Borussia-Vertrag aufgelöst Christoph Kramer - Abschied mit Tränen
Christoph Kramer verlässt Borussia Mönchengladbach - ein Jahr vor Vertragsende einigten sich die Parteien auf eine Trennung. Was für Tränen beim Weltmeister sorgte.
Zum Abschied von seinem Herzensclub vergoss Christoph Kramer Tränen. "Ich bin gerade sehr traurig. Abschiede kann ich leider nicht gut", kommentierte der schluchzende Fußball-Weltmeister von 2014 in einem von Borussia Mönchengladbach verbreiteten Video, in dem er das Ende seiner rund zehnjährigen Zeit beim Fußball-Bundesligisten verkündete.
Die Trennung kam zwar wenig überraschend, fiel dem 33-Jährigen aber sichtbar schwer. "Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich nicht weine. Aber es geht gerade nicht anders. Ich bin hier jeden Tag mit einem Lächeln hingefahren. Ich habe unzählige Erinnerungen, die ich niemals missen möchte."
Thomas Müller fragt: "Angstgegner ade?"
Etliche frühere Mitspieler wie Lars Stindl und auch Profis anderer Klubs kommentierten Kramers Ankündigung in den Sozialen Netzwerken. So schrieb Thomas Müller, der in Rio zusammen mit Kramer Weltmeister geworden war und mit dem FC Bayern häufig gegen die Gladbacher verlor: "War immer ein Fest dich und deine Dribblings auf der 6 zu jagen. Angstgegner ade?"
Laufender Vertrag aufgelöst
Die vorzeitige Trennung zwischen Verein und Spieler ist nach längeren Verhandlungen perfekt. Wie die Borussia mitteilte, wurde der bis zum 30. Juni 2025 laufende Vertrag aufgelöst. "Chris ist während seiner Zeit bei uns zu einer echten Identifikationsfigur dieses Vereins geworden und war in den zurückliegenden Jahren eins der Gesichter, die Borussia Mönchengladbach geprägt haben, dafür gilt ihm unser Dank", sagte Sportdirektor Roland Virkus.
Kramer spielte insgesamt zehn Jahre am Niederrhein und zwischendurch ein Jahr für Bayer Leverkusen. Seit 2018 ist er bei Welt- oder Europameisterschaften auch als TV-Fachmann beim ZDF beschäftigt und gilt als einer der besten Experten beim Sender.
Kramer hatte nur zwei Spiele in der Startelf
Sportlich hat der defensive Mittelfeldspieler allerdings unter Borussias Trainer Gerardo Seoane einen schweren Stand und teamintern große Konkurrenz. Schon unmittelbar nach Ende der vergangenen Spielzeit wurde Kramer in mehreren Gesprächen mitgeteilt, dass sich seine ohnehin verringerte Spielzeit wohl nicht erhöhen wird. In der abgelaufenen Saison kam Kramer nur auf 16 Pflichtspieleinsätze und stand nur zweimal in der Startelf.
Erste Gespräche über eine vorzeitige Trennung führten wohl auch wegen seines lukrativen Vertrages zu keinem Ergebnis. Nun hat man sich kurz vor Beginn der neuen Serie geeinigt. Über die Modalitäten und einem möglichen neuen Club wurde nichts bekannt. "Ich bin zehn Jahre lang mit einem Lächeln im Gesicht zum Borussia-Park gefahren und habe nie einen Hehl daraus gemacht, was mir dieser Verein, seine Fans und seine Mitarbeiter bedeuten", sagt Kramer. "Die Reise mit Borussia war unglaublich und einmalig. Leider ist sie nun zu Ende, aber ich freue mich auch auf das, was vor mir liegt", sagte Kramer.