Nordische Kombination Emotionaler Abschied von Frenzel, Riiber siegt erneut
Nach 16 Jahren im Weltcupzirkus ist Eric Frenzels großartige nordische Skikarriere in Lahti zu Ende gegangen. Der langjährige König der Kombinierer bekam einen würdigen Abschied.
In der letzten Kombination der Saison in Lahti war einzig der Kampf um Platz zwei in der Gesamtwertung noch spannend. Schon am Samstag (25.03.2023) hatte sich der Österreicher Johannes Lamparter vorzeitig die Kristallkugel gesichert. Julian Schmid hatte noch theoretische Chancen auf Platz zwei. Doch bei schwierigen Windverhältnissen kam er beim Springen nur auf 103,5 Meter. Sein Konkurrent Jens Lurås Oftebro kam hingegen auf 120,5 Meter - Platz zwei war dem Norweger nicht mehr zu nehmen.
Frenzel noch mal im Fokus
Der Fokus lag auf Eric Frenzel. Der dreifache Olympiasieger bestritt in Lahti sein letztes Rennen. Vor seinem letzten Auftritt im Weltcup saß er noch mit einem Lächeln auf dem Bakken. Nach seinem Sprung kämpfte Frenzel mit den Tränen. Und auch vor dem abschließenden Langlauf hatte der 34-Jährige feuchte Augen.
Auf den letzten Metern bekam er ein Dankestrikot der FIS übergestreift und wurde im Ziel von den Konkurrenten empfangen, die mit erhobenen Skiern noch mal Spalier standen, bevor Frenzel dann die Champagnerdusche der Teamkollegen genießen konnte. Mit dem DSV-Kombinierer verlässt einer der größten Athleten der Szene die Wettkampfbühne.
"Mega, großartig, phänomenal", sagte Frenzel im ZDF: "So eine Ehre." Mit den Plätzen 27 und 40 beim Saisonfinale in Finnland verabschiedete sich der dreimalige Olympiasieger in den sportlichen Ruhestand. Um die Spitzenplätze, auf denen er über weite Strecken seiner großartigen Karriere zu finden war, kämpften andere, doch das war dem früheren Rekordweltmeister längst egal: "Das ist alles nur Nebensache. Ich habe versucht, alles zu genießen, aber so nervös war ich lange nicht mehr."
Ära Weinbuch endet
Ein T-Shirt mit der Aufschrift "GOAT" (Greatest of all Time) trug Bundestrainer Hermann Weinbuch zu Frenzels Ehren. Auch der Meistermacher der deutschen Kombinierer geht - nach 27 Jahren als Chefcoach, und so endet eine ruhmreiche Ära im Deutschen Skiverband.
Vierter Sieg für Riiber in Folge
Jarl Magnus Riiber krönte sich zum letzten Sieger der Saison. Schon nach dem Springen lag der Norweger vorne. Auf den abschließenden zehn Kilometer lag er lange alleine in Führung, doch dann kamen auf den letzten beiden Kilometern Oftebro und Ilves noch an ihn ran.
Beim letzten Anstieg zündete Riiber den Turbo und ließ sich seinen vierten Sieg in Folge nicht mehr nehmen. Als Zweiter kam Oftebro ins Ziel. Platz drei sicherte sich der Este Kristjan Ilves.
Rydzek bester Deutscher
Johannes Rydzek war zum Abschluss bster Deutscher. Der vierfach-Weltmeister von Lahti legte auf der letzten Runde auch noch einmal alles rein und beendete seine Saison auf dem guten fünften Platz. Julian Schmid verpasste mit Platz 13 die Top Ten. Jakob Lange wurde als Zwölfter zweibester DSV-Athlet. Manuel Faißt kam im Langlauf auf Platz 17 vor. Daneben nahm nur Vinzenz Geiger als 21. noch Punkte mit.