Biathlon Herrmann-Wick fliegt in Le Grand Bornand auf das Podest
Es ist das Jahr der Denise Herrmann-Wick! Nach ihrem Olympiasieg zum Ende der vergangenen Saison startet Deutschlands beste Biathletin zu Beginn der neuen voll durch. Beim Sprint in Le Grand Bornand musste sie aber lange zittern.
Zum Auftakt des letzten Biathlon-Weltcup-Wochenendes des Jahres im französischen Le Grand Bornand lief Denise Herrmann-Wick am Freitag (16.12.2022) mit einem Fehler im Sprint über 7,5 Kilometer hinter zwei Schwedinnen auf den dritten Platz und hat damit eine Top-Ausgangslage vor dem Verfolger am Samstag (14:15 Uhr, live in der ARD).
Den Sieg schnappte sich völlig überraschend Anna Magnusson, die fehlerfrei 14,8 Sekunden schneller als die Deutsche war. Magnusson, die keiner auf der Rechnung hatte, gewann zum ersten Mal ein Weltcuprennen. "Ich bin überrascht, schockiert und stolz", sagte sie noch fassungslos im Siegerinterview.
Magnusson verdrängte ihre Teamkollegin Linn Persson auf den zweiten Platz (+ 12,8 Sekunden/1 Fehler). Persson, die sich ebenfalls einen Fehlschuss leistete, war auf der Strecke langsamer als Herrmann-Wick, feuerte die Patronen aber schneller ab und rettete gut zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel.
Herrmann-Wick in der Loipe die Schnellste
Mit Startnummer sechs früh ins Rennen gegangen, legte Herrmann-Wick beeindruckend vor. Läuferisch war sie die Schnellste, doch ein Fehlschuss im Liegendanschlag öffnete die Tür für die Konkurrenz. Während die hochgehandelten Französinnen Julia Simon (2 Fehler) und Anais Chevalier-Bouchet (1) nicht zuschnappten, nutzten zwei Schwedinnen die Gunst der Stunde und zogen an der flotten Deutschen vorbei.
Ganz am Ende des Rennens musste Herrmann-Wick plötzlich doch noch um ihren Podestplatz zittern. Lokalmatadorin Sophie Chauveau (Startnummer 86) kam angetrieben von 10.000 Fans bedrohlich nah. Am Ende war Herrmann-Wick vier Sekunden schneller als die junge Französin, die mit dem Deutschen David Zobel liiert ist.
"Ich habe trotz des Winters am Ende auch mal kurz geschwitzt", lachte Herrmann-Wick, die sich ärgerte, dass der letzte Schuss im Liegendanschlag daneben gegangen war. "Das ist immer ein unrunder Einstieg, aber ich habe gemerkt, dass es auf der Strecke gut geht. Beim Stehendanschlag war ich allein und damit fühle ich mich momentan wohl."
Preuß zweitbeste Deutsche
Nach vielen Rückschlägen und Motivationsproblemen beendete Franziska Preuß (SC Haag) das Sprintrennen mit einem Fehler als 24. 1:01,4 Minuten hinter der Siegerin. Dabei wirkte die Bayerin im ARD-Interview ziemlich resigniert. "Am Schießstand bin ich froh, aber läuferisch geht es sehr zäh. Die Power fehlt. Ich hoffe, dass das gute Gefühl bald wiederkommt." Nur einen Tick langsamer als Preuß war Newcomerin Sophia Schneider (SV Oberteisendorf e.V./28./1 Fehler/+ 1:04,3 Minuten).
Alle Deutschen im Verfolgungsrennen dabei
Vanessa Voigt räumte als einzige Deutsche alle zehn Scheiben ab, war aber läuferisch nicht in der ersten Liga unterwegs und als 30. mehr als eine Minute langesamer als Siegerin Magnusson. Anna Weidel (WSV Kiefersfelden/38./1 Fehler/ + 1:29,9 Minuten) erreichte aber ebenso wie Weltcup-Rückkehrerin Janina Hettich-Walz (SC Schönwald/48./2 Fehler/ + 1:47,1 Minuten) das Verfolgerfeld der besten 60.
17.12.2022, 12:10 Uhr | Männer, Verfolgung 12 km | ARD + Livestream + Liveticker |
17.12.2022, 14:15 Uhr | Frauen, Verfolgung 10 km | ARD + Livestream + Liveticker |
18.12.2022, 12:10 Uhr | Männer, Massenstart 15 km | ARD + Livestream + Liveticker |
18.12.2022, 14:15 Uhr | Frauen, Massenstart 12,5 km | ARD + Livestream + Liveticker |