America's Cup Historischer Sieg Neuseelands mit "bestem Team der Geschichte"
Neuseeland gelingt mit dem Sieg beim America's Cup Historisches. Die geschlagenen Briten würdigen die "Kiwis" als "das beste Team der Geschichte".
Peter Burling stemmte die mächtige "Auld Mug" in die Höhe, dann konnte die Party beginnen. Mit unzähligen Flaschen Champagner und der legendären Silberkanne im Arm genossen die Neuseeländer um Skipper Burling ihren historischen Triumph beim America's Cup in Barcelona - während sich die Segelwelt fragte: Wer soll die "Kiwis" überhaupt schlagen?
"Sie sind das beste Team der Geschichte des America's Cup", würdigte der viermalige Olympiasieger Sir Ben Ainslie von den geschlagenen Herausforderern Ineos Britannia die Neuseeländer. Die Briten hatten im Kampf um die älteste Sporttrophäe der Welt nochmal alle Kräfte mobilisiert, den entscheidenden Sieg des Team Emirates am Samstag zum 7:2 konnten sie aber nicht mehr verhindern.
"Ein fantastisches Gefühl"
"Es ist ein fantastisches Gefühl", sagte Burling: "Es war die ganze Woche ein harter Kampf, aber es ist ein unglaubliches Ergebnis, und ich bin stolz auf die Art und Weise, wie das Team gekämpft hat." Nach 1995, 2000, 2017 und 2021 sicherte sich Neuseeland zum fünften Mal die Silberkanne "Auld Mug", der Triumph in Barcelona war der dritte nacheinander. Das war vor den "Kiwis" in der 173-jährigen Geschichte des America's Cup noch keinem Team gelungen.
Ainslie lässt Cup-Zukunft offen
Großbritannien muss auch nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten auf den Gewinn des wichtigsten Segelwettbewerbs der Welt warten. Seit dem Jahr 1851, als vor der britischen Isle of Wight erstmals um großes Prestige gesegelt wurde, standen die Briten bei 37 Austragungen 17-mal im Finale, siegen konnten sie aber nie. "Letztendlich hat das bessere Team gewonnen. Für uns wird es nicht das Ende der Reise sein", sagte Ainslie: "Wir kommen immer näher und näher ran."
Seine persönliche Zukunft ließ er aber offen. "Es ist zu früh, um etwas zu sagen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", antwortete der 47-Jährige im Gespräch mit dem Nachrichtenportal "Stuff" auf die Frage, ob er nochmal um den Cup fahren wird.
Neuseeland weit enteilt
Schließlich sind die Aussichten auf den Sieg auch in den kommenden Jahren eher gering. Zu weit sind die Neuseeländer enteilt. Der einwöchige Showdown im Mittelmeer geriet zu einer Machtdemonstration. Nur einen der sechs Finaltage gewannen die Briten. Ansonsten waren Burling und Co. auf der Taihoro nicht nur schneller, sie bewiesen zudem auch das bessere Handling und kamen mit dem Wind besser klar. Gut möglich also, dass Neuseeland seine Siegesserie ausbaut. Die Erfolge des Schweizer Teams Alinghi mit der deutschen Segelikone Jochen Schümann 2003 und 2007 könnten somit zumindest in der nahen Zukunft die einzigen einer europäischen Crew bleiben.