Biathlon Österreicherin Hauser verdirbt Frankreich das Fest
Keine Krönung, kein Happy End für die französischen Biathletinnen beim Heimweltcup: Lange Zeit sah es nach einem Sieg aus, dann funkte die Österreicherin Lisa Theresa Hauser dazwischen. Die Deutschen waren chancenlos.
Lisa Theresa Hauser aus Österreich hat das letzte Biathlon-Weltcuprennen vor der Weihnachtspause gewonnen. Hauser siegte zwei Tage nach ihrem 29. Geburtstag im 12,5 km langen Massenstartrennen und verdarb damit Frankreich die erste große Jubel-Party. Die Lokalmatadorinnen Julia Simon (+ 12,3 Sekunden/2 Fehler) und Anaïs Chevalier-Bouchet (+ 14,3 Sekunden/1) mussten sich mit den Plätzen zwei und drei begnügen.
Die Krönung eines zauberhaften Weltcup-Wochenendes in Le Grand-Bornand und der ersehnte Sieg für den Gastgeber blieben damit aus.
Voigt beste Deutsche
Die Entscheidung im Massenstart fiel beim letzten Schießen. Chevalier-Bouchet kam auf der Pole Position an, brachte sich aber mit einem Fehler um die Siegchance. Die Deutschen waren von den Plätzen auf dem Treppchen weit entfernt. Vanessa Voigt war als 13. am Ende die Beste.
Hauser "mogelt" sich nach vorn
Das Feld der besten 30 Biathletinnen ist im Massenstartrennen traditionell dicht beisammen. So war es auch am Sonntag. Nach zwei von vier Schießen lagen die besten neun innerhalb von knapp zehn Sekunden nahezu gleichauf. Mittendrin war auch Franziska Preuß, die schon im Verfolger überzeugt hatte. Wie so oft trennte sich im ersten Stehendanschlag die Spreu vom Weizen. Plötzlich hagelte es Fehler - auch in der Spitzengruppe. Chevalier-Bouchet kam fehlerfrei durch und ging als Erste vom Schießstand weg. Als erste Verfolgerin machte sich ihre Schwester Chloé Chevalier auf die Verfolgung.
Chevalier-Bouchet hatte beim letzten Schießen alle Trümpfe in der Hand, verfehlte aber wie ihre Schwester eine Scheibe. Das Feld wurde durcheinandergewürfelt und plötzlich führte die Österreicherin Hauser, die sieben Sekunden Vorsprung mit auf die Schlussrunde nahm und von Chevalier-Bouchet und Simon gejagt wurde. Einholen ließ sich die flotte Österreicherin nicht, stattdessen vergrößerte sich ihr Vorsprung.
Preuß bis zur Halbzeit auf Kurs
Mit zwei Fehlern war Vanessa Voigt die beste deutsche Skijägerin. "Ich gehe mit einem positiven Gefühl in die Pause", sagte Voigt, die vor allem mit ihrer Laufzeit (Viertbeste im gesamten Feld) zufrieden war. Franziska Preuß erfüllte indes mit dem 15. Platz die WM-Norn. Lange sah es so aus, als könne Preuß ganz weit vorn mitmischen. Doch mit zwei Fehlern im ersten Stehendschießen musste sie alle Hoffnungen auf eine Top-Platzierung begraben. "Die erste Hälfte verlief nach Plan, dann kamen leider die Fehler, die man sich leider nicht erlauben kann", sagte Preuß, die die Pause zum Erholen nutzen will.
Denise Herrmann-Wick, Sophia Schneider und Anna Weidel schossen sich früh ins Abseits. Herrmann-Wick und Weidel verfehlten liegend zwei Scheiben, Schneider bei ihrer Massenstartpremiere sogar drei. Bei Herrmann-Wick kamen im Stehendanschlag drei weitere Extra-Runden hinzu. Damit war die bisher so konstante Oberwiesenthalerin diesmal chancenlos. Sie wurde 21.. Weidel beendete das Rennen auf Platz 18. Schneider wurde 28. Aus dem deutschen Team hatte es nur Janina Hettich-Walz nicht in den Massenstart der besten 30 geschafft.