2. Bundesliga Max Finkgräfe - gebürtiger Gladbacher und doch ein "typischer FC-Spieler"
Der 1. FC Köln hat mit Max Finkgräfe ein Nachwuchs-Juwel mit starker Form in seinen Reihen. Gegen Bremen droht er aber auszufallen.
Max Finkgräfe ist der Durchstarter beim 1. FC Köln. Am vergangenen Wochenende erzielte der Außenverteidiger in Hoffenheim (1:1) mit einem sehenswerten Freistoß in seinem zwölften Bundesligaspiel sein erstes Tor. Vor dem Spiel gegen Werder Bremen am Freitag (16.02.2024) ist das Nachwuchs-Talent jedoch angeschlagen.
Finkgräfe auf den Spuren von Thielmann
Gerade in den Karnevalstagen tut der 19-Jährige der angeknacksten kölschen Seele mit seiner Spielfreude und seinem kämpferischen Einsatz gut. So einen wie Finkgräfe hat man sich in Köln in den vergangenen Jahren sehnlichst herbei gewünscht. Einen jungen Spieler, der aus der U19 mit kurzem Anlauf den Sprung zu den Profis schafft. Der letzte, dem das gelang, ist Jan Thielmann, mittlerweile 100-facher Bundesligaspieler und seit fünf Jahren fester Bestandteil der Profis.
"Die Fans, die Max noch nicht so kennen werden alle begeistert sein, was für ein bodenständiger Typ ist. Er identifiziert sich mit dem Verein zu 100 Prozent", sagt Kölns U19-Trainer Stefan Ruthenbeck über seinen Schützling. Dabei lebt und spielt Finkgräfe erst seit knapp zweieinhalb Jahren in Köln.
Stationen in Düsseldorf, Dortmund und Gladbach
Finkgräfe, ausgerechnet in Mönchengladbach geboren, hat bereits die Nachwuchsleistungszentren (NLZ) von Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach hinter sich. Im Sommer 2021 wechselte der Linksfuß vom Düsseldorfer Verein SG Unterrath zum FC in die U19.
"Max ist eigentlich ein typischer FC-Spieler. Jemand, den wir aus einem anderen NLZ gezogen haben. Viele haben gedacht, aus dem wird nichts. Wir haben es geschafft, die nächsten Schritte einzuleiten", sagt Ruthenbeck. Einer dieser Schritte war es, ihn von der U19 direkt zu den Profis zu holen. Noch im vergangenen Jahr hatte Finkgräfe einen großen Anteil am Pokalsieg der U19. In der aktuellen Saison spielt der 19-Jährige häufiger für die Profis (12) als für die U21 (8).
Körperlich und mental reif für die Bundesliga
"Er ist in Sachen Athletik extrem weit, er kann die Intensität, die im Profifußball und in der Bundesliga gefragt ist, mitgehen. Er ist extrem dynamisch, bringt einen guten Körper mit und hat somit die Stabilität auch dann diese Zweikämpfe zu führen", sagt U21-Trainer Evangelos Sbonias.
Und auch mental scheint der Youngster eine große Stärke mitzubringen. "Er geht gut mit den Dingen um, ist sehr kritisch mit sich selbst, in der ein oder anderen Situation vielleicht sogar auch ein Stück weit zu kritisch. Das ist ein großes Plus, das er mitbringt", sagt Sbonias und wird von Kölns Chef-Trainer Timo Schultz bestätigt: "Max ist ein sehr aufgeräumter Typ, der mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben wird."
Kessler nimmt Wechselsorgen: "Er reitet nicht vom Hof"
Vor dem Spiel gegen Bremen äußerte sich auch der Leiter Lizenzfußball, Thomas Kessler, nochmal zum Youngster: "Max hatte gegen Hoffenheim einige Situationen, wo er noch gegen einen starken Stürmer dazulernen muss. Trotzdem sind wir mit ihm sehr zufrieden. Er hat die Verletzung von Leart Paqarada genutzt, um auf Spielpraxis zu kommen und sich sehr gut entwickelt."
Zu Vertagsinhalten wollte er sich nicht äußern. Dennoch gab Kessler bei Finkgräfe, dessen Vertrag 2025 ausläuft, vorerst Entwarnung: "Es muss keiner die Sorge haben, dass er uns im Sommer vom Hof reitet." Selbst bei einem Abstieg soll Finkgräfe zum Gerüst eines neuen Teams gehören.
Einsatz am Freitag gegen Bremen noch fraglich
Nachdem Finkgräfe am Sonntag kurz vor Schluss mit lädiertem Knöchel ausgewechselt werden musste, ist ein Einsatz am Freitag im Heimspiel gegen Werder Bremen noch offen. Auch am Mittwoch konnte Trainer Schultz keine eindeutige Aussage treffen. Fest steht, dass ein Ausfall des Durchstarters schon jetzt eine Lücke bei den abstiegsbedrohten Kölnern hinterlassen würde.