
Nordische Ski-WM Schmid und Geiger haben WM-Medaillen im Visier
Überflieger Jarl Magnus Riiber hat beim Individual Compact bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim nach dem Springen die Nase vorn. Die Entscheidung in der Nordischen Kombination fällt ab 16 Uhr (Sportschau-Live-Ticker) im Rennen über 7,5 Kilometer.
Erstmals werden WM-Medaillen in der neuen Compact-Race-Disziplin vergeben. Der Premieren-Weltmeister könnte aus Deutschland kommen. Mit Julian Schmid und Vinzenz Geiger hat der DSV nach dem Springen zwei heiße Eisen im Feuer. In Führung liegt mal wieder Jarl Magnus Riiber.
Allerdings geht der Dominator nicht wie so oft mit einem Riesenvorsprung ins Rennen. Beim Compact Race zählen einzig die Platzierungen, die Zeitabstände stehen vorher fest. So geht der Zweitplatzierte Ryota Yamamoto (Japan) sechs Sekunden nach Riiber in die Spur. Zwölf Sekunden nach dem Norweger nimmt Julian Schmid die Verfolgung auf. Schmids Satz auf 102 Meter reichte für den dritten Platz. Als Sechster (+ 26 Sekunden) hat auch Geiger beste Karten. "Ich war sehr nervös, aber jetzt ist der Sprung geschafft. Jetzt heißt es nur noch fighten in der Loipe", sagte Schmid im ZDF. Schmid glaubt, dass "es eine relativ große Gruppe werden wird".
Rydzek und Faißt müssen aufholen
Johannes Rydzek, im Team am Freitag noch Zuschauer, wollte bei seinem ersten WM-Auftritt zu viel, sprang etwas zu aggressiv und landete bei 97,5 Metern. Sein Rückstand auf die Spitze (+42 Sekunden) ist schon groß, trotzdem dürfte es für den Top-Läufer vom SC Oberstdorf noch einige Plätze nach vorn gehen.
Manuel Faißt vom SV Baiersbronn ist schon ein alter WM-Hase. Trondheim sind seine fünften Weltmeisterschaften, eine Medaille fehlt dem Routinier noch. Daran dürfte sich auch am Samstag nichts ändern. Mit 93 Metern und Platz 22 ist der Weg nach vorn schon weit.
Einige Favoriten schwächeln
Die Kombinierer springen oft vor einer Geisterkulisse. In Trondheim ist das anders. Tausende Fans feuerten die Könige des nordischen Wintersports an und trieben sie zu Höchstleistungen. Zumindest im Fall von Riiber. Andere Mitfavoriten schwächelten dagegen. Der Finne Ilkka Herola (15. Platz/97 Meter) zum Beispiel, oder auch Lokalmatador Jens Lurås Oftebro (16./99,5 Meter).
Dagegen war auf Riiber, der gestern seine neunte WM-Goldmedaille im Mixed-Team-Wettbewerb holte, Verlass. Mit 103,5 Metern gelang ihm wieder der weitestes Sprung des Tages. In der Loipe war er zuletzt aber nicht mehr ganz so stark, dazu sitzen ihm die Jäger dicht im Nacken.
Zeitabstände stehen fest
Im Individual Compact profitieren stärkere Läufer, weil die besseren Springer nicht wegspringen können. Die Zeitabstände stehen fest und errechnen sich anhand der Platzierung. Der letzte Läufer geht maximal 1:30 Minuten nach dem Sprungsieger ins Rennen. Damit soll die Spannung steigen.
Zum Auftakt Silber im Mixed-Team
Vinzenz Geiger und Julian Schmid sind schon mit WM-Silber dekoriert. Im Mixed-Team gewannen beide gemeinsam mit Nathalie Armbruster und Jenny Nowak am Freitag Silber hinter Norwegen.