Gastgeber Preußen unter Druck Münster gegen Paderborn - Derby mit Brisanz
Preußen Münster empfängt in der Zweiten Liga den SC Paderborn zum Derby. Vor allem für die Gastgeber steht viel auf dem Spiel.
Diesem Fußballtag wird sich im Münsterland und dem benachbarten Ostwestfalen kaum jemand entziehen können: Wenn am Freitag (13.09.2024) das Zweitliga-Derby zwischen Preußen Münster und dem SC Paderborn ansteht, wird die Region einen Abend lang vom deutschen Volkssport Nummer eins geprägt sein. Es liegen gerade einmal Luftlinie gut 80 Kilometer zwischen beiden Städten.
Auf der A33, wo es ein paar Kilometer mehr sind, wird am frühen Abend sicherlich eine beträchtliche Autokolonne mit Fanschals in Richtung Hammer Straße in Münster zu beobachten sein. Die Partie ist mit 12.422 Zuschauern ausverkauft, die Tickets, die in den freien Verkauf kamen, waren innerhalb von nur sieben Minuten ausverkauft.
Münster: Fehlstart in die Saison
Es geht für beide Teams um richtig viel: Bei Aufsteiger Münster hatte man sich den Saisonstart ganz sicher anders vorgestellt. Nach vier Spielen konnte Münster bei dem 0:0 gegen Hannover erst ein einziges Pünktchen ergattern. Ansonsten gab's nur Pleiten: 1:3 in Fürth, 0:1 gegen Kaiserslautern, 1:4 in Hamburg. Hinzu kam die saftige 0:5-Niederlage im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart.
Sportchef Ole Kittner, der die Nachfolge vom zum SV Werder abgewanderten Peter Niemeyer übernommen hat, macht aber trotz der vielen Negativerlebnisse Zeichen der Hoffnung aus, wie er im "Kicker" beschrieb: "In den ersten drei Spielen in Fürth, gegen Hannover und gegen Kaiserslautern haben wir mutig agiert und hätten aufgrund der Chancenverhältnisse mehr Punkte einfahren müssen", findet er. Dass es dabei dann auch die klaren Niederlagen gegen Stuttgart und den HSV gegeben habe, finde er "für einen Aufsteiger wenig überraschend".
Standards müssen verbessert werden
Der 36-Jährige hat dabei durchaus Ansätze gefunden, wie alles besser werden kann: "Wir haben über die Hälfte aller Gegentore durch Standardsituationen kassiert. Das ist ärgerlich, aber ein Thema, an dem wir gut arbeiten können."
Nicht so gut konnten die Preußen zuletzt im Training arbeiten, weil sich gleich drei Torhüter verletzt haben und jeweils für ein paar Wochen fehlen. Daher wurde mit Philipp Kühn kurzfristig ein vertragsfreier Torwart eingeladen, an der Hammer Straße mitzutrainieren, um den Engpass aufzufangen.
Paderborn: Voll im Soll
Ganz anders sieht das beim Nachbarn, dem SC Paderborn, aus. Zwei Siege und zwei Unentschieden wurden eingespielt, man steckt ganz vorn mit drin im Tableau.
Dabei macht es offenbar die Mischung zwischen Jung und Alt aus, was den SCP bislang so gut dastehen lässt. Mit Sven Michel (34), Adriano Grimaldi (33) und Raphael Obermair (28) stehen einerseits gestandene Profispieler in der Stammelf. Aber: Es machten zuletzt auch einige ganz junge Kicker auf sich aufmerksam.
Talente streben nach vorn
Beim letzten Punktspiel, dem 0:0 gegen Ulm, standen mit Santiago Castaneda, Aaron Zehnter und Ilyas Ansah drei 19-Jährige im Paderborner Trikot auf dem Feld. Alle kamen in allen bisherigen vier Liga-Spielen zum Einsatz. Zehnter verpasste dabei noch keine einzige Minute in der 2. Liga.
Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Youngster an der Hammer Straße schlagen werden. Denn dort werden sie vor ausverkauftem Haus und einem Hexenkessel bestehen müssen.