Im zweiten Lauf aber musste der Deutsche nach einem Torfehler im unteren Abschnitt passen.
Schmid stabil ins Halbfinale
Schmid war nun aus deutscher Sicht auf sich allein gestellt, im Viertelfinale musste er gegn Zan Kranjec ran. Im ersten Lauf nutzte Schmid den Vorteil des schnelleren blauen Kurses und fuhr sich zwei Zehntel Vorsprung heraus. Das reichte gegen den Slowenenen, der im zweiten Lauf zwar alles riskierte, aber den stabil auftretenden Deutschen nicht bezwingen konnte.
In der Runde der letzten Vier lieferte Schmid auch im ersten Durchgang wieder eine hochkonzentrierte Leistung ab und bezwang auf dem blauen Kurs den Norweger Timon Haugen mit recht komfortablen zwei Zehntelsekunden. Diesen Vorsprung ließ sich der Deutsche nicht mehr nehmen. Der Sportsoldat behauptete sich auch auf dem roten Kurs und besiegte den Norweger ein zweites Mal - diesmal mit sechs Hundertstel Vorsprung. Damit war der Finaleinzug geschafft. Und die Silbermedaille schon einmal sicher.
Finale gegen Österreicher Raschner
Im Finale gegen den Österreicher Dominik Raschner erwischte Schmid einen ausgezeichneten ersten Lauf und bezwang seinen Konkurrenten klar und deutlich. Er bekam eine Gutschrift von fünf Zehntelsekunden für den zweiten Durchgang, nachdem sein Konkurrent aufgrund eines Fahrfehlers weit abgeschlagen ins Ziel gekommen war.
Diesen Vorspung ließ er sich im zweiten Durchgang nicht mehr nehmen. Auf dem schnelleren blauen Kurs lag er von Beginn an deutlich vorn und distanzierte seinen Konkurrenten diesmal um satte neun Zehntelsekunden. Das bedeutete: Gold für Schmid! Gold für Deutschland!