Jannik Sinner

Vergleich mit WADA Tennis-Star Sinner akzeptiert dreimonatige Dopingsperre

Stand: 15.02.2025 12:42 Uhr

Der Dopingfall um den aktuell besten Tennisspieler der Welt endet mit einem Vergleich - mit dem Jannik Sinner kein Grand-Slam-Turnier verpasst.

Der Tennis-Weltranglistenerste Jannik Sinner wird wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regularien für rund drei Monate gesperrt. Der Italiener habe einer Einigung zugestimmt und dürfe bis zum 4. Mai nicht an Turnieren teilnehmen, teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mit.

Durch den geschlossenen Vergleich kann Sinner bei den French Open (ab 24. Mai) in Paris teilnehmen, er verpasst also kein Grand-Slam-Turnier. Auch beim Heim-Turnier in Rom kurz vor den French Open könnte er aufschlagen. Verpassen wird er dagegen die ATP-Turniere in Indian Wells, Miami, Monte Carlo und Madrid.

Der Beginn der Sperre ist auf den 9. Februar datiert, womit laut WADA eine viertägige vorläufige Sperre berücksichtigt wurde. Offizielle Trainingsaktivitäten darf Sinner am 13. April wieder aufnehmen.

Zwei positive Dopingproben

Sinner war im März 2024 zweimal positiv auf Clostebol getestet worden. Die zuständige ITIA akzeptierte Sinners Argumentation, dass das Steroid unabsichtlich bei einer Behandlung durch seinen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei.

Die WADA war gegen die Entscheidung vorgegangen und hatte eine Sperre von ein bis zwei Jahren erreichen wollen. Der Fall wäre im April vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt worden. Den Einspruch vor dem CAS zog die WADA nun aufgrund der Einigung mit Sinner zurück.

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WADA akzeptiert Sinners Erklärung

Die Anti-Doping-Agentur teilte mit, dass sie die Erklärung Sinners für den Clostebol-Nachweis akzeptiere, dass der Sportler nicht betrügen wollte und dass dies keine leistungssteigernde Wirkung gehabt habe. Allerdings sei es auch in der Verantwortung des Athleten, wenn seine Betreuer fahrlässig agierten.

"Aufgrund der besonderen Sachlage dieses Falles wird eine dreimonatige Sperre als angemessenes Ergebnis erachtet", hieß es.

Sinner: "Habe das Angebot der WADA angenommen"

Sinner sagte in einer Stellungnahme: "Dieser Fall hing seit fast einem Jahr über mir und der Prozess hätte noch eine ganze Zeit fortgedauert mit einem vielleicht erst Ende des Jahres zu erwartenden Urteil. Ich habe immer akzeptiert, dass ich für mein Team verantwortlich bin und ich glaube, dass die strengen WADA-Regeln wichtig für den Sport sind, den ich liebe. Auf dieser Grundlage habe ich das Angebot der WADA angenommen, das vorliegende Verfahren auf der Grundlage einer dreimonatigen Sanktion zu regeln."

Kyrgios: "Trauriger Tag für das Tennis"

Kritisch äußerte sich, einmal mehr in diesem Fall, der australische Tennisprofi Nick Kyrgios. "Drei Monate, keine Titel verloren, kein Preisgeld verloren. Schuldig oder nicht, es ist ein trauriger Tag für das Tennis. Dort gibt es keine Fairness", schrieb er in sozialen Netzwerken.

Der 23 Jahre alte Sinner ist nach einem Leistungssprung vor einem Jahr der aktuell wohl beste Tennisspieler der Welt. Vor drei Wochen gewann er nach einem souveränen Finalsieg gegen Alexander Zverev bei den Australian Open seinen dritten Grand-Slam-Titel.

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