America's Cup Englands Ainslie braucht einen Plan
Der denkbar unglückliche Start in den America's Cup? Abgehakt. Aufgeben? Für Ben Ainslie niemals eine Option. Stattdessen grübelte, analysierte und plante die britische Segelikone am rennfreien Dienstag, wie das Comeback gegen die dominanten Titelverteidiger aus Neuseeland gelingen kann. England liegt 0:4 zurück.
Schließlich war der viermalige Olympiasieger schon einmal an einer großen Sportüberraschung beteiligt. "Es ist eine gute Gelegenheit, einen Tag an Land zu gehen und herauszufinden, wie wir uns verbessern können", sagte der 47-Jährige, nachdem sein Herausforderer-Team von Ineos Britannia auch das vierte Duell gegen die höchst souveränen "Kiwis" um Skipper Peter Burling verloren hatte: "Wir werden hier weitermachen und bis zum Ende pushen. Sie hatten offensichtlich einen starken Start, aber wir können zurückschlagen."
Ainslie und Co. checken nun nochmal alle technischen und taktischen Optionen, um die entscheidenden Prozente herauszuholen. Und haben dabei die Erinnerung an 2013 immer im Hinterkopf. Damals entriss das Oracle Team USA den Neuseeländern nach einem 1:8-Rückstand noch die Trophäe. Ainslie ging bei Rückstand an Bord und hatte seinen Anteil am 9:8-Triumph, der als eines der größten Comebacks in die Geschichtsbücher der Sporthistorie einging.
Neuseeland benötigt nur noch drei Siege
Auch nun bot das spektakuläre Renngeschehen vor Barcelona in den millionenschweren Hightechjachten den Briten durchaus Anlass zur Hoffnung. Der AC75-Foiler von Britannia raste am Montag lange auf Augenhöhe mit der "Taihoro". Doch Burling, der mittlerweile mit 18 Rennsiegen erfolgreichster Segler in der Cup-Geschichte ist, gelingen immer wieder Manöver, die dem Favoriten einen entscheidenden Vorteil einbringen. Sie brauchen nur noch drei Erfolge, um die legendäre Silberkanne wieder mit nach Neuseeland zu nehmen und werden nicht ruhen, bis der letzte Sieg eingefahren ist.
Burling: Druck aufrechterhalten
"Wir müssen über Nacht ein paar Dinge am Boot machen. Es geht darum, den Druck aufrechtzuerhalten", sagte Burling, der seinen dritten AC in Folge gewinnen könnte: "Wir haben das Gefühl, dass wir noch nicht unsere Bestes erreicht haben. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns und wir freuen uns auf die Herausforderung."
Ainslie und Co. holten am Dienstag ihre Jacht aus dem Wasser und werden alles daran setzen, dass die Herausforderung möglichst groß wird. Und beharrlich am nächsten großen Comeback arbeiten.