Nordische Kombination in Seefeld Geiger bei Sprintshow starker Dritter - Riiber geschlagen
Vinzenz Geiger ist im zweiten Rennen beim Seefeld-Triple auf das Siegerpodest gelaufen. Nach einem packenden Langlauf feierte Norwegen einen Doppelsieg - mit Jarl Magnus Riiber auf Rang zwei.
Sein Teamkollege Jens Luraas Oftebro kochte den Dominator, der nach der Saison Schluss macht, auf der Ziellinie ab. Dahinter spurtete Geiger als Dritter auf das Podest. Julian Schmid lief in einem extrem spannenden 7,5-Kilometer-Rennen auf den sechsten Platz.
Geiger ärgert sich über Platz drei
"Ich ärgere mich", sagte Geiger im Sportschau-Interview ehrlich. Er habe am Schluss zu früh versucht, anzugreifen, es sei ein taktischer Fehler gewesen. Er hätte am Berg länger hinter dahinter bleiben sollen. "Aber morgen kann ich es wieder versuchen.", blickte Geiger schon wieder nach vorn. Dann steht neben einem Springen ein 12,5-Kilometer-Rennen an.
Geiger hatte mit einem starken Sprung auf den vierten Platz eine Top-Ausgangslage - mit Riiber, Johannes Lamparter und Ilkka Herola aber auch pfeilschnelle Kombinierer vor sich und den starken Oftebro im Rücken. Geiger schaffte nach 2,5 Kilometer den Anschluss, auch Schmid holte mit einem Turbostart 26 Sekunden auf Sprungsieger Riiber auf und gehörte zur sechsköpfigen Spitzengruppe.
Taktischer Fehler kosten Sieg
Dort spielte Lamparter die Lok, drückte aufs Tempo. Geiger und Schmid hingen am Ende des Zuges, blieben aber dran und ließen sich nicht abschütteln. Die sechs Top-Läufer stiefelten vornweg und hielten den Rest des Feldes in Schach.
Nach fünf der 7,5 Kilometer war klar, dass diese sechs Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen würden. Mit Tempoverschärfungen versuchten Riiber und Oftebro die Gruppe zu sprengen. Für Schmid war das Tempo auf dem letzten Kilometer zu hoch, er musste abreißen lassen. Auch Herola und Lamparter konnten mit den Top 3 nicht mitgehen.
Beim unfassbaren Schlussspurt verpokerte sich Geiger beim letzten Anstieg. Auf der Zielgeraden kam er dann nicht mehr in den Windschatten von Riiber und Oftebro, die den Sieg unter sich ausmachten.
Faißt und Rydzek mit Windpech
Richtig Pech auf der Schanze hatten Manuel Faißt und Johannes Rydzek. Beide mussten bei starkem Rückenwind springen und hatten vor dem Lauf schon einigen Rückstand. Faißt wirkte - wie so oft in dieser Saison - aber in der Loipe taufrisch und versuchte, den Anschluss an die Spitzengruppe herzustellen. Nach 3,7 km lag Faißt nur 14 Sekunden hinter den Top 6 - mehr ging aber nicht. Mit 28,5 Sekunden Rückstand wurde er Siebter.
Rydzek, der krank ins neue Jahr gestartet war, verbesserte sich vom 14. auf den zwölften Platz. Dagegen verlor Wendelin Thannheimer: Von Rang 13 ging es auf Platz 20 zurück. Auch David Mach fiel von Platz 17 auf 19 zurück. Für Terence Weber ging es einen Platz zurück, er wurde 21.. Alle sieben deutschen Kombinierer sind damit beim Abschluss des Seefeld-Triples am Sonntag dabei. Für dieses Finale qualifizieren sich nur die besten 30.
Morbus Crohn: Riiber verkündet Karriereende
Dazu gehört natürlich auch Riiber. Der norwegische Überflieger der vergangenen sechs Jahre hatte die Wintersport-Welt am Mittwoch mit der Nachricht schockiert, dass er seine Karriere nach der Saion beenden wird. Der Rekord-Weltmeister ist an Morbus Crohn erkrankt, einer schweren chronischen Darmerkrankung. Dennoch führt der 27-Jährige auch in diesem Winter die Gesamtwertung an.
Seefeld-Triple: Riiber jagt Vorbild Frenzel
Das "Nordic Combined Triple" findet seit 2014 in Seefeld statt und ist ein Highlight für im Kalender der Kombinierer. Nach jeweils einem Wettkampf am Freitag, Samstag und Sonntag wird bei Männern und Frauen je ein Gesamtsieger gekürt. Auch diesen Titel konnte sich Riiber bereits zum dreimal sichern. Es fehlt nur noch ein Gesamterfolg, um mit seinem Vorbild, dem deutschen Bundestrainer Eric Frenzel, in dieser Kategorie gleichzuziehen.