WDR-Sport Struff scheitert nach Regen-Drama in Wimbledon an Medwedew
Jan-Lennard Struff ist in Wimbledon in der dritten Runde am Russen Daniil Medwedew gescheitert.
Der 34-Jährige aus Warstein unterlag dem Vorjahres-Halbfinalisten Medwedew am Samstagabend mit 1:6, 3:6, 6:4, 6:7 (3:7) und verpasste damit den erstmaligen Achtelfinal-Einzug beim Rasen-Klassiker in London. Die Partie hatte am Freitag begonnen und konnte wegen Regens erst am Samstag beendet werden.
Medvedev zwei Sätze fast fehlerlos
Struff erwischte einen bitteren Start in die Partie und war dem Russen hoffnungslos unterlegen. Die größte Waffe des Warsteiners, der Aufschlag, funktionierte kaum und so hatte der Weltranglisten-Fünfte Medwedew im ersten Satz leichtes Spiel. Der Russe machte kaum Fehler und führte schnell mit 5:0. Nach nur 21 Minuten war der erste Satz mit 6:1 für den Favoriten beendet.
Der Druck des Russen blieb auch zu Beginn des zweiten Satzes hoch: In seinen ersten beiden Aufschlagspielen musste Struff mehrere Breakbälle abwehren. Dennoch hielt er seinen Aufschlag, der jedoch weiterhin nur selten gut funktionierte. Beim Stand 3:3 war es dann jedoch soweit - mit einem guten Return schaffte es Medwedew, Struff den Aufschlag abzunehmen. Danach gab Struff den Satz schnell ab und wirkte weiterhin ideen- und ratlos.
Struff schafft Anschluss
Doch der 32-Jährige kämpfte - und jubelte schließlich erstmalig, als er zum 4:3 ein Break schaffte. Plötzlich schimmerte für die deutsche Nummer zwei wieder Hoffnung auf. Im Anschluss schaffte der Russe das Re-Break, gab dann jedoch seinen Aufschlag wieder ab. Struff bekam so die Möglichkeit, den Satz mit eigenem Aufschlag zu gewinnen - und verkürzte auf 1:2.
Am Samstag wurde die Fortsetzung des Matches durch den Regen mehrfach verschoben. Im vierten Satz konnte Struff am Samstagabend mithalten, doch im Tie-Break bewies Medwedew starke Nerven und setzte sich souverän durch. "Die ersten beiden Sätze waren zu viel Hypothek. Ich habe heute echt gut gespielt, er war im Tiebreak dann aber unglaublich", sagte Struff.
Struff, der bereits 2018 und 2019 in der dritten Runde gestanden hatte, war mit zwei überzeugenden Siegen gegen den Ungarn Fabian Marozsan und den Chinesen Zhang Zhizhen in das Turnier gestartet und hatte sich auch gegen Medwedew trotz einer 1:5-Bilanz etwas ausgerechnet. In Halle/Westfalen war es ihm schon einmal gelungen, den Favoriten auf Rasen zu besiegen.