
Heimpremiere von Lechleiter Ulm schöpft Hoffnung auf den Klassenverbleib
Der SSV Ulm hat am 27. Spieltag der 2. Bundesliga mit einem knappen Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 wieder Hoffnung im Abstiegskampf der 2. Liga geschöpft. Die Ulmer gewannen am Freitagabend mit 2:1 (0:0).
Es war der das erste Heimspiel unter dem neuen Coach Robert Lechleiter, der damit in seinem zweiten Spiel den vierten Zähler einsammelte. In Karlsruhe hatten die "Spatzen" zuletzt ein 0:0 erreicht.
Nach der torlosen ersten Hälfte erzielte Lucas Röser die Führung für die Ulmer (50. Minute), nur sieben Minuten später erhöhte Oliver Batista-Meier mit einem mächtigen Distanzschuss (57.). Doch Darmstadt ließ sich nicht hängen und stellte durch Clemens Riedel den Anschlusstreffer her (68.).
Ulms Lechleiter freut sich, Darmstadts Kohfeldt übt Kritik
Ulms Trainer Lechleiter freute sich anschließend am Sportschau-Mikrofon: "Wir sind sehr glücklich, die Jungs haben das mit der Unterstützung der Fans mit Bravour gelöst. Wir wussten, dass wir hinten dran sind und Punkte brauchen - für den ganzen SSV Ulm war das ein unheimlich wichtiger Sieg."
Bei den "Lilien" haderte Coach Florian Kohfeldt: "Es war eine verdiente Niederlage, obwohl durchaus Chancen da waren. Das muss aber jetzt ganz schnell in die Köpfe der Spieler, denn ich habe das Gefühl, dass das Bewusstsein für die Situation nicht ganz da ist."
Nervöser Beginn und lange keine Tore
Beide Mannschaften zeigten im ersten Spielabschnitt nur wenig Mut zum Risiko. Die ersten Minuten waren auf beiden Seiten von vielen Ballverlusten geprägt. Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe die Gastgeber zum ersten Mal vor dem Tor der Darmstädter auftauchten. Clemens Riedel blockte den Vorstoß, lenkte den Ball aber beinahe in den eigenen Kasten.
Die "Lilien" aus Hessen hatten erst kurz vor der Pause ihre besten Szenen - aber das waren dann gleich Hochkaräter: Sergio López zog nach schönem Kombinationsspiel aus etwa zwölf Metern ab. Niclas Thiede im Kasten der Gastgeber ließ bei seiner Abwehr nach vorne klatschen, wo Mittelstürmer Isac Lidberg lauerte. Aber der Darmstädter traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten, auch, weil Thiede noch die Fingerspitzen am Ball hatte.
Ulm macht's zweimal
Die Darmstädter dürften sich über diese vergebenen Chancen im Nachhinein sehr ärgern - denn Ulm schoss sich kurz nach dem Seitenwechsel in Führung. Bastian Allgeier flankte von rechts, Röser sprang am kurzen Pfosten artistisch zum Ball und lenkte ihn ins Darmstädter Tor.
Und wenig später klingelte es gleich noch mal im Tor der Hessen: Oliver Batista-Meier produzierte einen "Strahl" aus halblinker Position, Marcel Schuhen im Tor der Gäste war erneut machtlos gegen den über 100 km/h schnellen Schuss.
Plötzlich ist Darmstadt wieder da
Als die Mehrzahl der Zuschauer ihren SSV bereits auf der Siegerstraße wähnten, meldete sich Darmstadt 98 zurück: Nach einer Hereingabe von Guille Bueno stieg Riedel zum Kopfball hoch und verkürzte. Die Gäste hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und erhöhten den Druck.
Die Fans der "Lilien" unterstützten nach Leibeskräften, Ulms Fans brauchten einen Moment, um die lautstarken Anfeuerungsrufe zu übertönen. Das Donaustadion brodelte.
In der sechsminütigen Nachspielzeit war Thiede mehrfach gefordert - aber immer wieder zeigte der Keeper bei hohen Bällen keine Schwächen. Einen Konter zum möglichen 3:1 ließen die Ulmer dann Sekunden vor dem Ende liegen. Dann pfiff Schiedsrichter Robert Kampka ab. Ulm jubelte.
Ulm auf Schalke, Darmstadt gegen Fürth
Ulm ist am Sonntagnachmittag auf Schalke zu Gast (13.30 Uhr). Darmstadt empfängt am Samstagmittag Greuther Fürth (13.00 Uhr).