
WDR-Sport Arminia: Termine ohne Ende und den SC Verl vor der Brust
Für Drittligist Arminia Bielefeld beginnt mit dem Ostwestfalenduell am Samstag beim SC Verl (16.30 Uhr) eine herausfordernde Serie von vier wichtigen Spielen in elf Tagen.
Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat hatte vor dem Nachbarschafts-Duell gute Kunde in Sachen Personal. Neben dem langzeitverletzten Roberts Uldrikis fällt nur noch Innenverteidiger Joel Felix aus, der an Wadenproblemen laboriert. Alle anderen, die zuletzt etwas kürzertreten mussten oder angeschlagen warem, sind laut Mitch Kniat bereit für die Verl-Partie. Schon jüngst beim 4:1 gegen Stuttgart hatte der hochgewachsene Däne gelbgesperrt gefehlt. Da hatte die umformierte Abwehr um Leon Schneider und Maximilian Großer jedoch gut harmoniert.
Verl, Saarbrücken, Osnabrück und Siegen in elf Tagen
Ohnehin werden die Arminen in den kommenden Wochen öfters rotieren müssen, denn der DSC-Spielplan hat es in sich. Bis zum 19. März absolvieren die Bielefelder in der Liga sowie im Halbfinale des Westfalenpokals vier Spiele in elf Tagen - und die Gegner der kommenden Woche haben es in sich.
Zunächst beim Tabellenachten Verl, drei Tage später kommt der derzeitige Dritte 1. FC Saarbrücken auf die Alm, den es mit einem Sieg einzuholen gilt. Um dann am Samstag beim VfL Osnabrück zu bestehen, dem besten Rückrundenteam mit fünf Siegen und zwei Remis in sieben Spielen. In allen Partien ist höchste Konzentration, Kampf- und Laufbereitschaft vonnöten, um den Rückstand auf die Aufstiegsplätze zumindest nicht anwachsen zu lassen.
Keine langen Reisen
Die Liga geht danach zwei Wochen in Länderspielpause, doch während sich die meisten Teams ausruhen können, steht für die Ostwestfalen noch das Halbfinale im Westfalenpokal beim Oberligisten Sportfreunden Siegen an, das vier Tage nach der Osnabrück-Partie ausgetragen wird.
Immerhin: Für alle vier Partien werden die Bielefelder in Hin- und Rückfahrt insgesamt weniger Kilometer fahren müssen, als sie bei der Anreise zum Auswärtsspiel nach Unterhaching benötigen würden.
Kniat: "Von der ersten Minute da sein"
"Kilometer fressen" werden die Spieler da schon eher auf dem Rasen. Denn die Spielweise der Bielefelder ist lauf- und kraftintensiv. Das hohe Pressing, das aggressive Nachsetzen, die schnellen Gegenstöße: So wie zuletzt soll es auch beim ostwestfälischen Nachbarn funktionieren.
"Wir müssen Verl gegen den Ball vor schwere Aufgaben stellen und sie schnell unter Druck setzen", sagt Kniat und fügt an: "Dafür müssen wir von der ersten Minute an da sein, denn sie sind eine unangenehme und spielstarke Mannschaft, die gerne den Ball hat und damit auch sehr gut umgehen kann, wenn man sie lässt."
DSC startet im April mit zwei Englischen Wochen
Das Heimspiel gegen die U23 von Hannover 96 am 29. März ist dann der Auftakt einer weiteren Serie von fünf Partien in 15 Tagen. Wenige Tage später kommt es zur Halbfinalpartie gegen Bayer Leverkusen (1. April), auf das der Verein und die gesamte Region hinfiebert und bei dem die Ostwestfalen alles hineinlegen werden, um sich gegen den hochfavorisierten Deutschen Meister dem Traum vom Pokalfinale zu erfüllen.
Bis zum Wochenende 12./13. April folgen dann die Partien in Aachen, gegen Wiesbaden und bei Viktoria Köln, ehe es bis Saisonende Mitte Mai im wöchentlichen Turnus weitergeht.
Kompliziert würde es werden, sollte der DSC in beiden Pokalwettbewerben das Finale erreichen, denn beide Endspiele sind für den 24. Mai terminiert. Sollte die Arminia dann nach dem 38. Spieltag am 17. Mai in der 3. Liga auch noch den dritten Platz belegen, wäre das Terminchaos komplett, denn dann stünden rund um die Pokalendspiele auch noch die Relegationspartien zur 2. Bundesliga an.
Heranführen der Talente kann noch wichtig werden
Doch solche Rechenspiele will Mitch Kniat gar nicht an sich heranlassen: "Wir schauen nur auf uns und machen uns keine Gedanken über die kommenden Spiele oder Gegner. Das gilt auch für die Tabelle. Ich schaue da nicht drauf, die Jungs auch nicht. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und so gehen wir die Herausforderungen auch an." Wohlwissend, dass die Saison noch kräfteraubend wird. Wohlwissend aber auch, dass weitere Erfolge neue Kräfte freisetzen können.

Arminia-Talent Justin Lukas setzt sich hier gegen Münchens Jesper Verlaat durch.
Das Heranführen der hochveranlagten Nachwuchstalente Daniel Richter (16), Max Lippert (18) und Justin Lukas (19), die in dieser Spielzeit bereits zu je einem Kurzeinsatz in der Liga kamen, kann da noch eine wichtige Rolle spielen. Gerade wenn einige der gesetzten Profis mal durchschnaufen müssen, könnten die jungen Kicker als Backup bereitstehen. Dass das funktionieren kann, bewiesen die Bielefelder bereits mit Daniel Sumbu, der sich in der Hinrunde mit starken Leistungen derart in das Schaufenster gespielt hatte, so dass Sturm Graz ihn im Winter unbedingt verpflichten wollte und bereit war, eine Million Euro für den bis dahin nur in sechs Drittligaspielen in Erscheinung getretenen Rechtsaußen hinzublättern.
Schon am Dienstag geht es weiter
Nun geht es erst einmal zum Nachbarn ins 20 Kilometer entfernte Verl, der nach einer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage zuletzt in der Liga dreimal sieglos blieb, zuvor bereits im Westfalenpokal gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen ausgeschieden war.
Doch Kniat will den Gegner, bei dem er 2022/23 als Trainer wirkte, nicht unterschätzen und spricht von einer "unangenehmen und spielstarken Mannschaft, die gerne den Ball hat und damit auch sehr gut umgehen kann, wenn man sie lässt. In Verl wird seit Jahren eine gute Arbeit geleistet und es ist kein Zufall, dass sie sich über diese Zeit zu einem festen Bestandteil der 3. Liga entwickelt haben."
Für beide Teams geht es schon am Dienstag weiter. Während der SCV zum Tabellenschlusslicht SpVgg Unterhaching reist, empfängt die Arminia (wie bereits erwähnt) den 1. FC Saarbrücken zum wichtigen Topspiel (Anpfiff jeweils um 19 Uhr).
Unsere Quellen:
- arminia.de
- WDR Sport-Redaktion