Australian Open Update Alcaraz, Djokovic, Sabalenka und Gauff im Viertelfinale
Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 8 beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne aktuell und kompakt.
Djokovic wie ein Junger
Novak Djokovic - Jiri Lehecka 6:3 6:4 7:6
Nicht, dass es wirklich eng geworden wäre für Novak Djokovic. Aber im dritten Satz, als sein 14 Jahre jüngerer Gegner Jiri Lehecka, der die ersten beiden Sätze förmlich verschlafen hatte, endlich seine Ehrfurcht ablegte und ihn zu einem echten Duell forderte, musste sich Djokovic ordentlich strecken. Und wie er das tat! Der 37-Jährige rannte, grätschte und rutschte über den Hartplatz, als wäre das Wort Verschleiß nur was für seinen Trainer Andy Murray. Damit ist das Traum-Viertelfinale perfekt: Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz!
Die Farce von Melbourne
Tommy Paul – Alejandro Davidovich Fokina 6:1 6:1 6:1
Das tat weh. Auch das Zuschauen. Alejandro Davidovich Fokina verletzte sich früh im ersten Satz an der Hüfte, spielte aber trotzdem weiter und war fortan nicht mehr konkurrenzfähig. Anstatt aufzugeben quälte sich der Spanier bis zum Ende. Das ehrt ihn, hatte aber mit Tennis nicht mehr viel zu tun. Spaß hat das niemandem gemacht, schade. Die Schwierigkeit für Tommy Paul war, sich nicht ablenken zu lassen und fokussiert zu bleiben. Das tat der Amerikaner und steht nun, nach nicht mal anderthalb Stunden, im Viertelfinale.
Aufgeben ist eine Option
Carlos Alcaraz – Jack Draper 7:5 6:1 Aufgabe Draper
Zwölfeinhalb Stunden Tennis in fünf Tagen, da macht dann auch mal der Muskel eines Profis zu. Der Brite Jack Draper war deshalb gegen den Muster-Athleten Carlos Alcaraz zunehmend chancenlos, griff sich immer öfter an den Oberschenkel und gab dann schließlich nach zwei Sätzen und einer Stunde Spielzeit auf. Damit geriet auch das zweite Achtelfinal-Match bei den Herren zu einer tragischen Veranstaltung. Draper wird als Fünfsatz-Gladiator abreisen, derweil kann Alcaraz einigermaßen ausgeruht auf seinen Viertelfinalgegner warten.
Lehrstunde für die Kronprinzessin
Aryna Sabalenka – Mirra Andreeva 6:1 6:2
Die Titelverteidigerin kommt in Fahrt. Aryna Sabalenka aus Belarus erteilte der 17-jährigen Mirra Andreeva aus Russland eine Lehrstunde in zwei Sätzen. Sabalenka, seit Ende letztes Jahres die Nummer 1 der Weltrangliste, zeigte ihrer legitimen Kronprinzessin schonungslos, wo der Vorhand-Hammer hängt, und zog mit 6:1 und 6:2 ins Viertelfinale ein, wo sie auf Anastasia Pawljutschenkowa trifft, auch Russin aber bald doppelt so alt. Die Handbremse scheint endgültig gelöst bei Sabalenka auf dem Weg zu Titel Nummer drei in Folge bei den Australian Open. Eine Leistung, die zuletzt Monica Seles gelang - von 1991 bis 1993.
Aryna Sabalenka
Ein Stück Himmel
Coco Gauff - Belinda Bencic 5:7 6:2 6:1
Das riesige Dach in der Rod-Laver-Arena, dem größten Stadion der Australian Open, lässt dennoch genug Platz, um in den Himmel zu schauen. Und genau dort blickte die Amerikanerin Coco Gauff hinauf, ballte beide Fäuste so fest es ging und schrie nach Leibeskräften ihren ganzen Siegerstolz raus: "Come ooooooooon!!!“ Zurecht. Die Mitfavoritin auf den Titel hatte soeben eine schwierige Situation meisterhaft gelöst. Nach verlorenem ersten Satz gegen die Schweizerin Belinda Bencic sammelte sich Gauff und spielte ab dann famoses Tennis. Die an Position drei gesetzte Gauff steht damit im Viertelfinale und trifft dort auf die Spanierin Paula Badosa.