EM-Spiel gegen Aserbaidschan Volleyballerinnen wollen noch mehr Euphorie entfachen
Tolle Stimmung, klarer Sieg - der Auftakt in die Volleyball-Europameisterschaft verlief für die deutsche Mannschaft verheißungsvoll. In Sachen EM-Euphorie ist allerdings noch Luft nach oben.
La-Ola-Welle mit den Fans, Jubeltrauben auf dem Feld und glückliche Gesichter: Es war eine Mischung aus großer Freude und Erleichterung, die sich bei den deutschen Volleyball-Frauen nach dem Sieg gegen Griechenland im Castello Düsseldorf breitmachte.
Kapitänin Lena Stigrot spürte sogar "schon an Tag eins Gänsehaut" und nicht nur bei ihr war da eine ganze Menge Adrenalin mit im Spiel. Schließlich war die Partie gegen die Griechinnen das Auftaktspiel bei der Europameisterschaft im eigenen Land, und die sollte bloß nicht zur Stimmungsbremse werden.
Halle zu drei Vierteln gefüllt
Immerhin etwas mehr als 1.250 Zuschauer waren in die Düsseldorfer Halle gekommen, die damit etwa zu drei Vierteln gefüllt war. Unter den Gästen war viel Fachpublikum und viele Freunde, Verwandte und Bekannte der deutschen Auswahlspielerinnen, die den Abend allesamt zu einem kleinen Volleyballfest werden ließen.
Auch Bundestrainer Vital Heynen sprach hinterher von einem durchaus gelungenen Start in dieses Turnier, obwohl er auf einige spielerische Holprigkeiten im dritten Satz gerne verzichtet hätte. "Ohne das Publikum im Rücken hätten wir den dritten Satz sicher abgegeben", meinte Heynen. Das zeige aber auch, so Lena Stigrot, "dass wir mental tough sind. Dass wir auch da durchhalten, wo es mal schwierig ist."
Mediales Interesse noch zurückhaltend
Für das anstehende Spiel schon am Samstag (19.08.2023, 20 Uhr/Live-Ticker bei sportschau.de) gegen das Team aus Aserbaidschan hofft Bundestrainer Heynen auf mindestens ähnliche Unterstützung. "Vielleicht geht ja auch noch mehr", sagte der Belgier und hätte nichts gegen ein ausverkauftes Castello.
Mehr geht sicher auch noch an medialer Präsenz vor Ort. Eine Handvoll Fotografen und vier Reporter in der Mixedzone des Castellos - das war es an Aufkommen für die Berichterstattung bei diesem Kontinentalturnier, das insgesamt in vier Ländern ausgetragen wird.
Die Volleyballerinnen müssen eben um Aufmerksamkeit kämpfen. Ein Mittel, um das zu erreichen, ist weiter erfolgreich zu spielen. Und so soll gegen die Vorderasiatinnen der nächste Sieg her.
Hoffen auf Hanna Orthmann
Einen Vorrundengegner durfte sich jedes Team vor dem Turnier als Gegner aussuchen. Die Wahl der DVV-Equipe fiel auf eben jene Aserbaidschanerinnen, gegen die Deutschland nun wieder als Favorit antritt.
Die große Frage ist, ob Schlüsselspielerin Hanna Orthmann mitwirken kann. Die Münsterländerin - mit ihren kraftvollen Schlägen oft die punktbeste Spielerin der Deutschen - verletzte sich schon im ersten Satz gegen Griechenland am Fuß. Für Heynen und Co. erst einmal ein Schock.
"Vielleicht haben wir heute mehr verloren, als wir gewonnen haben", sagte Heynen mit Blick auf seine Leistungsträgerin. Für das deutsche Team wäre es in jedem Fall sehr wichtig, Hanna Orthmann weiterhin dabeizuhaben.