Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal im Rodel-Doppelsitzer der Frauen in Pyeong Chang

Rodel-Weltcup Degenhardt und Rosenthal gelingt WM-Revanche

Stand: 15.02.2025 14:46 Uhr

Bei der WM in Kanada wollte es nicht klappen, dafür nun aber auf der Olympiabahn von 2018. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal haben am Samstag (15.02.2025) ihren nächsten Sieg geholt. Dabei schlugen sie die Weltmeisterinnen. Die deutschen Männer verpassten dagegen den nächsten Erfolg knapp. Ein Österreicher schaffte das Kunststück, im Doppelsitzer und Einer ganz oben zu stehen.

Bei den Weltmeisterschaften vor einer Woche mussten sich Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal noch knapp hinter den Österreicherinnen Selina Egle und Lara Kipp einreihen, nun hat sich das Blatt gewendet. In Pyeongchang waren die Weltmeisterinnen von 2022 und 2023 wieder schneller und holten so ihren 13. Weltcupsieg.

Zugleich durchbrachen sie den sieben Rennen andauernden Erfolgslauf von Egle/Kipp, die sich seit langem mal wieder mit Rang zwei begnügen mussten (+0,023 Sekunden). Dritte wurden Dajana Eitberger und Magdalene Matschina, die aber schon fast vier Zehntelsekunden zurücklagen."Es war richtig hart, weil es für fast alle eine neue Bahn war. Wir mussten schnell lernen und hatten im Training eine paar gute und ein paar weniger gute Läufe. Aber heute im Rennen hatten wir die zwei besten Fahrten der gesamten Woche. Wir sind echt glücklich", freute sich Degenhardt anschließend.

Mit Bahnrekord schoben sich Degenhardt/Rosenthal noch an den zur Halbzeit führenden Österreicherinnen vorbei auf den ersten Platz und durften dies mit traditionellen koreanischen Umhängen bei der Siegerehrung feiern. Insgesamt waren in Südkorea nur neun Frauendoppel am Start.

Eggert/Müller in Südkorea knapp geschlagen

Bei den Männern verpasste das Duo Toni Eggert und Florian Müller um die Winzigkeit von 0,002 Sekunden seinen zweiten gemeinsamen Weltcup-Sieg. Nach der Führung zur Halbzeit wurden sie noch von Thomas Steu und Wolfgang Kindl aus Österreich abgefangen. Rang drei sicherten sich Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,102 Sekunden). Die Weltmeister Hannes Orlamünder und Paul Gubitz landeten auf dem vierten Rang (+0,342 sek.).

Zur Halbzeit hatten die deutschen Schlitten drei der ersten vier Plätze belegt. Ganz vorne lagen Eggert/Müller, knapp eine Zehntelsekunde dahinter folgte der Bayern-Express Wendl/Arlt, die 2018 auf der Bahn in Südkorea zwei ihrer insgesamt sechs olympischen Goldmedaillen gewinnen konnten. Rang vier hatten die aktuellen Weltmeister Orlamünder/Gubitz inne (+0,119 sek.). Dazwischen lagen noch die Letten Martins Bots/Roberts Plume.

Rodel-Doppelsitzer Eggert/Müller im Eiskanal von Pyeongchang

Orlamünder/Gubitz erwischten aber keinen guten zweiten Lauf und fielen nach einem Fahrfehler hinter die Österreicher Steu/Kindl zurück, die einen Traumlauf erwischten. Im Kampf um das Podium stürzten Bots/Plume in der Kombination nach Kurve neun, konnten sich zwar wieder aufrichten, verloren aber eine Menge Zeit. Auch Wendl/Arlt konnten die Zeit von Steu/Kindl nicht angreifen und mussten sich dahinter einreihen. Als letzte standen schließlich Eggert/Müller am Start, die ebenfalls nicht sauber runterkamen und sich so knapp hinter den Siegern einreihen mussten.

Kindl auch im Einsitzer ganz vorne

Auch beim Einsitzer der Männer jubelte am Ende Rot-Weiß-Rot und wieder war es Wolfgang Kindl. Knapp drei Stunden nach seinem Sieg im Doppelsitzer war er auch alleine auf dem Schlitten nicht zu schlagen. Er setzte sich mit 0,092 Sekunden gegen den Italiener Dominik Fischnaller und Kristers Aparjods (+0,111 sek.) durch.

Die deutschen Rodler verpassten nach der traumhaft verlaufenen WM in Kanada diesmal das Podest. Weltmeister Max Langenhan musste sich mit dem vierten Platz (+0,160 sek.) begnügen. Felix Loch wurde Sechster (+0,368 sek.). Zumindest im Kampf um den Gesamtweltcup konnte Langenhan einen kleinen Sieg verbuchen. Sein ärgster Widersacher Nico Gleischer verlor vor dem letzten Rennen in Yanqing am kommenden Wochenende als Siebter der Tageswertung etwas an Boden. Der Thüringer liegt nun 64 Zähler vor dem Österreicher. Damit würde Langenhan in China Rang neun zur erfolgreichen Verteidigung des Gesamtweltcups reichen.

Die beiden anderen deutschen Fahrer erwischten einen rabenschwarzen Tag. Sowohl David Nößler als auch Timon Grancagnolo hatten in der gefürchteten Kurve 9 massive Probleme. Grancagnolo stürzte und kam nicht ins Ziel, Nößler verlor so viel Zeit, dass er es als 21. nicht in den zweiten Durchgang schaffte.