Nordische Kombination in Seefeld Riiber wie vom anderen Stern - Geiger einer der Jäger
Jarl Magnus Riiber war auch am zweiten Tag in Seefeld der Überflieger in der Nordischen Kombination. Ein einsames Rennen (14:40 Uhr, live in der Sportschau) wird es am Samstag (1.2.2025) trotzdem nicht. Der Norweger wird gejagt, auch vom Deutschen Vinzenz Geiger.
Mit einem Mega-Satz auf 108 Meter war Riiber mal wieder unschlagbar auf der Schanze in Seefeld. Sein Vorsprung vor dem Rennen über 7,5 Kilometer wäre gigantisch gewesen, das Rennen quasi langweilig - weil aber im Individual Compact-Format nicht die Punkte, sondern nur die Platzierungen zählen, bleibt es extrem spannend.
Geiger mit Top-Siegchancen
So hat auch Geiger beste Chancen auf den Sieg. Der Oberstdorfer geht als Vierter mit 17 Sekunden Rückstand auf Riiber in die Spur. "Das ist eine Top-Ausgangslage", strahlte Geiger im Sportschau-Interview. Vor ihm gehen Johannes Lamparter (Österreich/+sechs Sekunden) und Ilkka Herola (Finnland/+zwölf Sekunden) auf die Jagd nach Riiber, der den Massenstart am Freitag gewonnen hatte und seine Erfolgsserie damit auch nach seiner Rücktrittserklärung fortsetzte.
Neben Geiger kann sich auch Julian Schmid noch Hoffnungen auf den Sieg machen. Mit 97 Metern landete er auf dem sechsten Platz und geht 26 Sekunden nach Riiber ins Rennen.
Faißt und Rydzek mit Windpech
Richtig Pech hatte Manuel Faißt. Bei starkem Rückenwind im Hang drückte es ihn schon bei 93,5 Metern zu Boden, mit Bonuspunkten reichte es am Ende für den zehnten Platz. Faißt liegt 38 Sekunden hinter Riiber.
Auch Johannes Rydzek erwischte ganz miese Bedingungen. Der 34-Jährige, der krank ins neue Jahr gestartet war, kam mit Trainingsrückstand zum Seefeld-Triple und wusste selbst nicht so richtig, wo er steht. Nach seinem zehnten Platz zum Auftakt, liegt er auch am Samstag auf Top-Ten-Kurs. Rydzek startet im Langlauf als 14..
Sein Sprung auf 93 Meter bei Rückenwind-Bedingungen hätte normalerweise einen dicken Zeitrückstand bedeutet. Weil beim Compact-Format nur die Plätze zählen, hält sich der Rückstand (46 Sekunden) in Grenzen.
Thannheimer vor Rydzek
Rydzek geht damit unmittelbar nach seinem Landsmann Wendelin Thannheimer ins Rennen, er segelte bei Top-Bedingungen auf 98 Meter. David Mach (17.) bestätigte seine gute Sprungform auch am Samstag. Mit 100,5 Metern verschaffte er sich eine gute Ausgangslage. Die braucht er aber auch, denn beim Laufen tat er sich zuletzt schwerer.
Für Terence Weber geht es vor allem um einen Platz in den Top 30. Dieser ist nötig, um auch am Finaltag das Wettkampfflair genießen zu dürfen. Weber geht als 20. in die Loipe.
Morbus Crohn: Riiber verkündet Karriereende
Riiber, der norwegische Überflieger der vergangenen sechs Jahre, hatte die Wintersport-Welt am Mittwoch mit der Nachricht schockiert, dass er seine Karriere nach der Saion beenden wird. Der Rekord-Weltmeister ist an Morbus Crohn erkrankt, einer schweren chronischen Darmerkrankung. Dennoch führt der 27-Jährige auch in diesem Winter die Gesamtwertung an.
Seefeld-Triple: Riiber jagt Vorbild Frenzel
Das "Nordic Combined Triple" findet seit 2014 in Seefeld statt und ist ein Highlight für im Kalender der Kombinierer. Nach jeweils einem Wettkampf am Freitag, Samstag und Sonntag wird bei Männern und Frauen je ein Gesamtsieger gekürt. Auch diesen Titel konnte sich Riiber bereits dreimal sichern. Es fehlt nur noch ein Gesamterfolg, um mit seinem Vorbild, dem deutschen Bundestrainer Eric Frenzel, in dieser Kategorie gleichzuziehen.