Bob-Weltcup in Lake Placid Laura Nolte rast zum ersten Weltcup-Sieg - Lochner vor Friedrich
Olympiasiegerin Laura Nolte hat für einen historischen Sieg im deutschen Bobsport gesorgt. Johannes Lochner düpierte Seriensieger Francesco Friedrich im Zweierbob-Rennen.
Am Samstag sicherte sie sich in Lake Placid den Erfolg im Monobob. Im insgesamt 15. Weltcup-Rennen der Geschichte dieser Disziplin war es der erste deutsche Erfolg.
Nolte gewann mit der Gesamtfahrzeit von 2:01,31 Minuten vor der Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA, die 0,11 Sekunden Rückstand hatte. Nolte markierte im ersten Durchgang in 1:00,47 Minuten einen Bahnrekord. Dritte wurde Lisa Buckwitz, die im ersten Durchgang mit 5,80 Sekunden einen Startrekord aufstellte. Die dritte deutsche Starterin, Kim Kalicki, belegte Rang fünf.
Endlich - Dominatorin Humphries besiegt
"Endlich hat es geklappt. Ich war schon so nah dran, nun ist es geglückt", sagte Nolte. Überraschend war, dass sie besonders im unteren Bahnabschnitt immer schneller wurde und damit Humphries noch abfing. Die Amerikanerin hatte seit 2017 alle Rennen in Lake Placid für sich entschieden.
Laura Nolte hatte im ersten Durchgang in Lake Placid einen sehr guten Lauf erwischt und sich gleich an die Spitze gesetzt. Ihr Vorsprung von 16 Hundertstel Sekunden auf die Zweitplatzierte Humphries war allerdings nicht beträchtlich. Auf Rang drei lag nach dem ersten Durchgang die Berlinerin Lisa Marie Buckwitz, auf Platz fünf war die Wiesbadenerin Kim Kalicki gerast.
Nächtes Rennen in Winterberg
Führende im Weltcup ist nach drei Rennen weiterhin US-Favoritin Humphries. Das nächste Rennen steht am 7. Januar 2023 auf dem Programm, dann kommt der Wettbewerb nach Winterberg.
Johannes Lochner siegt im Zweierbob vor Francesco Friedrich
Johannes Lochner hat dem Bob-Dominator Francesco Friedrich derweil die erste Saisonniederlage beigebracht. Am Samstag siegte der Königsseer beim Zweierbob-Weltcup in Lake Placid.
Mit Anschieber Georg Fleischhauer, der sein erstes Zweier-Weltcup-Rennen bestritt, kam Lochner nach zwei Laufbestzeiten auf 1:51,88 Minuten. Friedrich und Alexander Schüller hatten 0,32 Sekunden Rückstand. Rang drei ging an die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel. Der dritte deutsche Schlitten mit Christoph Hafer und Matthias Sommer belegte Rang vier.
Friedrich gratuliert als Erster
Friedrich, der bislang 70 Weltcups für sich entschieden hatte, konnte seine sonst so großen Vorteile am Start diesmal nicht ausspielen und war auch in der Bahn fehlerhaft. Das nutzte Lochner, der zuletzt 2020 in Innsbruck gewonnen hatte. Auch seine Fahrten waren nicht sauber, die entscheidenden Passagen wie die Schikane meisterte er jedoch viel besser. Im Ziel war Friedrich mit einer herzlichen Umarmung der erste Gratulant.
Am Sonntag (14.30 Uhr Ortszeit/20.30 Uhr MEZ) steht für die Männer im US-Bundesstaat New York noch das Rennen im Viererbob auf dem Programm. Dort hat der Weltcup-Führende Friedrich noch eine Rechnung offen: Im Viererschlitten triumphierte er in Lake Placid noch nie. In Park City feierten die deutschen Piloten zuletzt einen Dreifachsieg im Viererbob.