Verdienter Sieg Stuttgarts Leweling mit Traumtag gegen Bratislava
Eine vor allem im ersten Spielabschnitt solide Leistung und ein glänzend aufgelegter Jamie Leweling haben dem VfB Stuttgart einen verdienten 3:1 (2:0)-Erfolg bei Slovan Bratislava beschert. Mit diesem Erfolg sind die Schwaben auf einen Platz für die Play-offs vorgerutscht. In der Schlussphase war es noch einmal kurz spannend geworden, dann aber machten der VfB den berühmten Deckel drauf.
Für die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale bräuchten die Stuttgarter im letzten Spiel gegen Paris Saint-Germain (29.01.25, 21.00 Uhr) zwingend einen Sieg, aber auch dann wäre ein direkter Startplatz nicht gesichert.
Die Stuttgarter schafften durch Jamie Leweling (12.) gegen bislang noch punktlose Slowaken die frühe Führung, der Ex-Unioner war es auch, der noch vor der Pause das 2:0 erzielte. Tief in der zweiten Hälfte erzielte Idjessi Metsoko den Anschlusstreffer (85.), doch Fabian Rieder beruhigte die Nerven der VfB-Fans (87.).
Leweling "sehr glücklich" über erste Europa-Pokal-Tore
"Heute war ein sehr wichtiges Spiel. Wir mussten eigentlich gewinnen, damit wir nächste Woche gegen Paris sozusagen ein keines Finale haben", sagte Matchwinner Leweling, der sich zudem über seine ersten beiden Europapokal-Tore freuen durfte: "Ich bin sehr glücklich." Sein wie gewohnt humorig aufgelegter Offensivpartner Deniz Undav brachte bereits den Ballon d'Or für Leweling ins Spiel: "Wenn du zwei Ballkontakte hast und zwei Tore machst, hast du es verdient", witzelte er, um dann lobend zu ergänzen: "Er bringt uns viel Energie, vorne wie hinten."
Konzentrierter Beginn der Schwaben
Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß nahm ihren Schwung aus dem perfekten Jahresbeginn in der Liga direkt mit in die Slowakei. Chris Führich verwertete ein Zuspiel schnell von Leweling in der Nähe des linken Pfostens, scheiterte aber aus spitzem Winkel und kurzer Distanz an Slovan-Schlussmann Dominik Takac (2.). Stuttgart drückte weiter und wurde belohnt.
Dafür brauchte es allerdings etwas Glück, als Deniz Undav einen deutlich abgefälschten Steilpass erlief, von halblinks quer auf Leweling passte, der aus Mittelstürmerposition vollendete. Danach blieben die Deutschen spielbestimmend, ohne aber sich Torchancen erarbeiten zu können.
Doch als die defensiv geforderten Gastgeber etwas mutiger nach vorne spielte, schlug Leweling zum zweiten Mal zu. Einen Schuss von Enzo Millot parierte Takac zwar, aber der Ball kullerte vor die Füße von Leweling, der den Ball aber nicht richtig traf. Dem Kullerball hechtete der wieselflinke Keeper zwar noch hinterher, konnte ihn aber nicht von der Linie kratzen. Kurz überprüfte der VAR die Szene, dann aber zählte der Treffer.
Nach der Pause unkonzentriert
Mit der sicheren Führung im Rücken wollten die Stuttgarter nach dem Seitenwechsel schnell erhöhen und den Sieg absichern. Doch Millot verpasste eine schöne Flanke von Maxi Mittelstädt knapp, Undav scheiterte mit einem Lupfer - und der VfB verlor die Konzentration.
Slovan aber indes blieb schwach. Zwar mühte sich besonders der frühere Nürnberger Robert Mak, aber übertölpeln ließ sich die VfB-Abwehr nicht. Applaus brandete unter den 22.500 Fans im Stadion der slowakischen Hauptstadt um die 60. Minute aus, als Slovan sich die ersten beiden Eckbälle der Partie erarbeiten konnte. Doch zum einen blieben die Hereingaben von links harmlos, den Rest erledigte VfB-Tormann Alexander Nübel.
Mittelstädt lässt aus, Undav an den Pfosten
Ab der 65. Minute hatte sich Stuttgart dann wieder sortiert. Allerdings ließ der VfB zwei Hochkaräter liegen: Zuerst schoss Mittelstädt bei einem Konter unbedrängt Takac an (65.), wenig später setzte Undav den Ball an den rechten Pfosten. Trotz des Vorsprungs machte sich beim Bundesliga-Vierten Unsicherheit breit.
Denn in der Schlussviertelstunde drängte Bratislava zunehmend aufs Stuttgarter Tor, Nübel musste immerhin einmal ernsthafter eingreifen. Wieder ließ Stuttgart durch den eingewechselten Ermendin Demirovic einen Großchance liegen, als er im Eins-gegen-eins am starken Takac scheiterte.
Ereignisse überschlagen sich
Kurz vor dem Ende überschlugen sich dann die Ereignisse: Zuerst setzte sich Metsoko bei einem schnell gespielten Angriff gut durch und überwand Nübel mit einem Flachschuss. Aber nur zwei Minuten später schlug Stuttgart zurück. Der ebenfalls eingewechselte Rieder schoss in halbrechter Position unhaltbar, nachdem die Gäste bei einem Konter vier gegen zwei diesmal die Nerven behielten und Mittelstädt Rieder freistehen sah. Der Sieg geriet auch in der dreiminütigen Nachspielzeit nicht mehr in Gefahr.