
WDR-Sport Hochrisikospiel: Großeinsatz für Polizei bei RWE gegen Hansa Rostock
In Essen steigt heute am Sonntag das Hochrisikospiel zwischen Rot-Weiss Essen und Hansa Rostock. Beim Hinspiel hatte es heftige Krawalle gegeben. Sogar Toiletten im Stadion werden jetzt überwacht.
Drittligist Rot-Weiss Essen spielt heute Abend (06.04) gegen Hansa Rostock. Eigentlich erst einmal nur ein Fußballspiel wie jedes andere. Aber mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, weil die Anhänger beider Vereine als verfeindet und besonders gewaltbereit gelten. Die extremen Ausschreitungen vor dem Hinspiel beider Teams im Oktober haben die Lage jedoch noch einmal verschärft.
Massive Sicherheitsvorkehrungen im Essener Stadion
Die Polizei wird so präsent sein, wie wohl bei keinem anderen Heimspiel von RWE in dieser Saison. Die Zahl der Ordner im Stadion wurde massiv erhöht, unter anderem um verschärfte Einlasskontrollen durchführen zu können. Für Gästefans aus Rostock gilt im Stadion an der Hafenstraße ein Alkoholverbot. Es durften nur 1900 Karten an Hansa Fans verkauft werden und hier auch nur Stehplätze. Die Anreise der Rostocker Fans wird engmaschig durch die Bundespolizei überwacht und begleitet.
Sogar die Toiletten im Gästeblock werden überwacht
Die wohl ungewöhnlichste Maßnahme ist jedoch die Überwachung der Gästetoiletten im Stadion. Hansa Rostock schickt ein Team mit nach Essen, das ein Auge auf die Sanitäranlagen haben soll, um Vandalismus und Zerstörung zu verhindern. Alle Maßnahmen haben die beiden Vereine gemeinsam mit der Polizei abgestimmt.
Krawalle im Fanzug im Oktober

Verwüstung im Gästeblock des Aachener Tivoli
Die Gründe dafür sind krass: Im Oktober hatte es einen Angriff durch Hansa Rostock Anhänger auf einen Fanzug voller Essener Fans gegeben, die auf dem Weg zum Hinspiel in Rostock waren. Bilder und Videos davon sorgten bundesweit für Entsetzen. Der Zug war auf freiem Feld per Notbremse angehalten worden. Es flogen Steine auf Waggons, in denen Familien mit Kindern saßen. Draußen kam es zu heftigen Schlägereien. Monate später gab es eine Razzia der Bundespolizei bei RWE und Rostock Anhängern, die beteiligt gewesen sein sollen. Gefunden wurden unter anderem Kugelbomben, Waffen und Pyro. Und in Aachen hatten Rostocker Fans zuletzt die Gästetribüne und die Toiletten komplett verwüstet.
Angst vor neuen Verabredungen zu Gewalt
Die Bundespolizei geht davon aus, dass sich Essener und Rostocker Hooligans damals gezielt zu der Aktion mit dem Zug verabredet hatten. Und es ist nicht auszuschließen, dass es heute wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Die Fans, die heute einfach nur friedlich Fußball gucken wollen, werden auf jeden Fall sehen und spüren, dass dieses Spiel leider nicht nur eine sportliche Komponente hat.
Unsere Quellen:
Über das Thema berichten wir am 06.04 auch im Radio, WDR 2 Aktuell.