
Heimsieg gegen KSC Reeses Doppelpack beruhigt Herthas Nerven weiter
Mit dem zweiten Sieg in Folge verschafft sich Hertha BSC in der 2. Fußball-Bundesliga weiter Luft im Abstiegskampf. Beim 3:1 (1:0) am Samstag gegen den Karlsruher SC konnten sich die Berliner mal wieder voll auf Fabian Reese verlassen.
Mit einem wuchtigen Schrägschuss (16. Minute) und einem frechen Lupfer (47.) besorgte Reese die ersten beiden Hertha-Treffer. Marvin Wanitzek (55.) brachte den KSC mit einem verwandelten Foulelfmeter zwar wieder heran - zu mehr reichte es für die Gäste aber nicht. Luca Schuler (89.) machte kurz vor Schluss für die "Alte Dame" alles klar.
Der Karlsruher SC (37 Punkte), der 2025 weiter auf einen Auswärtssieg wartet, verliert nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge die Aufstiegsplätze endgültig aus den Augen und hängt im Tabellen-Mittelfeld fest.
"Mit dem 1:2 kann das Spiel kippen", meinte KSC-Trainer Christian Eichner gegenüber der Sportschau, "aber da waren wir im Abschluss einfach zu harmlos."
Hertha-Trainer Leitl: "Wirst belohnt mit demn dritten Tor"
"Es war unfassbar. Jeder hat alles gegeben, sich in die Bälle geworfen. Am Ende wirst du dann belohnt mit dem dritten Tor", freute sich Hertha-Trainer Stefan Leitl im Sportschau-Gespräch. Mit dem ersten Heimsieg seit Oktober und jetzt 32 Punkten entfernen sich die Hauptstädter als 13. weiter von den Kellerplätzen der 2. Liga.
"Wir haben als Team die letzten zwei, drei Wochen einen großen Schritt gemacht", stellte Doppeltorschütze Reese am Sportschau-Mikrofon fest: "Wir verteidigen gemeinsam, schießen Tore gemeinsam. Wer das dann macht, ist egal."
Erster Hertha-Torschuss sitzt direkt
Im Berliner Olympiastadion begannen die Gastgeber enorm effektiv. Gleich mit dem ersten ernsthaften Torschuss ging die Hertha in Führung, als Reese nach einer schnellen Kombination halbrechts im Strafraum Platz hatte und mit einem strammen Schuss ins lange Eck zum 1:0 einschoss. Das war es dann auch schon fast mit Offensivaktionen im ersten Durchgang.
Der KSC tat sich schwer, kassierte vor allem Gelbe Karten (vier Stück in Durchgang eins), weil die Badener oft im Zweikampf zu spät kamen. Kurz vor der Pause setzte Hertha noch einmal eine Duftmarke, doch Reese (44.) verpasste freistehend aus acht Metern seinen zweiten Treffer.
Kapitaler KSC-Fehler vor dem 2:0
Das holte der 27-Jährige aber sofort nach Wiederanpfiff nach. Ein Rückpass von Marcel Franke geriet viel zu kurz. Reese spritzte auf dem linken Flügel vor dem herausstürzenden KSC-Keeper Max Weiß dazwischen und zog los Richtung Tor. Dort verzichtete Reese auf einen Querpass, sondern chippte den Ball von halblinks aus fünf Metern frech über KSC-Verteidiger Marcel Beifus auf der Linie zum 2:0 ins Tor - sein sechster Treffer in den vergangenen sechs Einsätzen.
Die blendende Stimmung unter den Hertha-Fans unter strahlend blauem Himmel hielt allerdings nicht allzu lange. Bei einem der bis dahin seltenen KSC-Angriffe ging Toni Leistner zu ungestüm in einen Zweikampf mit Robin Heußer. Den fälligen Strafstoß verwandelte Wanitzek sicher zum 1:2. Und auf einmal war beim Team von KSC-Trainer Christian Eichner der Schalter umgelegt.
Karlsruhe aus dem Nichts zurück im Spiel
In den folgenden Minuten machten die Gäste der Berliner Abwehr einige Probleme. "Ich glaube, dass wir da einen Ticken zu tief waren. Da hätten wir mehr Aktivität gebraucht", meinte Hertha-Trainer Leitl. So wurde es eng.
Bambasé Conté (60.) köpfte eine Flanke knapp vorbei. Wanitzek (64.) blieb mit einem 25-Meter-Freistoß in der Abwehr hängen. Hertha BSC brauchte knapp eine Viertelstunde, um wieder mehr Kontrolle in sein Spiel zu bekommen.
Trotzdem hatte Karlsruhe weiter gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Michel Kaufmann (79.) konnte eine Conté-Hereingabe im Fünfer nicht verarbeiten.
Kurz darauf hatte Conté selbst aus zwölf Metern freie Schussbahn, aber Hertha-Torwart Tjark Ernst parierte stark. Während Hertha- und KSC-Fans ihre Fan-Freundschaft mit einer blau-weißen Fahnen-Choreographie über das gesamte Stadion feierten, geriet Berlin arg ins Wackeln.
Das 3:1 war für die Hertha befreiend
Der KSC warf alles nach vorn. Flanke um Flanke, Eckball um Eckball segelte in den Berliner Strafraum. Doch ein weiterer Treffer gelang den Gästen nicht.
Dafür schlug das Team von Stefan Leitl noch einmal zu und sorgte für die Entscheidung. Nach einem Einwurf ging es bei den Berlinern schnell nach vorne und die Flanke von links nickte der eingewechselte Schuler schulbuchmäßig zentral aus sechs Metern zum befreienden 3:1 ins Tor.
Berlin in Köln, Karlsruhe gegen Hannover
Hertha BSC ist nun am Samstagabend (05.04.2025) im Topspiel beim neuen Tabellenführer 1. FC Köln gefordert (20.30 Uhr). Karlsruhe spielt bereits am Freitagabend gegen Hannover 96 (18.30 Uhr).