Mit einem Kraftakt in die zweite Runde: Laura Siegemund

Australian Open Siegemund und Niemeier erreichen zweite Runde

Stand: 13.01.2025 10:14 Uhr

Perfekter Auftakt für die deutschen Tennisfrauen in Melbourne: Nach Tatjana Maria haben es auch die beiden anderen Starterinnen im Hauptfeld, Laura Siegemund und Jule Niemeier, bei den Australian Open in die zweite Runde geschafft. 

Siegemund schlug nach einem Marathon-Match über 3:16 Stunden die US-Amerikanerin Hailey Baptiste. Die 36-Jährige gewann die intensive Partie trotz eines Satz-Rückstandes mit 4:6, 7:5, 6:4 und trifft nun auf Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China. 

Die bestens aufgelegte Niemeier machte anschließend beim 6:0, 6:1 mit der Qualifikantin Maja Chwalinska aus Polen in 1:14 Stunden kurzen Prozess. Die Dortmunderin Niemeier ließ ihrer unerfahrenen Kontrahentin nicht den Hauch einer Chance.

Dominik Koepfer streicht die Segel

Für die einstige Wimbledon-Viertelfinalistin, die sich nach schweren Zeiten im vergangenen Jahr wieder gefangen hat, ist es die erste Teilnahme an der zweiten Runde der Australian Open. Sie trifft dort möglicherweise auf die an Position 17 gesetzte Ukrainerin Marta Kostjuk.

Für Dominik Koepfer war dagegen bei den Männern in der ersten Runde des Hauptfelds Endstation. Der Qualifikant aus Furtwangen lieferte dem australischen Lokalmatadoren Jordan Thompson zwar einen harten Kampf, musste sich aber mit 6:7 (3:7), 4:6, 6:4, 3:6 geschlagen geben.

Laura Siegemund will die Aktualität genießen

Laura Siegemund war nach ihrem Match zufrieden: "Es bedeutet mir wahnsinnig viel. Ich bin wieder ein Jahr älter und habe einmal mehr gezeigt, dass ich physisch noch ein gutes Level habe. Ich bin einfach stolz auf mich, dass so etwas auch an einem nicht so guten Tag, wo ich so lala spiele, trotzdem ziehe", sagte Siegemund, die an ihre kommende Aufgabe noch keinen Gedanken verschwenden wollte: "Ich bin mittlerweile in einem Stadium meiner Karriere, wo ich mir zwei, drei Stunden Zeit nehmen will, das Aktuelle zu genießen."

Vor zwei Jahren hatte die Doppel-Expertin Siegemund (US-Open-Siegerin von 2020) bereits die dritte Einzelrunde in Melbourne erreicht - nun kämpft sie gegen die Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China darum, das erneut zu schaffen.

Gegen die US-Amerikanerin, die mit bis zu 190 Stundenkilometer aufschlug, hatte die Metzingerin anfangs Probleme, riss die Partie aber mit ihrer Erfahrung letztlich an sich. Die deutsche Nummer eins gewann vor den Augen von Bundestrainer Torben Beltz ein Match mit zahlreichen Breaks auf beiden Seiten.

Tatjana Maria hatte sich am Sonntag als erste der drei deutschen Starterinnen mit einem Sieg über Bernarda Pera (USA) für die zweite Runde qualifiziert. Im nächsten Match am Mittwoch wartet auf Maria, die älteste Spielerin im Hauptfeld, nun die Dänin Clara Tauson.

Iga Swiatek und Coco Cauff ohne große Mühe

Die Topfavoritinnen geben sich weiter keine Blöße. Nachdem Titelverteidigerin Aryna Sabalenka aus Belarus ihr Ticket für die zweite Runde gelöst hatte, siegten am Tag danach auch die Polin Iga Swiatek und Coco Gauff (USA) in ihren jeweiligen Auftakt-Matches.

Swiatek schlug Katerina Siniakova mit 6:3, 6:4. Die Weltranglistenzweite brauchte gegen ihre tschechische Kontrahentin nur 1:21 Stunden. In Melbourne wartet Swiatek noch auf einen Turniersieg.

Zuvor hatte sich auch Gauff in der Rod Laver Arena durchgesetzt. Die Weltranglistendritte schlug ihre Landsfrau Sofia Kenin mit 6:3, 6:3. "Ich wusste, dass es schwierig werden würde, aber ich bin zufrieden damit, wie ich gespielt habe", sagte die US-Open-Siegerin von 2023 im Anschluss.

Jannik Sinner trotzt den Debatten

Im Männerfeld hat Titelverteidiger Jannik Sinner hat den anhaltenden Diskussionen um seinen Dopingfall getrotzt und einen letztlich souveränen Auftaktsieg gefeiert. Gegen den teils stark aufspielenden Chilenen Nicolas Jarry gewann der italienische Weltranglistenerste mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:5), 6:1.

Sinner präsentierte sich beim Beginn seiner Jagd auf den dritten Grand-Slam-Titel in den entscheidenden Phasen der Partie hochkonzentriert. Nach 2:40 Stunden verwandelte der 23-Jährige seinen Matchball.

Stefanos Tsitsipas scheitert früh

Der Grieche Stefanos Tsitsipas ist hingegen bereits an seiner Auftakthürde gescheitert. Gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen, die Nummer 42 der Welt, verlor der Weltranglistenelfte, der 2023 das Endspiel in Australien erreicht hatte, mit 5:7, 3:6, 6:2, 4:6.

Tsitsipas ist damit der erste Spieler in der erweiterten Weltspitze, der aus dem Turnier fliegt. Zuletzt war der zweimalige Grand-Slam-Finalist, der 2024 ein wenig den Anschluss nach ganz oben verloren hatte, 2018 in der ersten Runde von Melbourne ausgeschieden - als damals 19-Jähriger.