Trotz Rückschlag gegen Gladbach Mainz 05 freut sich auf "Bonus-Spiel" bei den Bayern
Der 1. FSV Mainz 05 hat mit dem 1:1 gegen Mönchengladbach die Chance vertan, den 1. FC Köln zu überholen. Nun wollen die abstiegsgefährdeten Rheinhessen im "Bonus-Spiel" beim FC Bayern gewinnen.
Es hätte ein großer Schritt nach vorn für den FSV Mainz 05 werden können. Doch nach dem 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach muss man den Rivalen im Abstiegskampf der Bundesliga weiter hinterherrennen. "Wir wollten gewinnen. Das nervt uns garantiert in der Nachbetrachtung", sagte 05-Sportdirektor Martin Schmidt zum unbefriedigenden Remis.
Der Tabellenvorletzte verspielte die Chance, am 1. FC Köln vorbeizuziehen und muss nun zum Gastspiel beim FC Bayern München reisen. Spielmacher Nadiem Amiri bekräftigte jedoch im Interview mit SWR Sport: "Wir sind bereit für die Bayern."
Dabei hatte die mentale Vorarbeit des neuen Trainers Bo Henriksen mit seinem ansteckenden Enthusiasmus und Optimismus bei den Mainzer Profis Wirkung gezeigt. Sie verpuffte aber schon nach einer starken ersten Halbzeit. Das schnelle Führungstor von Jonathan Burkardt (12. Minute) setzte zusätzlich lange verborgene Energien und Kräfte frei.
Zweite Halbzeit gibt Mainz 05 Rätsel auf
Weitere Tore schienen nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch die drückend überlegenen Rheinhessen vergaben vor der Pause die Großchancen von Kapitän Silvan Widmer (24.) und Leandro Barreiro (45.+2). Außerdem fehlte das Quäntchen Glück beim Fast-Eigentor des Gladbachers Manu Koné.
"Wir hätten zwei Tore mehr machen müssen. Wir waren dicht dran", befand Henriksen. Der 49 Jahre alte Däne rätselte wohl auch, warum es nach dem Wiederanpfiff zu diesem Bruch gekommen ist. Statt erste Ursachenforschung zu betreiben, startete er sofort wieder die psychologische Aufbauarbeit.
Mainz 05 fehlte plötzlich der Mut
"Ich schaue auf die Sachen, die gut waren. Wir waren das bessere Team und haben alle Werte in der Spielstatistik gewonnen", sagte Henriksen. "Man kann als Trainer Fehler, Fehler, Fehler finden. Meine Spieler haben das Beste gegeben."
Trotz der Aufmunterung haderte Torschütze Burkardt mit dem zehnten Remis in dieser Saison. "Die erste Halbzeit war super. Es hat richtig Spaß gemacht, da war Energie drin", meinte der 23-jährige Stürmer. In der zweiten Hälfte habe aber "Mut und das Selbstvertrauen gefehlt, unser Spiel aufrechtzuerhalten". Der Ausgleich durch Nathan Ngoumou (55.) hätte zudem einen "mentalen Knacks" gegeben.
Mainz 05 freut sich trotzdem auf die Bayern
Der Partie beim angeschlagenen Rekordmeister Bayern München blickt Henriksen dennoch mit der ihm eigenen Zuversicht entgegen. "Man hat immer eine Chance. Wir wollen gewinnen", kündigte er an und fügte mit Bezug auf das 2:2 der Münchner beim SC Freiburg an: "Bayern ist ein gutes Team. Sie haben aber auch nicht gewonnen und momentan zu kämpfen."
Auch der Fakt, dass er mit den Rheinhessen trotz der vier Punkte in drei Partien im Tabellenkeller auf der Stelle tritt, beunruhigt ihn nicht. "Wir haben noch zehn Spiele vor uns", betonte er. Um nach bisher nur zwei Siegen weitere Erfolge zu feiern, muss man die Lehre aus dem Gladbach-Spiel ziehen. "Wir müssen über 90 Minuten durchziehen - ohne Wenn und Aber", sagte Kapitän Silvan Widmer.
Nach den Bayern ist volle Konzentration auf Bochum gefordert
Sportchef Schmidt sieht die Begegnung in München nur als "Bonus-Spiel" und das darauf folgende gegen den VfL Bochum als wichtiger an. "Das ist ein Muss-Spiel, da müssen wir gewinnen", forderte er. Nach der Leistung in der ersten Halbzeit verspüre er "mehr Hoffnung als Pessimismus, was die Erfolgsaussichten im Kampf um den Klassenerhalt angeht."
Sendung am So., 3.3.2024 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR