Novak Djokovic während eines Spiels in Wimbledon

Wimbledon, Viertelfinale Djokovic kampflos im Halbfinale, Musetti schlägt Fritz

Stand: 10.07.2024 22:05 Uhr

Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic ist kampflos ins Halbfinale von Wimbledon eingezogen. Sein australischer Gegner Alex de Minaur konnte zu der für Mittwoch (10.07.2024) angesetzten Viertelfinalpartie aufgrund einer Hüftverletzung nicht antreten.

Djokovic erreicht damit zum insgesamt 13. Mal die Vorschlussrunde bei dem prestigeträchtigen Rasenturnier und darf auf seinen achten Titelgewinn hoffen. Gelingt ihm der Triumph, zieht er mit Rekordsieger Roger Federer gleich.

De Minaur verpasst "größtes Match meiner Karriere"

"Es ist kein Geheimnis, dass es das größte Match meiner Karriere gewesen wäre", sagte de Minaur: "Eine Untersuchung hat bestätigt, dass die Gefahr da wäre, dass die Verletzung noch schwerer wird." Der Weltranglistenneunte rechnet mit einer Ausfallzeit von mindestens drei Wochen und wird damit höchstwahrscheinlich auch das olympische Tennisturnier in Paris (ab 27. Juli) verpassen.

Musetti ist Djokovics Gegner im Halbfinale

Um den Einzug ins Finale spielt Djokovic gegen den Italiener Lorenzo Musetti, der sich etwas überraschend in einem packenden Fünf-Satz-Krimi mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:2, 3:6, 6:1 gegen Taylor Fritz (USA) durchsetzte. Fritz hatte zuvor im Achtelfinale Alexander Zverev, die deutsche Nummer eins, bezwungen.

Rybakina im Eiltempo ins Wimbledon-Halbfinale

Der kasachischen Tennisspielerin Jelena Rybakina fehlen in der Frauen-Konkurrenz noch zwei Siege zu ihrem zweiten Wimbledon-Triumph. Die Weltranglisten-Vierte aus Kasachstan dominierte bei ihrem souveränen 6:3, 6:2-Erfolg im Viertelfinale gegen die Ukrainerin Jelina Switolina und zog damit erneut ins Halbfinale ein. Nach nur 61 Minuten stand ihr Erfolg fest.

Im Halbfinale wird Rybakina am Donnerstag auf Barbora Krejcikova treffen. Die Tschechin gewann das Duell zweier früherer French-Open-Siegerinnen 6:4, 7:6 (7:4) gegen Jelena Ostapenko aus Lettland.

2022 hatte Rybakina in Wimbledon den Titelgewinn und ihren bisher einzigen Grand-Slam-Erfolg gefeiert. Im diesjährigen Turnierverlauf konnte die Schwäbin Laura Siegemund als bisher Einzige einen Satz gegen sie gewinnen, musste sich aber geschlagen geben. "Ich habe solch tolle Erinnerungen an 2022", sagte die 25 Jahre alte Rybakina. Sie sei nicht gern die Favoritin, aber natürlich wolle sie ihren Weg in Wimbledon bis zum Ende gehen. 

Im anderen Halbfinale spielen die italienische French-Open-Finalistin Jasmine Paolini und die Kroatin Donna Vekic um den Einzug in das Endspiel. Der Titel wird am Samstag vergeben.

Deutsches Olympia-Doppel kann Chance nicht nutzen

Unterdessen haben Kevin Krawietz und Tim Pütz beim Rasenklassiker das Halbfinale im Doppel verpasst. Der 32 Jahre alte Coburger Krawietz und der 36-jährige Frankfurter Pütz unterlagen am Mittwoch den topgesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) 4:6, 6:7 (3:7). Im Vorjahr hatten Krawietz/Pütz gegen dieselben Gegner im Halbfinale verloren.

Das deutsche Olympiadoppel lieferte sich eine umkämpfte Begegnung mit den Weltranglistenzweiten, konnte seine Breakchancen aber nicht verwerten. Für Krawietz bleibt es bei zwei French-Open-Titeln in seiner Karriere, Pütz wartet noch auf den ersten Triumph bei einem Major.

Krawietz zog noch am selben Tag außerdem im Mixed an der Seite der Russin Alexandra Panowa den Kürzeren im Duell mit Jamie Murray/Taylor Townsend (Großbritannien/USA). Krawietz/Panowa unterlagen mit 7:6 (7:3), 1:6, 5:10.

Auch Siegemund muss Doppel-Hoffnungen begraben

Constantin Frantzen/Hendrik Jebens schieden ebenfalls aus. Das Überraschungsduo aus Düsseldorf und Stuttgart verlor gegen Neal Skupski/Michael Venus (Großbritannien/Neuseeland) mit 6:7, 6:7. Frantzen/Jebens hatten in Wimbledon ihren ersten Sieg überhaupt auf Majorlevel gefeiert und ließen dann zwei weitere Erfolge folgen.

Auch Laura Siegemund musste im Frauen-Doppel ihre Hoffnungen mit der tschechischen Einzel-Halbfinalistin Krejcikova aufgeben. Die beiden unterlagen Gabriela Dabrowski/Erin Routliffe (Kanada/Neuseeland) mit 4:6, 7:6 (7:5), 4:6.