Rodler Max Langenhan in Aktion

Vor dem Rodel-Weltcup in Altenberg Schlägt das deutsche Team gegen Österreich zurück?

Stand: 08.01.2025 22:26 Uhr

Im Rodel-Weltcup stehen bis zur WM in Kanada im Februar nun drei deutsche Stationen an. Los geht es am Wochenende (11. und 12. Januar) im sächsischen Altenberg. Vor allem in den Einsitzer-Konkurrenzen lechzt das deutsche Team nach einem Erfolg. Da hatte zuletzt immer der ewige Rivale Österreich die Nase vorne.

So richtig in Fahrt gekommen sind die deutschen Rennrodler und Rennrodlerinnen in dieser Saison noch nicht, zumindest nicht im Einsitzer. Nach einem vielversprechenden Start haben die unter anderem vom ehemaligen deutschen Vorzeige-Rodler Georg Hackl betreuten Österreicher in den letzten Wochen den Dominatoren der Vorsaison den Rang abgelaufen.

Dabei war die Hoffnung groß im deutschen Team an die Erfolge des letzten Winters anknüpfen zu können. Vor allem nach dem ersten Wochenende im norwegischen Lillehammer Ende November/Anfang Dezember. Fünf der sechs Rennen gingen an Schwarz-Rot-Gold, die Vorjahresgesamtsieger Julia Taubitz und Max Langenhan waren sofort wieder mit Siegen zur Stelle.

"Tracht Prügel" in Innsbruck - "Verstecken" nach Oberhof

Dann aber stotterte der Motor. Der folgenden Weltcup in Innsbruck-Igls war eine Machtdemonstration der Alpenrepublik, die sieben der zwölf Podestplätze für sich beanspruchte. Von einer "Tracht Prügel" sprach Langenhan im Anschluss. Doch die richtigen Schlüsse schien das deutsche Team nicht gezogen zu haben. Zumindest nicht alle. Während in Oberhof die Lokalmatadoren Hannes Orlamünder und Paul Gubitz bei den Doppelsitzern gewinnen konnten und Taubitz Rang drei holte, verlor Langenhan nach einer "bodenlos schlechten" Vorstellung seine Weltcup-Führung und wollte sich danach einfach "nur verstecken".

Rodeln in Innsbruck - die Stimmen

Sportschau Wintersport, 08.12.2024 12:49 Uhr

Taubitz musste schließlich in Sigulda nicht nur ihrer Teamkollegin Merle Fräbel (2. Platz) den Vortritt lassen, sie verlor ebenfalls ihre Führung im Gesamtweltcup an eine Österreicherin. Auch wenn der Rückstand auf Lisa Schulte mit einem Zähler minimal ist, der Trend ist aktuell nicht der Freund des deutschen Teams. Vor allem im materiellen Bereich hat Rot-Weiß-Rot aktuell einen Vorsprung. Und für den Schlitten ist der "Hackl Schorsch" verantwortlich.

Der dreifachen Olympiasieger und zehnfachen Weltmeister galt schon während seiner aktiven Zeit als Tüftler. Nach mehreren Jahren als Techniktrainer beim Bob- und Schlittenverband Deutschland (BSD) wechselte er vor knapp drei Jahren die Seiten. Neben der Herausforderung, die eigene Komfortzone zu verlassen, war es schließlich auch das Angebot des österreichischen Verbandes, welches ihm zum Wechsel veranlasste.

Österreich hat auch bei der letzten WM die Nase vorn

Da aber die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, wird sich das deutsche Team nicht einfach seinem Schicksal ergeben. Denn, wie stark Taubitz, Langenhan und Co. auf der anspruchsvollen Bahn im Erzgebirge sein können, hatten sie im Vorjahr unter Beweis gestellt. Taubitz holte WM-Gold im Sprint und Silber im regulären Einsitzerrennen, Langenhan machte es andersrum.

Dazu siegten sie gemeinsam mit Tobias Wendl/Tobias Arlt und Dajana Eitberger/Saskia Schimmer in der Teamstaffel. Dennoch war eine Nation besser - natürlich Österreich. Die Rodler und Rodlerinnen aus der Alpenrepublik kamen in der Endabrechnung auf eine goldene (4:3) und eine silberne (3:2) Medaille mehr als die Gastgeber.

Langenhan weiß, wo er "langfahren muss"

Aber es herrscht Zuversicht beim deutschen Team. "Ich denke, dass wir dort gut aufgestellt sind. Ich hoffe, dass die Bahn noch etwas anders steht als vor ein paar Wochen zum Testen. Dann freuen wir uns auf einen schönen Weltcup zuhause in Altenberg", erklärte Cheftrainer Patric Leitner.

Auch Langenhan hat sich aus seinem "Versteck" wieder hervorgetraut und ist im Angriffsmodus. "Ich denke, dass ich in den letzten Jahren immer ganz gute Rennen in Altenberg hatte, deswegen bin ich eigentlich sehr zuversichtlich", sagte er. "Ich hoffe einfach, dass ich den Flow aus Sigulda mitnehmen kann und dann weiß ich in Altenberg auch einfach, wo ich langfahren muss, um da schnelle Zeiten zu fahren."