Baseball | Stuttgart Veranstalter von Baseball-Turnier: Team Israel wurde nicht ausgeschlossen
Dass ein israelisches Team von Jugend-Baseballern wohl nicht bei einem Turnier in Stuttgart starten kann, sorgt für Aufsehen. Laut Ausrichter handelt es sich aber nicht um eine Ausladung.
Ein Bericht über den Ausschluss israelischer Baseballer von einem Turnier in Stuttgart sorgt in Israel für Wirbel. Wie der Fernsehsender Channel 12 berichtet, soll eine Jugendmannschaft von dem internationalen Wettkampf, der Ende April und Anfang Mai in Stuttgart stattfindet, wieder ausgeladen worden sein. Auf Anfrage verwies die Turnierleitung auf die weltweit agierende Jugendbaseball-Organisation Pony ("Protect Our Neighborhood Youth"), die die Nicht-Teilnahme mit einer Überbuchung der Veranstaltung begründete.
Die Behauptung, dass Pony oder die Turnierleitung in Stuttgart gegenüber Israel voreingenommen seien oder ihre Sorgfaltspflicht für die Teilnahme verweigert hätten, sei "eine gefährliche und falsche Darstellung", wird Pony-Präsident Abraham Key in einem Statement zitiert: "Israel hat alle Verfahren zur Teilnahme befolgt und steht auf der Warteliste für die Teilnahme."
Turnier-Ausrichter Fink: "Israel wurde nicht ausgeschlossen"
Die Organisatoren des Jugend-Baseball-Turniers in Stuttgart haben nun die Medienberichte über einen angeblichen Ausschluss der israelischen Mannschaft zurückgewiesen. "Das Team Israel ist nicht vom Turnier ausgeschlossen worden", sagte der Turnier-Ausrichter Andre Fink am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Stuttgart. Fink verwies zudem auf das Statement von Abraham Key, in dem der Pony-President erklärte: "Zu unterstellen, dass Pony eine Einladung an Israel zur Teilnahme an den Meisterschaften in Stuttgart abgelehnt oder zurückgezogen habe, ist falsch."
Fink erläuterte weiter: "Wir haben normalerweise acht Teams im Turnier, dieses Jahr unter höchsten Anstrengungen auf zehn Teams erweitert, da der Andrang mit 15 Bewerbungen sehr groß ist." Und fügte hinzu: "Team Israel ist nun auf Platz 11, also dem ersten Wartelisten-Platz, falls noch ein Teilnehmer abspringt." Seitens der Veranstalter und Bewerber seien "alle Vorgänge korrekt abgelaufen".
Bericht über Sicherheitsbedenken
Channel 12 hatte zuvor berichtet, dass der Ausschluss mit der aktuellen politischen Situation rund um den Nahost-Konflikt begründet worden sein soll. Dem Bericht zufolge sollen sich die Veranstalter um die Sicherheit des Baseball-Teams außerhalb der Wettkampfstätten sorgen.
Als Vergleich werden die heftigen antiisraelischen Ausschreitungen rund um das Fußballspiel von Maccabi Tel Aviv bei Ajax Amsterdam im November genannt. Rund um die Europa-League-Partie hatten propalästinensische Randalierer israelische Fans attackiert. Auch Maccabi-Anhänger waren nach Angaben der Polizei damals gewalttätig gewesen.
Unverständnis in Israel
Man sei zutiefst schockiert und verletzt von der ungerechten und unsportlichen Entscheidung, sagte der Präsident des israelischen Baseball-Verbandes Jordy Alter laut Channel 12. Den jungen Athleten aufgrund hypothetischer Szenarien und potenzieller Risiken die Möglichkeit zu verweigern, an Wettkämpfen teilzunehmen, sei unfair und inakzeptabel. Gegen diese Aussagen stellen sich nun Key und Fink, die gleichermaßen beteuern, dass es weder eine Ausladung noch einen Auschluss des israelischen Teams gegeben habe.
Worum geht's bei diesem Turnier?
Vom 30. April bis zum 4. Mai diesen Jahres findet im Ballpark bei den Stuttgarts Reds des TV Cannstatt das "Palomino European Zone Tournament" für U18-Mannschaften statt. Europas Baseball-Nachwuchs spielt dabei um das Ticket für die "PALOMINO World Series" in den USA. In diesem Qualifikationsturnier spielen acht Mannschaften. Nur der Sieger fährt in die USA.
Sendung am Mi., 12.2.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg
