Nach dem Weltcup in Oberhof Wetter-Ärger: Rodler mit neuer Startreihenfolge
Nach den Wetterkapriolen der vergangenen Wochen hat der Rodel-Weltverband (FIL) reagiert und das Prozedere für den anstehenden Weltcup in Oberhof angepasst. Wiederholt hatte weicher werdendes Eis für chaotische Verschiebungen im Klassement und deutliche Nachteile der stärksten Athletinnen und Athleten gesorgt.
"Angesichts der Wetterprognose für Samstag und Sonntag und der damit verbundenen Unsicherheit bezüglich gleichbleibend fairer Bahnbedingungen" werde "die Startreihenfolge einmalig angepasst", heißt es in der Mitteilung der FIL. In Oberhof, wo auch am vergangenen Wochenende schon gefahren wurde, sollen zwei Maßnahmen Abhilfe schaffen.
Änderung in der Startreihenfolge
Die Gesetztengruppe startet nicht mehr am Ende des ersten Laufs, sie bildet die Mitte dieses Durchgangs. Zudem werden im zweiten Lauf nur noch 20 statt wie bislang 30 Starter teilnehmen. Beide Änderungen sollen dafür sorgen, dass die besten Teilnehmer in beiden Läufen schon früher auf die Bahn gehen können, die mit fortschreitender Zeit erneut immer langsamer werden dürfte. In Oberhof sind Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt vorausgesagt.
Bahn wurde von Minute zu Minute langsamer
Am vergangenen Wochenende hatte das regnerische Wetter dort für eine besonders starke Wettbewerbsverzerrung gesorgt. Schon im ersten Lauf merkten die Top-Rodler um Weltmeister Max Langenhan, dass die Bahn von Minute zu Minute langsamer wurde und reagierten darauf mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Sie bremsten ab, um im zweiten Lauf möglichst früh starten zu dürfen. Der zweite Durchgang wird stets in umgekehrter Reihenfolge absolviert, der Spitzenreiter geht dann als Letzter in die Bahn.
Loch nach erstem Lauf in Oberhof: "Es ist ein bisschen lächerlich"
Langenhan wurde mit dieser Bremstaktik letztlich Zweiter am vergangenen Wochenende, der Sieg ging an einen, der im ersten Lauf noch langsamer gewesen war: Kristers Aparjods gewann von Rang 17. "Ich kritisiere ja nicht oft, aber heute hätte man mal überlegen müssen, ob man nicht die Gesetzten vorne fahren lässt", hatte Felix Loch gleich nach dem Rennen gesagt, er war Siebter geworden: "Es ist ein bisschen lächerlich, wenn du im ersten Lauf schon bremsen musst, um im zweiten Lauf eine gute Startposition zu haben."