Fußball | Bundesliga VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "Gebrauchter Abend für uns"
Der VfB Stuttgart ist im Spitzenspiel der Bundesliga beim FC Bayern chancenlos. Im Interview mit SWR Sport spricht VfB-Trainer Sebastian Hoeneß über die Gründe für die Niederlage.
Der Rekordmeister war an diesem Abend eine Nummer zu groß: Der VfB Stuttgart hat die Partie beim FC Bayern München mit 0:3 (0:1) verloren. Die Schwaben lagen bereits nach gut 80 Sekunden zurück und müssen den Kontakt zur Tabellenspitze abreißen lassen.
SWR Sport: Nach einem 0:3 in München, wie sieht da die Gemütslage aus?
Sebastian Hoeneß: Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben uns ein bisschen mehr vorgenommen, als wir heute gezeigt haben - um präzise zu sein: viel mehr. Es ist denkbar ungünstig losgegangen. Ich weiß nicht, ob das was mit uns gemacht hat. Aber es hat wunderbar gepasst in die Idee des Gegners, uns den Ball zu überlassen. Wir konnten heute nicht so viel mit dem Ball anfangen, waren zu langsam. Und dadurch auch nicht aktiv bei Ballverlust, wir hatten nicht immer eine gute Struktur. Es war ein hochverdienter Sieg der Bayern. Und das ärgert uns.
Inwiefern hat das frühe Gegentor die Psychologie des Spiels verändert?
Du fährst nach München, nimmst dir was vor und nach 80 Sekunden verändert sich komplett die Ausgangslage. Gefühlt mussten wir dann kommen. Die Bayern konnten voll in ihrem Matchplan spielen und haben das gut gemacht, während wir es nicht gut gemacht haben. Deshalb kann man es nicht vom Spiel trennen. Und trotzdem war da noch genug Zeit, um einen anderen Spielverlauf zu kreieren. Das haben wir nicht geschafft, weil wir in zu vielen Phasen nicht gut genug waren.
Es wurde viel über Ihre Rückkehr nach München gesprochen. Inwiefern ging es heute auch darum oder ging es nur ums Spiel?
Mir ging es nur ums Spiel. Natürlich ist das kein normales Spiel für mich gewesen, aber irgendwann kommt der Punkt, wo es nur um das Spiel geht. Wo es nur darum geht, sich gut vorzubereiten, eine gute Idee zu entwickeln, um eine gute Leistung zu zeigen und möglicherweise etwas mitzunehmen. Das ist alles, was zählt und das haben wir heute leider nicht geschafft.
Es steht noch ein Spiel aus. Inwiefern können Sie jetzt schon auf die Halbserie zurückschauen oder sind Sie noch nicht bereit dazu?
Bin ich noch nicht. Dazu ist das Spiel auch noch nicht weit genug weg. Jetzt geht es darum, das Spiel zu analysieren, die richtigen Schlüsse zu ziehen und am Mittwoch (gegen den FC Augsburg, Anm. d. Red.) wieder eine richtig gute Leistung zu zeigen. Das ist das Ziel und dann können wir gerne über alles weitere sprechen.
Was muss am Mittwoch anders laufen als heute?
Es wird erstmal ein komplett anderes Spiel. Deshalb ist es schwer, das zu vergleichen. Aber natürlich müssen wir in vielen Dingen besser sein. Wir müssen schneller spielen, aktiver sein, im Gegenpressing mehr auf dem Sprung, brauchen eine bessere Struktur nach Ballverlusten. Das sind die Themen, die mir auf Anhieb einfallen. Und klar, wir brauchen ein bisschen mehr Durchschlagskraft vorne. Aber wie gesagt: Ich glaube, da hängen einfach alle Phasen miteinander zusammen. Es war ein gebrauchter Abend für uns heute. Das müssen wir akzeptieren, auch wenn es sehr schwer fällt. Es ist dann mal so und kann in München so laufen. Ich habe mir erhofft, dass wir es länger offen gestalten können, dass wir mitspielen können. Das haben wir nicht geschafft. Aber wir werden am Mittwoch versuchen, es besser zu machen.
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Sendung am So., 17.12.2023 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR