Andreas Wellinger und Selina Freitag

Ski-WM in Trondheim Deutsches Skisprung-Team im Anflug auf WM-Gold

Stand: 04.03.2025 11:47 Uhr

Im Skisprung-Mixed wartet am Mittwoch die größte deutsche Gold-Chance der Ski-WM in Trondheim. Das liegt vor allem an Andreas Wellinger und Selina Freitag.

Die schwarze Männer-Serie ist beendet, jetzt soll die goldene im Mixed halten: Mit dem Silber-Duo Andreas Wellinger und Selina Freitag an der Spitze greift das deutsche Skisprung-Team am Mittwoch (05.03.2025, 15.40 Uhr live in der Sportschau) nach dem ersten deutschen WM-Titel in Trondheim.

Der besondere Schanzenrekord winkt

"Ich habe extrem viel Lust auf das Mixed, und natürlich rechnen wir uns etwas aus", sagt Wellinger, der ebenso wie Freitag mit der Empfehlung von Einzel-Silber in die Entscheidung geht. Dem DSV-Quartett winkt dabei ein besonderer Schanzen-Rekord: Fünfmal in Folge ging der WM-Titel zuletzt nach Deutschland, sechsmal Gold in Serie gab es noch für keine Nation in einem Skisprung-Wettbewerb. "Ich finde Teamevents immer spannend, weil von Anfang bis Ende alles passieren kann. Zudem bringt die Komponente mit zwei Frauen und zwei Männern viel Spannung rein", sagte Wellinger.

Weltklasse zur rechten Zeit - Wellinger gewinnt WM-Silber

Sportschau Wintersport, 03.03.2025 15:23 Uhr

Deutsches Mixed-Team (bisher) eine Bank

Erstmals wird das Mixed auf der Großschanze ausgetragen. Für den Deutschen Skiverband ist der Wettkampf die große Chance, die drohende erste WM ohne Gold seit 16 Jahren zu verhindern. Sollte der Plan scheitern, müsste wohl Kombinierer Vinzenz Geiger im Einzel oder mit dem Team die Kastanien aus dem Feuer holen - allerdings gegen starke Norweger-Konkurrenz.

Das Mixed-Team lieferte zuletzt regelmäßig ab. Auch im Weltcup gewann Deutschland in diesem Winter zwei der drei Wettkämpfe - zuletzt sogar in Lake Placid, inmitten der Dauerkrise der Männer, die zwei Monate lang ohne Einzel-Podestplatz blieben. "Natürlich rechnen wir uns auch in Trondheim etwas aus. Die große Schanze ist eine Fliegerschanze, was mir entgegenkommt", sagt Freitag.

Fragezeichen bei Schmid

Bis zuletzt um ihren Startplatz zittern musste dagegen Katharina Schmid. Bei vier der fünf deutschen WM-Titel war die Oberstdorferin dabei, nur 2017 in Lahti musste sie zusehen. In diesem Winter läuft es nach starkem Start dagegen nicht mehr für die Rekordweltmeisterin, auch in Trondheim war sie im Einzel auf der Normalschanze hinter Freitag und Agnes Reisch (10.) auf Rang 19 nur drittbeste Deutsche.

Größte Konkurrenten um Gold dürften Gastgeber Norwegen mit dem neuen Weltmeister Marius Lindvik und der WM-Dritten Anna Odine Ström, aber auch Österreich mit Vierschanzentournee-Gewinner Daniel Tschofenig und Eva Pinkelnig werden. "Am Ende werden die ganz vorne landen, die die wenigsten Fehler machen. Dieser Wettkampf entwickelt immer eine eigene Dynamik", sagt Wellinger: "Mal schauen, was am Ende für uns drin ist."