EM in Deutschland Deutsche Volleyballerinnen wollen Chaos im DVV überstrahlen
Die Volleyball-EM der Frauen findet teilweise in Deutschland statt, Donnerstag startet das Turnier für die DVV-Auswahl. Die Spielerinnen wollen das Chaos in ihrem Verband zumindest kurzfristig in den Hintergrund rücken.
Zum Auftakt der EM, die in Deutschland, Belgien, Estland und Italien stattfindet, trifft Deutschland am Donnerstagabend (17.08.2023, 20 Uhr) auf Griechenland. Im Düsseldorfer Castello wird ein volles Haus erwartet. Doch bei aller Euphorie will Bundestrainer Vitali Heynen Druck von den Schultern der Spielerinnen nehmen.
"Wir versuchen, alles so normal wie möglich zu machen", sagte der 54-Jährige. Dabei ist im Deutschen Volleyball-Verband (DVV) derzeit nicht vieles normal, im Verband regiert das Chaos.
Vertrauensentzug gegen DVV-Präsidium
Das Präsidium des DVV war nach einem Vertrauensentzug durch die Mehrheit der Volleyball-Landesverbände sowie die Volleyball-Bundesliga zurückgetreten. Der Konflikt schwelte seit Monaten.
Erst vor knapp einem Monat war es mit dem Rücktritt des Präsidiums um René Hecht zum großen Knall gekommen. "Ich kenne alle Geschichten, ich weiß, was läuft. Auf mich persönlich hat das wenig Einfluss", sagte Heynen.
Termin | Gegner |
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17. August, 20 Uhr | Griechenland |
19. August, 20 Uhr | Aserbaidschan |
21. August, 20 Uhr | Schweden |
22. August, 20 Uhr | Tschechien |
24. August, 20 Uhr | Türkei |
Ziel: Olympia in Paris
Sportlich überzeugten die deutschen Frauen zuletzt - bei der Nations League erreichte das Team erstmals das Finalturnier. "Für viele Spielerinnen war es der erste Erfolg mit der Nationalmannschaft", sagt Heynen. Nun soll die Reise noch weitergehen. "Das Ziel der Mannschaft ist Olympia 2024", gibt Heynen vor.
Dafür ist neben den Qualifikationsturnieren vor allem die Weltrangliste von großer Bedeutung, über diese werden fünf Startplätze vergeben. Im Moment steht Deutschland auf Platz elf. Heynens einfache Devise: Gegner schlagen, "die in der Weltrangliste hinter uns stehen". Mit Griechenland, Aserbaidschan, Schweden und Tschechien hat Deutschland vier solcher Teams in der eigenen Gruppe.
Einzig die Türkei fällt als Weltranglistenerster aus der Reihe. Doch vor dem Kracher am letzten Spieltag soll das Ticket für die K.o.-Runde schon längst sicher sein. "Wir müssen Platz zwei erreichen, wenn wir Dritter werden, bin ich enttäuscht", sagt Heynen.
24 Mannschaften sind dabei. Zunächst wird eine Vorrunde mit vier Gruppen zu je sechs Mannschaften gespielt. Die vier besten Mannschaften jeder Gruppe erreichen das Achtelfinale.
Spielerin | Position | Klub |
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Pia Kästner | Zuspiel | SSC Palmberg Schwerin |
Annie Cesar | Libera | Ladies in Black Aachen |
Anna Pogany | Libera | SSC Palmberg Schwerin |
Corina Glaab | Zuspiel | Schwarz Weiß Erfurt |
Antonia Stautz | Außenangriff | Schwarz Weiß Erfurt |
Lina Alsmeier | Außenangriff | SSC Palmberg Schwerin |
Lena Stigrot | Außenangriff | Unet E-Work Busto Arsizio |
Hanna Orthmann | Außenangriff | Türk Hava Yolları SK |
Marie Schölzel | Mittelblock | Allianz MTV Stuttgart |
Anastasia Cekulaev | Mittelblock | SC Potsdam |
Laura Emonts | Außenangriff | SC Potsdam |
Camilla Weitzel | Mittelblock | Reale Mutua Fenera Chieri |
Monique Strubbe | Mittelblock | Dresdner SC |
Rica Maase | Diagonalangriff | SC Potsdam |