ATP-Turnier in Rom Hanfmann gelingt nächste Überraschung - Zverev scheidet aus
Yannick Hanfmann ist beim ATP-Turnier in Rom ins Viertelfinale eingezogen. Gegen den Top-Ten-Spieler Andrej Rublev gewann der Qualifikant in drei Sätzen. Alexander Zverev unterag hingegen Daniil Medwedew und verlor damit auch den Status als deutsche Nummer eins.
Schon der Einzug in die Runde der letzten 16 war für Hanfmann das beste Ergebnis seiner Karriere bei einem Masters-Turnier - und nun steht er in Rom vor einem weiteren Highlight. Im Viertelfinale am Donnerstag trifft der 31-Jährige auf Daniil Medwedew, der Alexander Zverev in zwei Sätzen bezwang.
Hanfmann beendet die Partie mit einem Ass
Gegen Rublev (Nummer sechs der Welt) zeigte Yannick Hanfmann über weite Strecken begeisterndes Tennis und bewies gerade in brenzligen Situation Nervenstärke. Den ersten Satz gewann der deutsche Tennis-Profi im Tie-Break mit 7:6 (7:5), nach dem Verlust des zweiten Durchgangs (4:6) meldete sich Hanfmann zurück und verwertete nach 2:32 Stunden seinen ersten Matchball mit einem Ass zum 6:3 im dritten Satz.
Starker Weg in Rom
Hanfmann hatte sich in Rom über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt. Überraschend setzte er sich dann in Runde zwei gegen den Weltranglisten-Neunten Taylor Fritz aus den USA durch. Dies war erst sein zweiter Erfolg gegen einen Top-10-Spieler. Gegen Rublev folgte sogleich der dritte Sieg.
"Ich bin ein bisschen sprachlos, was das für eine Energieleistung heute war. Dass ich nach drei anstrengenden Spielen hier heute so gewinne, ist unglaublich", sagte Hanfmann bei "Sky": "Mal sehen, wo die Reise noch hingeht. Es wäre schön, wenn ich auf Sascha (Zverev, Anm. d. Red.) treffe, das wäre schon geil."
Zwei Spiele am Tag für Zverev
Doch daraus wurde nichts. Der Olympiasieger aus Hamburg war mit großen Hoffnungen ins brisante Match gegen Daniil Medwedew gegangen. Doch von Beginn an bestimmte der Weltranglisten-Dritte aus Moskau das Spiel und feierte nach 1:56 Stunden mit einem 6:2, 7:6 (7:3) den neunten Sieg im 15. Duell mit Zverev. Es war der zweite Akt des Tages für Zverev.
Am Vormittag hatte er zunächst die Fortsetzung seiner am Montag wegen Regens abgebrochenen Partie gegen den US-Amerikaner Jeffrey John Wolf (USA) mit 6:4, 7:5 für sich entschieden.
Dritte Niederlage gegen Medwedew
Am Abend kassierte Zverev 2023 gegen Medwedew die dritte Pleite in Folge bei einem Masters. Das vergangene Duell in Monte Carlo endete unschön. "Er ist einer der unfairsten Spieler, die wir auf der Welt haben", hatte sich Zverev nach der Achtelfinal-Niederlage über die Mätzchen des früheren US-Open-Siegers geärgert. Beim Masters in Madrid habe es jedoch eine Aussprache gegeben.
In der "ewigen Stadt" blieb das Duell ruhig - bis zum Aufschlagspiel von Medwedew nach dessen Break im zweiten Satz zum 4:3. Er fühlte sich von den Zwischenrufen eines Zuschauers gestört und ließ diesen von der Anlage schicken. Seine Konzentration jedoch war weg, prompt kassierte er das Rebreak zum Ausgleich.
Zuvor hatte Medwedew sein Programm an der Grundlinie gewohnt sicher heruntergespielt, Zverev versuchte vergeblich, mit riskanten Bällen das Spiel an sich zu reißen. Zu viele Fehler waren die Folge. Nach 33 Minuten und zwei Breaks zum 1:0 und 5:2 holte sich Medwedew den ersten Satz. In einer spannenden Schlussphase hatte Medwedew im Tiebreak die besseren Nerven.
Struff neue deutsche Nummer eins
Durch seine Achtelfinal-Niederlage büßt Zverev in der Weltrangliste fünf Plätze ein und wird am kommenden Montag als Nummer 27 direkt hinter Jan-Lennard Struff geführt. Der Warsteiner hatte zuletzt mit seiner Finalteilnahme in Madrid gegen den Spanier Carlos Alcaraz einen Sprung auf Platz 26 gemacht.