US Open im Tennis Alcaraz überraschend früh ausgeschieden
Tennis-Superstar Carlos Alcaraz ist völlig überraschend schon in der zweiten Runde der US Open gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp ausgeschieden. Auch für Naomi Osaka kam das frühe Aus. Die topgesetzten Jannik Sinner und Iga Swiatek dagegen sind in Flushing Meadows ohne größere Probleme in die dritte Runde eingezogen.
Alcaraz, Nummer drei der Weltrangliste, verlor am Donnerstagabend (29.08.2024, Ortszeit) im Arthur Ashe Stadium gegen die Nummer 74 aus den Niederlanden nach einer desolaten Vorstellung mit 1:6, 5:7, 4:6 und musste seinen Traum vom dritten Grand-Slam-Titel in Folge vorzeitig begraben.
Alcaraz: "Gegen einen Gegner und mich selbst gespielt"
"Ich weiß nicht, was ich gerade sagen soll. Er hat großartig gespielt. Ich dachte, ich würde mehr einfache Punkte bekommen", sagte Alcaraz, der sich über seine mentale Verfassung im Match besorgt zeigte: "Heute habe ich gegen einen Gegner und gegen mich selbst gespielt. So viele Emotionen, die ich nicht kontrollieren konnte. So darf das nicht sein, wenn ich Großes erreichen will. Also muss ich es verbessern. Ich muss das lernen."
In diesem Jahr hatte Alcaraz bei den French Open und in Wimbledon triumphiert und sich in absoluter Topverfassung präsentiert. Bei einem Major war er zuletzt vor über drei Jahren in der zweiten Runde ausgeschieden. Vor zwei Jahren hatte Alcaraz in New York seinen ersten Major-Titel gewonnen.
Van de Zandschulp sorgt für Sensation - bei Debüt im Arthur Ashe
Für van de Zandschulp ist es der größte Sieg seiner Laufbahn. "Das ist ein unglaublicher Abend, das erste Mal im Arthur Ashe", sagte van de Zandschulp im On-Court-Interview: "Ich habe von dem ersten Punkt an daran geglaubt, dass ich eine Chance habe."
Der Olympia-Zweite Alcaraz war zusammen mit Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und dem Weltranglistenersten Jannik Sinner als Topfavorit in das Turnier in der US-Metropole gestartet. Gegen den Niederländer fand Alcaraz aber nie zu seinem Spiel, den ersten Satz gab er nach nur 31 Minuten ab.
Auch in der Folge spielte van de Zandschulp weit über seinem Niveau, Alcaraz blieb fehlerhaft, schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf und schenkte van den Zandschulp das entscheidende Break im zweiten Satz mit einem Doppelfehler. Nach einem 0:2-Satzrückstand hatte Alcaraz in seiner Profi-Karriere noch nie ein Match gedreht, so auch nicht am späten Donnerstagabend. Van de Zandschulp blieb der bessere Spieler und nutzte eiskalt seinen Chance zum Sieg. Für Sinner scheint damit in dieser Setzhälfte der Weg ins Endspiel frei.
Frühes Aus für Osaka gegen Muchova
Auch für Publikumsliebling Naomi Osaka war bei den US Open schon die zweite Runde die Endstation. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin aus Japan unterlag der Vorjahres-Halbfinalistin Karolina Muchova aus Tschechien mit 3:6, 6:7 (5:7) und muss nach ihrer Rückkehr auf die Tour zu Jahresbeginn weiter auf den Einzug in die Runde der letzten 32 bei einem Major-Turnier warten.
In der ersten Runde hatte Osaka noch mit einem souveränen Sieg gegen die Weltranglistenzehnte Jelena Ostapenko (Lettland) überrascht. Gegen Muchova leistete sich die zweimalige Turniersiegerin (2018 und 2020) im Arthur Ashe Stadium aber viele einfache Fehler. Im zweiten Durchgang vergab Osaka drei Satzbälle, ehe die French-Open-Finalistin von 2023 im Tiebreak die Nerven behielt und ihren zweiten Matchball zum Sieg nutzte.
Sinner und Swiatek im Schnelldurchgang weiter
Der Weltranglistenerste Jannik Sinner erreichte dagegen problemlos die dritte Runde. In seinem zweiten Spiel nach Bekanntwerden des Doping-Freispruchs setzte sich der Tennis-Weltranglistenerste aus Italien klar mit 6:4, 6:0, 6:2 gegen US-Profi Alex Michelsen durch.
Im Duell mit Sinner konnte der amerikanische Außenseiter Michelsen nur bis zum 4:4 im ersten Satz gut mithalten, danach ließ der Südtiroler seinem Kontrahenten keine Chance mehr. In der Runde der besten 32 trifft der Australien-Open-Sieger nun auf den Australier Christopher O'Connell und ist ebenfalls klarer Favorit.
Sinner "Ich liebe New York"
"Ich bin sehr froh über den Sieg", sagte Sinner und bedankte sich für den erneuten Zuspruch des Publikums. "Ich liebe New York. Es war der erste Grand Slam, bei dem ich gespielt habe."
Nach zwei positiven Tests im März auf das verbotene anabole Steroid Clostebol war Sinner nach Angaben der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia vor gut einer Woche von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden.
Swiatek gewinnt im Schnelldurchgang
Iga Swiatek bezwang die japanische Qualifikantin Ena Shibahara locker in 65 Minuten mit 6:0, 6:1. Die 23-Jährige präsentierte sich im Vergleich zum holprigen Auftaktsieg über die Russin Kamilla Rachimowa in besserer Form.
In der Runde der letzten 32 trifft die Turniersiegerin von 2022 auf die an Position 25 gesetzte Russin Anastassija Pawljutschenkowa. "Ich bin sehr glücklich mit allem. Ich habe den Rhythmus viel besser gefühlt", sagte Swiatek, die in New York nach durchwachsenen Wochen ihren insgesamt sechsten Grand-Slam-Titel anpeilt.